Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
lange hat es gedauert, bis wir zurück waren und ich die ganze Bande ins Bett gesteckt hatte.«
    »Hast du die Pistole mitgenommen?«
    »Ja, für den Fall, dass das, was die Jungen gesehen hatten, doch nicht nur ein Geist gewesen war.«
    »Ich war alt genug, um mit dir zu gehen«, beschwerte sich Harper. »Du hättest nicht allein dorthin gehen sollen.«
    Roz legte den Kopf schief und sah ihn an. »Ich glaube, ich hatte die Verantwortung. Auf jeden Fall war im Kutscherhaus
nichts zu sehen, und ich kann nicht sagen, ob ich wirklich etwas gespürt habe, oder ob ich immer noch so aufgewühlt war, dass ich mir das eingebildet habe.«
    »Was glaubtest du denn zu spüren?«
    »Dass es kalt war, obwohl das eigentlich nicht sein konnte. Und es war … das klingt jetzt melodramatisch, aber es war, als wäre der Tod gegenwärtig. Ich habe das Haus von oben bis unten abgesucht, aber nichts gefunden.«
    »Wann ist das Kutscherhaus umgebaut worden?«
    »Oh … hm.« Roz schloss die Augen, um nachzudenken. »Etwa um die Jahrhundertwende. Reginald Harper war bekannt dafür, dass er stets das Neuste vom Neuen haben musste, zum Beispiel in Sachen Autos. Eine Zeit lang stellte er seinen Wagen im Kutscherhaus unter, später dann in den Ställen. Dann wurde das Kutscherhaus als eine Art Lagerschuppen genutzt, und im ersten Stock wohnte der Gärtner. Aber zum Gästehaus muss es später umgebaut worden sein; das hat mein Großvater eher in den Zwanzigerjahren gemacht, glaube ich.«
    »Es ist also unwahrscheinlich, dass Amelia sich dort aufgehalten oder den Gärtner besucht hat. Die ersten Erscheinungen fanden vor den von dir genannten Daten statt. Was befand sich in dem Kutscherhaus, als es noch als solches genutzt wurde?«
    »Einspänner, Zaumzeug und Pferdegeschirr, nehme ich an. Vielleicht Werkzeug?«
    »Also wäre es doch seltsam von Amelia gewesen, dort hinzugehen.«
    »Ich habe mich immer gefragt, ob sie dort gestorben ist«, warf Harper ein, »und dachte, sie würde es mich wissen lassen, sobald ich dort einzog.«
    Mitch konzentrierte sich wieder auf Harper. »Hatten Sie dort schon irgendwelche Erscheinungen?«
    »Nicht die Spur. Mit Kerlen hat sie nicht viel am Hut, sobald sie erst einmal ein bestimmtes Alter erreicht haben. He, es schneit.«
    Harper sprang auf, um ans Fenster zu gehen. »Vielleicht bleibt er ja liegen. Brauchen Sie mich noch?«, fragte er Mitch.
    »Im Moment nicht. Danke, dass Sie sich Zeit genommen haben.«
    »Kein Problem. Bis später.«
    Roz schüttelte den Kopf, als er hinausging. »Jetzt geht er sofort nach draußen und versucht, genug Schnee für einen Schneeball zusammenzukratzen, mit dem er David bewerfen kann. Manche Dinge ändern sich nie. A propos David, er kocht Hühnchen und Knödel – wenn du also bleiben und abwarten möchtest, bis es nicht mehr so schneit?«
    »Ich wäre schön dumm, wenn ich zu Hühnchen und Knödeln nein sagen würde. Ich habe im Laufe der letzten Woche einige Fortschritte gemacht, falls man beim Ausschließen bestimmter Dinge von Fortschritten sprechen kann. Allmählich gehen mir die Kandidaten aus, zumindest die, die laut unserer Unterlagen als Amelia infrage kommen.«
    Roz spazierte zu seiner Pinnwand hinüber und betrachtete die Fotos, die Stammbäume, die Notizen. »Und wenn in den Unterlagen keine Kandidaten mehr übrig sind?«
    »Dann schaue ich über den Tellerrand hinaus. Aber mal was ganz anderes: Was hältst du von Basketball?«
    »Inwiefern?«
    »Was den Besuch eines Spiels angeht. Ich habe für das Spiel meines Sohnes morgen Abend eine zusätzliche Karte ergattert. Sie spielen gegen Ole Miss. Ich hatte gehofft, ich könnte dich überreden, mit mir hinzugehen.«
    »Zu einem Basketballspiel?«
    »Ganz ungezwungen – eine Menge Leute, eine besondere Art der Unterhaltung.« Mitch lächelte Roz gelassen an, als sie zu ihm zurückkam. »Ich dachte, das wäre für einen Anfang ganz gut. Und diese Art privater Unternehmungen kommt dir vielleicht mehr entgegen als ein verschwiegenes Abendessen zu
zweit. Wenn dir allerdings Letzteres lieber wäre, hätte ich übermorgen Abend Zeit.«
    »Ein Basketballspiel könnte ganz interessant sein.«
     
    Lily saß auf dem Bokhara in Roz’ Schlafzimmer und schlug mit einem Plastikhund auf die Tasten eines Spielzeugtelefons. Ihre Mutter hatte den Kopf in den Wandschrank gesteckt.
    »Probier doch mal den Lidschatten, Roz.« Hayleys Stimme klang dumpf, da sie gerade zwischen den Kleidern herumwühlte. »Ich wusste schon beim Kauf,

Weitere Kostenlose Bücher