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Dunkle Symphonie der Liebe

Dunkle Symphonie der Liebe

Titel: Dunkle Symphonie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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streichst!«
    »Frag nicht lang, hilf mir
einfach. Das war der Jaguar. Er lauert uns immer noch auf.«
    Tasha kniete sich auf den
Boden, hob Erde auf und schaute sich dabei unruhig um. Der Nebel war so dicht,
dass man kaum etwas sehen konnte. »Sollten wir ihn nicht reinbringen?«, fragte
sie mit gesenkter Stimme.
    »Seine Eltern kommen gleich, um
ihm zu helfen. Ich muss ihm bloß den Jaguar vom Leib halten. Nonno ist mit Celt
im Irrgarten.«
    Tasha begriff zwar nicht ganz,
wie Antonietta das alles wissen konnte, beugte sich aber schützend über Josef.
»Er ist ein netter Kerl, wenn auch ein bisschen unreif für sein Alter.« Sie
fröstelte im heulenden Wind.
    »Es ist Helena.« Antonietta
stand auf und stellte sich zwischen ihre Cousine und die Rasenfläche. »Helena
ist der Jaguar. Sie kann ihre Gestalt verändern.
    »Das ist nicht möglich, Toni.«
Tasha sprach sehr entschieden, als hätte sie ein Kind vor sich.
    »Doch, ist es. Ich erkläre es
dir später. Ich habe sie gesehen. Warum hasst sie uns so sehr? Sie hat gesagt,
dass sie zu uns gehört, wir es aber nicht erkennen wollten. Ich verstehe das
nicht. Wie kann sie eine Scarletti sein?«
    »Sie war diejenige, welche. Es
muss Helena gewesen sein.«
    »Wen meinst du?«
    »Erinnerst du dich nicht? Wir
waren noch Kinder. Mein Vater machte sich an jede Frau ran, die ihm in die Nähe
kam. Helena war sehr schön. Natürlich war er hinter ihr her. Sie muss die Frau
gewesen sein, die von ihm schwanger geworden ist. Weißt du noch? Sie war
monatelang weg, angeblich, um ihren kranken Vater zu pflegen. Damals könnte sie
schwanger gewesen sein.«
    »Sie war mit unseren Müttern
befreundet«, wandte Antonietta ein. »Sie hat praktisch zur Familie gehört.«
    »Ich war nie mit euren Müttern
befreundet.« Helena trat aus den Nebelschwaden hervor. Sie hinkte, ihr Gesicht
war blutig, ihre Nase geschwollen, und ihre Augen glühten in einem seltsamen
Licht, wie die einer Katze. Nebelfetzen schlangen sich um ihren Körper und ihre
Beine, als sie über den Rasen ging. »Wir waren ein Liebespaar. Er hätte mich
heiraten sollen. Wir hätten alles haben können. Wenn Antonietta und ihre Eltern
aus dem Weg gewesen wären, hätte er sehr viel geerbt. Er hat mit mir darüber
gesprochen, aber ich war diejenige, die die Sache in die Hand nehmen musste.
Und wie hat er es mir gedankt? Er weigerte sich, sich seiner Frau zu
entledigen. Er verachtete sie, weil sie so schwach war, aber sie klammerte sich
an ihn. Um sie musste ich mich auch kümmern. Er wusste, dass ich ihn liebte. Ich
trug sein Kind in mir. Ich hätte alles für ihn getan, aber er wollte mich
loswerden. Er nannte meinen Sohn einen Bastard!«
    »Das war falsch von ihm«, sagte
Antonietta. »Sehr falsch. Er hätte stolz auf sein Kind sein sollen.« Mit einer
verstohlenen Handbewegung bedeutete sie Tasha zu schweigen.
    »Er hatte es verdient zu
sterben. Er zog weiter mit seinen Huren herum, weigerte sich, mich zu heiraten,
und wollte seinen Sohn nicht anerkennen, und das, obwohl ich ihn von seiner
elenden Ehe befreit hatte. Bei ihm ging es dann ganz leicht, so betrunken, wie
er meistens war. Ich hatte nicht einmal ein schlechtes Gewissen.« Helenas
Stimme vibrierte so stark, dass sie wie ein seltsam kehliges Knurren klang.
    Ein Blitz zuckte über den
Himmel, schlug ganz in der Nähe ein und ließ den Boden unter ihren Füßen beben.
Das Heulen einer Raubkatze begleitete das Grollen des Donners. Helena lächelte.
»Mein Sohn. Esteben. Er tötet gerade Don Giovanni. Bald wird niemand mehr übrig
sein, um etwas zu erben, außer meinem Sohn.«
    Die Katze schrie erneut auf.
Ein orangeroter Feuerball löste sich von einem grellen Blitz, der über den
Himmel jagte, schoss zur Erde und verschwand im dichten Nebel. Die Stille war
ohrenbetäubend. Antonietta bemühte sich, Helena im Blickfeld zu behalten. »Sie
haben Eigentum der Scarlettis verkauft, nicht wahr?«
    »Esteben ist ein Scarletti. Wir
haben genommen, was uns zustand. Was uns gehören sollte. Wenn er in der Küche
getan hätte, was ich ihm gesagt habe, wären wir die meisten von euch schon los,
aber er wollte es wie Unfälle aussehen lassen.
    Gift funktioniert genauso gut,
und wir hätten es Enrico in die Schuhe schieben können.« Sie bewegte sich ein
wenig, und ihr Körper verzerrte sich wieder.
    »Enrico hat Verdacht geschöpft,
stimmt's? Deshalb haben Sie ihn umgebracht.« Antonietta zwang sich, den Blick
nicht von Helena zu wenden. Die Arme ihrer Haushälterin überzogen

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