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Dunkle Symphonie der Liebe

Dunkle Symphonie der Liebe

Titel: Dunkle Symphonie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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war, aus seinem Gedächtnis.
Christopher schüttelte mehrmals den Kopf, rieb sich fluchend die Kehle und
eilte aus dem Irrgarten.
    Antonietta lehnte sich an
Byron. »Wie furchtbar, eine solche Kindheit zu haben! Fast schäme ich mich,
dass ich ihm immer ein solches Misstrauen entgegengebracht habe. Er hatte kaum
Chancen, anders als sein Vater zu werden.«
    »Tasha ist nicht wie ihr Vater.
Wir haben alle eine Wahl, Antonietta. An irgendeinem Punkt müssen wir die
Verantwortung für unser Leben übernehmen. Christopher ist auf dem Weg, ein
ebenso furchtbarer Mensch zu werden wie sein Vater. Diego muss auf sich und
seine Karriere aufpassen.
    Christopher wird nicht
vergessen, was heute hier vorgefallen ist. Aber sosehr ich mir auch wünsche,
ich hätte ihn gefunden, ich konnte keine Spur des Jaguars in ihm entdecken,
obwohl die genetische Veranlagung genauso vorhanden ist wie bei dir. Wie stark
sie ist, kann ich nicht sagen. Wir können nicht unbedingt ausschließen, dass
er das Tier war, aber ich habe keine Hinweise auf Mordanschläge oder auch nur
auf Diebstähle gefunden.«
    »Sein Vater ist ein
schrecklicher Mensch. Ich kann mich noch daran erinnern, wie er uns besuchen
kam, als ich noch ein Teenager war. Unsere Familien verkehren in denselben
Kreisen, deshalb war er oft bei Partys oder Wohltätigkeitsveranstaltungen. Er
hat mich ständig angefasst. Streifte mit seinen Händen wie zufällig meine
Brüste oder stand hinter mir und drängte sich an mich, um seinen Körper an
meinem zu reiben. Das machte mich ganz krank. Und wenn ich etwas sagte, tat er
immer so, als ob ich noch ein Kind und das Ganze ein Missverständnis wäre.
Reiner Zufall, weißt du, und ich wäre eben blind und könnte nichts sehen. Dann
versuchte er ernsthaft, mir den Hof zu machen. Ich hatte eine solche Abneigung
gegen ihn, dass ich nicht einmal allein mit ihm in einem Zimmer bleiben wollte.
Ich brachte die arme Tasha dazu, mir nicht von der Seite zu weichen. Sie hat
mich nie im Stich gelassen, nicht ein einziges Mal. Demonesini gab sich größte
Mühe, sie abzuschütteln, aber sie klebte an mir wie Kleister.« Ein Schauer
durchlief sie. »Ich spüre es sofort, wenn er einen Raum betritt. Jedes Haar an
meinem Körper stellt sich auf, und ich bekomme dieses seltsame Jucken unter der
Haut, dass ich immer mit dem Jaguar assoziiere, der herauskommen will.«
    Byron lächelte, und Antonietta
hatte sofort den Eindruck von gefletschten Zähnen. »Ich freue mich darauf,
Christophers Vater kennen zu lernen. Es wird Zeit, dass er einem echten
Monster begegnet und das Gesetz des Dschungels kennen lernt.«
    Antonietta schlang ihre Arme um
Byrons Hals. »Ich will nicht, dass du irgendetwas unternimmst. Ich habe dich,
und seine Familie kann uns nichts anhaben. Sie suchen verzweifelt nach einer
Möglichkeit, ihr Unternehmen zu retten, aber eine Scarletti wird ihnen bestimmt
nicht dabei helfen.«
    Sein Kuss war zärtlich und
liebevoll. »Ich möchte jetzt mit deinem Großvater sprechen und alles für unsere
Hochzeit arrangieren.«
    »Er wird von dir verlangen,
einen Ehevertrag zu unterzeichnen.«
    »Ich habe mit Edelsteinen zu
tun, Antonietta. Ich finde seltene Steine. Ich brauche und will das
Scarletti-Vermögen nicht. Du brauchst es auch nicht. Was ich besitze, gehört
dir. Ich unterschreibe liebend gern jede Vereinbarung, die dein Großvater für
notwendig hielt, solange er sie unverzüglich aufsetzen lässt.« Er nahm ihre Hand
und schlenderte mit ihr auf den verschlungenen Pfaden des Irrgartens nach
draußen.
    Im Burghof stand Josef vor
einer Staffelei und starrte zu den Zinnen hinauf. Er hatte sein Barett in einem
verwegenen Winkel aufgesetzt und ein buntes Tuch um seinen Hals geschlungen.
Farbkleckser zierten sein Gesicht und waren auf sein kittelartiges Hemd
geschmiert. Er steckt unverkennbar in der Malerphase , bemerkte Byron sarkastisch. Er scheint mehr Phasen zu
durchlaufen als jedes andere Kind.
    Antonietta
betrachtete das Bild. Gar nicht schlecht. Er hat Talent.
    Natürlich hat er Talent.
Eleanor hat ihn großgezogen. Sie hat bestimmt dafür gesorgt, dass er jede
Gelegenheit bekam, etwaige Begabungen zu entwickeln. Aber er ist so ein...
    Junge ? Antonietta lachte
leise. Soll
er das denn nicht sein?
    Josef legte seinen Pinsel hin
und schlenderte zur Seitenfront des Palazzos, um die glatten Mauern und die
vielen Buntglasfenster und Skulpturen zu studieren. Einen Moment lang flirrte
und schimmerte seine Gestalt, dann kroch er die Außenmauer des

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