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Dunkle Sehnsucht

Dunkle Sehnsucht

Titel: Dunkle Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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ich, als sich die Klinge in seinen Hals grub. »Weil ich mich nicht von menschlichem Blut ernähre; ich trinke Vampirblut.«

    Und damit riss ich das Schwert in Richtung meines Körpers, wobei ich mir die Hand aufschnitt, weil ich zum besseren Halt die nackte Klinge gepackt hatte. Mein öffentliches Geständnis verschaffte mir dabei noch mehr Befriedigung als der Anblick des geköpften Apollyon. Mein Leben lang hatte ich mein wahres Wesen verbergen müssen. Erst als Kind, als ich noch nicht einmal gewusst hatte, was mich so außergewöhnlich machte, dann als Vampirjägerin zu Ende meiner Teenagerzeit und auch dieses Jahr wieder, obwohl ich bereits eine vollwertige Vampirin war. Nun, ich hatte das Versteckspiel und den Hass satt und wollte mich auch nicht länger für Eigenschaften entschuldigen, die ich weder selbst gewählt hatte noch beeinflussen konnte. Wenn jemand mit meiner Andersartigkeit ein Problem hatte, war das einfach Pech für ihn.
    »Ja, genau, ich ernähre mich von Vampirblut «, sagte ich noch einmal, diesmal lauter. Ich stieß Apollyons Körper von mir, stand auf und schüttelte das Blut von meiner Schwertklinge, während ich den Ghulen gegenübertrat.
    »Der sonderbarste Blutsauger der Welt, er steht direkt vor euch«, fuhr ich fort. »Und wisst ihr was? Wenn euch das nicht passt, wirklich schade für euch. Falls einigen unter euch das dermaßen gegen den Strich geht, dass sie sich mit mir anlegen wollen, können sie gern jederzeit vortreten und testen, ob ich vielleicht auch mal an ihnen nuckele!«
    Letzteres hatte ich als Drohung gemeint, aber während ich so leidenschaftlich kundgetan hatte, dass ich nicht länger gewillt war, mich zu verstecken, hatte ich wohl irgendwie nicht so ganz auf die Formulierung meiner Worte ge-achtet. Ich sah, wie Bones die Augenbrauen hochzog. Dann begann Ian vor sich hinzukichern, und Vlad brach in lautes und herzhaftes Gelächter aus.

    »Wenn das so ist, Gevatterin, solltest du den Freiwilligen vielleicht vorschlagen, sich zu deiner Rechten anzustellen.«
    »Das soll nicht ... Ich hatte das als Drohung gemeint«, stammelte ich.
    »Das haben auch alle verstanden, Süße«, antwortete Bones mit bemüht ausdruckslosem Gesicht, auch wenn ich sehen konnte, dass seine Lippen leicht zuckten. Als er Veritas ansah, die sich umgedreht und der Enthauptung Apollyons zugesehen hatte, verhärteten sich jedoch seine Züge.
    »Und ich bin ganz deiner Meinung«, sagte er, wieder vollkommen ernst.
    Die Gesetzeshüterin starrte mich an. Ich bereute mein öffentliches Bekenntnis nicht im Mindesten - von der Wortwahl vielleicht einmal abgesehen -, aber mir war klar, dass ihre Meinung mehr zählte als die meiner vampirischen und ghulischen Zuhörerschaft. Sie sprach schließlich im Namen des einflussreichsten Gremiums der Vampir-Nation.
    Irgendwann zuckte Veritas mit den Achseln. »Damit bist du in der Tat der sonderbarste Blutsauger der Welt, aber es existiert kein Gesetz, das Vampiren untersagt, das Blut ihrer Artgenossen zu trinken, also geht es mich nichts an.« Und damit wandte sie sich ab.
    Ich stieß ein kurzes Auflachen aus, das mir im Hals stecken blieb, als mir eine Bewegung am Friedhofstor ins Auge fiel.
    Marie Laveau betrat gemessenen Schritts das Gelände.

    Unverwandt starrte ich Marie an. Dem unbeteiligten Betrachter wäre nichts Bedrohliches an der Ghula aufgefallen, die da so ganz allein herangeschlendert kam. Ich aber wusste, dass Marie einen Wall aus Restwesen rufen und sie für sich kämpfen lassen konnte, bevor ich auch nur in der Lage war, »o Scheiße« zu flüstern. Würde es mir gelingen, schnell genug meine eigene Armee heraufzubeschwören, um mich gegen ihren Angriff zur Wehr zu setzen? Oder sollte ich meine Energie lieber darauf verwenden, die von ihr gerufe-nen Kreaturen in Schach zu halten, wenn es zum Äußersten kam? Ich war der Meinung gewesen, Marie hätte mir ihre Macht als Waffe gegen Apollyon übertragen, aber hatte sie womöglich die ganze Zeit über auf seiner Seite gestanden?
    Hatte ich sie am Ende ganz falsch eingeschätzt?
    »Warum bist du hier?«, zischte Veritas die Ghula an.
    Ich hob die Hand, den ungläubigen Blick ignorierend, den die Gesetzeshüterin mir zuwarf, als ich ihr einfach so den Mund verbot.
    »Majestic, wie schön, dass du gekommen bist«, sagte ich und klang dabei sehr viel ruhiger, als ich mich fühlte. »Ich hoffe doch, du bist hier, weil deine Geisterfreunde dir zu-getragen haben, was hier vor sich geht, nicht, weil du an der

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