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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
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umgebracht, weil sie uns Hinweise hätte liefern können, die ihn verdächtig gemacht hätten! Er hatte sie geliebt, da war ich mir ganz sicher! Deshalb konnte er sie auch nicht einfach erschießen,erstechen oder mit einem Tuch ersticken. Er hatte sie geliebt. Und er hatte sie eingemauert.
    Ob er in den letzten Minuten vielleicht sogar noch ihre Hand gehalten hatte?
    Er wusste, dass sie stirbt - aber später. Aber nicht direkt durch seine Hand! Und er hatte uns so ein Zeichen hinterlassen! Die Verbindung zu uns wurde erst durch diese Tat deutlich!
    Aber es war dann ja doch letzten Endes anders verlaufen, als ursprünglich geplant. Sie sollte zwar sterben, aber wir sollten sie - da war ich jetzt absolut sicher - erst sehr viel später finden. Vielleicht durch die Nachbarn der Gumblers auf die Spur gebracht, die sich über Insekten am Kellerfenster wundern würden. Oder die sich über einen eigenartigen, beißenden Geruch beschweren wollten - Wochen, nachdem er sie eingemauert hatte. Doch seine Frau hatte gekämpft!
    Sie hatte uns gezeigt, was ihr widerfahren war! Eine Mahnung!
    Er war bestimmt nicht mehr im Haus gewesen, als sie sich befreit hatte, sonst hätte er sie gewiss daran gehindert. Nein, er war schon weg, überzeugt davon, mit dieser für ihn schmerzlichen Tat ein wenig Zeit für sich gewonnen zu haben. Karl Gumbler war unser Mörder, den wir so lange schon suchten!
    Wie mit zentnerschweren Gewichten beladen setzte sich dieser Gedanke in mir fest. Aber wo war er jetzt?
    “Schwere Gedanken, Sportsfreund?” Ramirez stand neben mir, die Hände in den Hosentaschen. Ich sah sein abgespanntes Gesicht, die traurigen Augen, den betroffenen und gleichzeitig besorgten Blick.
    Ich rückte ein Stück zur Seite und Ramirez ließ sich, so wie ich zuvor, schwer auf die Bank fallen. Das Holz ächzte. Ob hier jemals zwei Menschen nebeneinander gesessen hatten? ging es mir durch den Kopf.
    “Eine schöne Gegend. Ruhig. Grün. Schöne Häuser. Jedes Haus mit mindestens einem Auto. Hast du mal gesehen, wie wenig Autos hier durchfahren?” Er schürzte die Lippen, schüttelte kaum merklich den Kopf und beantwortete sich seine Frage selbst: “Ich habe höchstens drei oder vier Autos gehört, die langsam hier durch fuhren.”
    Wir schwiegen beide. Ramirez schaute die Straße immer wieder hinauf und wieder herab. Das flackernde Blaulicht der Polizeiautos tauchte den Ort in eine unruhige und unheilvolle Atmosphäre. Trotzdem war es still um uns herum. Ich hörte nichts, kein Geräusch schien diese fast schon erdrückende Stille durchbrechen zu wollen.
    Nach einer Weile knurrte Ramirez: “Wir werden sein Auto sicher irgendwo finden. Abseits. Ohne eine Spur von ihm! Karl Gumbler . So ein Schwein! Er war es sicher. Karl Gumbler . Was für ein Name!”
    “Ein Name wie jeder andere. Unscheinbar. Unauffällig. Wenn der irgendwo auf einer Liste steht, bleibt dein Blick sicher nicht auf ihm hängen - wenn du ihn überhaupt wahrnimmst!”
    “Übel! Und soll ich dir noch etwas Erbauliches erzählen? Wir haben endlich mit der Firmenleitung gesprochen, wo er angeblich arbeiten soll. Und weißt du was?”
    “Er arbeitet gar nicht dort, oder?” Ich warf ihm einen schiefen Blick zu.
    Ramirez schüttelte den Kopf.
    “Nein, noch viel besser. Bei dieser Firma arbeitet tatsächlich ein Karl Gumbler. Sozusagen ein Namensvetter. Aber der wohnt in Downtown und ist schon fast dreiundsechzig. Hat übrigens keinen Computer und will auch vom Internet nichts wissen - ich habe eben mit ihm telefoniert.” Und nach einer Pause fügte er missmutig hinzu: “Wo unser feiner Karl Gumbler arbeitet, wissen wir aber bisher noch nicht, denn … es ist keine weitere Person mit diesem Namen eingetragen. Aber ein geschicktes Ablenkungsmanöver ist das schon, das muss man ihm lassen. Einen Mann mit seinem Namen als Deckung für die wahren Hintergründe zu verwenden ist äußerst geschickt.”
    “Geschickt, durchtrieben und bösartig. Wieviel Arbeit und Mühe es gekostet haben muss, sich diesen doppelten Boden mit allen Konsequenzen zu erschaffen für den Fall der Fälle, wie er jetzt eingetreten ist, dass irgendjemand Nachforschungen über ihn anstellen würde. Er muss die Daten an allen notwendigen Stellen mit Hilfe des Internet manipuliert haben und seinen Namen an allen wichtigen Stellen gelöscht haben - wenn so etwas überhaupt möglich ist. Das sollten wir unbedingt Chapler fragen! Mein Gott, ich hätte nicht den blassesten Ahnung, wie ich das

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