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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
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erkennen gewesen.
    Ich kannte Seargent Mackylie vom Sehen her, hatte aber noch nie mit ihr persönlich zu tun gehabt. Sie lächelte freundlich, doch der ernste Blick zeigte ihre innere Anspannung. Sie schloss die Tür, verriegelte sie aber nicht. Dannsah sie mich an und ich nickte. Ich hatte verstanden. Wir machten es unserem Mann etwas einfacher. Wir traten ins Wohnzimmer, wo aus der Anlage ruhige, entspannende Musik erklang. Christina Aguilera, wie ich erstaunt feststellte.
    Die Wohnung war klein und übersichtlich, darüber hinaus äußerst geschmackvoll eingerichtet. Ich musste an Adrianna Lions Wohnung denken. Der Geschmack der beiden Frauen war durchaus ähnlich. Bequem und einladend zugleich, abgesehen davon, dass diese Wohnung nur etwa halb so groß wie die der toten, jungen Frau war.
    “Die Wohnung ist sauber. Wir haben alles durchsucht. Sollte er durch irgendwelche Umstände diese Adresse schon kennen, so war er auf alle Fälle noch nicht hier. Keine Wanzen, Übertragungsmodule oder sonstige Geräte, die nicht hierher gehören.” versicherte sie mit Nachdruck. Ihre Stimme klang sanft und doch leicht kehlig. “Unsere Kollegen sitzen am vereinbarten Punkt und kontrollieren diese Wohnung mittels eigener Abhöranlagen, Wärmedetektoren und der Überwachung des Internets.”
    “Also dürfte er auf keine Weise unentdeckt hier reinkommen.”
    Sie nickte. “Die Kellertür bleibt offen, wie verabredet. Durch sie können wir ihn, so hoffen wir jedenfalls, zuerst hineinlocken. Ist er im Haus und schließlich auf dieser Etage, schnüren wir das Paket langsam zu. Unser Team geht dann in Stellung und sichert das Erdgeschoss. Und … zu aller Vorsicht …” fügte sie langsam hinzu, “… haben wir in der gegenüberliegenden Wohnung einen Scharfschützen postiert.”
    Wir warfen ihr einen überaus erstaunten Blick zu. “Einen Scharfschützen? Wir haben es mit einem einzelnen Mann zu tun, der Frauen überfällt. Wir sind zu zweit und gut bewaffnet. Also ein Scharfschütze ist nach meiner Einschätzung etwas übertrieben.”
    “Bei allem Respekt,” widersprach sie mir mit aller Entschlossenheit,” wir wissen noch nicht , ob wir es wirklich nur mit einem oder doch mehreren Männern zu tun haben. Nur dass er Brutalität bevorzugt, ist klar an seinen Opfern zu erkennen. Und mit Verlaub, das waren nur Frauen - wie, glauben Sie, wird er sich verhalten, wenn er in die Ecke gedrängt zwei Männern, noch dazu gut bewaffneten Detectives, gegenüber steht?”
    Ich sah ihr in die Augen. “Der Chief hat das angeordnet, richtig?”
    Sie nickte. “Es gibt einfach zu viele Unbekannte in diesem Spiel, zu viele Risiken. Hoffen wir einfach,” und jetzt zeigte sie ein ehrliches Lächeln, “dass der Scharfschütze da drüben heute arbeitslos bleiben kann!”
    Ramirez und ich gingen zum Computer. Agent Mackylie zog sich im Halbdunkel einen Mantel an und lauschte an der Tür. “Also dann. Viel Glück, ihr beiden!” Damit huschte sie aus der Tür und verschwand im dunklen Flur. Wir wussten, dass sie auf dem gleichen Weg verschwinden würde, auf dem wir kurz zuvor gekommen waren. Wir nahmen dann am Computertisch Platz. Ich sah auf die Uhr. Viertel nach Zwölf. Wir lagen sehr gut in der Zeit. Ramirez öffnete zwei Flaschen Coke, gab mir eine davon und nahm aus seiner einen langen Zug. Die Zeiger schritten rhythmisch voran. Nicht mehr lange. Dann konnte der Tanz beginnen!

*** 25 ***
    Verschlafen räkelte sie sich in ihrem warmen Bett. Im Halbschlaf dämmerte sie dahin und registrierte nur langsam, dass die Decke nicht den üblichen Zug wie sonst hatte. Träge versuchte sie, die Augen aufzuschlagen und sich unbeholfen umzudrehen.
    Der Raum war fast völlig dunkel. Lediglich die kleine Straßenlaterne vor dem Haus gab ein wenig Licht. Doch es war zu schwach, um bestimmte Dinge in dem Raum auszumachen, wenn man sich nicht auskannte.
    Sie blickte um sich.
    Die typischen Lichtblitze vor den Augen, wie man sie häufig sah, wenn man aus den Träumen gerissen worden war, machten ihr eine Orientierung im ersten Moment so gut wie unmöglich. Erst nach ein paar Sekunden ging es besser. Sie konnte die Konturen der Schlafzimmermöbel erkennen. Langsam ließ sie ihre rechte Hand auf die linke Bettseite wandern.
    Kein Widerstand!
    Kein Körper, der sich dort auftürmte! Die Decke lag flach und zerknautscht auf dem kalten Laken.
    Sie war allein.
    Doch das beunruhigte sie weniger. Viel zu oft war sie in der letzten Zeit allein nachts aufgewacht und

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