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Dunkle Symphonie der Liebe

Dunkle Symphonie der Liebe

Titel: Dunkle Symphonie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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stark.«
    »Und wo ist dieser Mann jetzt?
Wo ist der Mann, der Sie überfallen hat?«
    »Ich glaube, er ist tot, aber
ich kann es nicht mit Sicherheit sagen.«
    Ein kurzes Schweigen breitete
sich aus. »Mir ist unbegreiflich, wie dieser Byron Justicano es geschafft hat,
Ihren Großvater an Land zu holen. Die Klippen über dem Meer sind etliche Meter
hoch. Ich bezweifle, dass es möglich wäre, bei Nacht einen Tauchsprung in die
See zu überleben. Und gestern Nacht herrschte ein schweres Unwetter mit hohem
Wellengang.«
    Erneutes Schweigen folgte. Die
Atmosphäre verdichtete sich, und ein Schatten schien sich über den Raum zu
senken. Tasha und der Polizeibeamte wechselten einen beunruhigten Blick, und
beider Nackenhaare sträubten sich, so bedrohlich wirkte die Stimmung plötzlich.
Tasha bekam eine Gänsehaut und rieb sich fröstelnd die Arme.
    Antonietta zuckte so unbefangen
mit den Achseln, als würde ihr nicht das Geringste auffallen. »Sie haben mich
gefragt, was passiert ist, und ich habe es Ihnen gesagt. Es liegt bei Ihnen, ob
Sie mir glauben wollen oder nicht.«
    »Warum hat man uns nicht
augenblicklich verständigt?«
    »Man hat Sie verständigt. Ich
rief den Doktor an, um ihn zu bitten, nach meinem Großvater zu schauen, und
ging dann in meine Räume, um zu duschen und mich aufzuwärmen. Es war kurz vor
Morgengrauen. Es tut mir leid, dass ich eingeschlafen bin, aber wir waren beide
völlig erschöpft. Ich nehme an, unsere Haushälterin hat Sie ins Musikzimmer geführt,
Ihnen gezeigt, wo mein Großvater überfallen worden ist, und Sie auch zu der
betreffenden Stelle auf den Klippen geführt.«
    »Ja, hat sie, aber wir konnten
Sie und Ihren Großvater nicht wecken und mit Ihnen sprechen, und die
Besichtigung der Klippen hat mehr Fragen aufgeworfen als Antworten geliefert.
Es gibt Hinweise auf einen Kampf und auch dafür, dass jemand über die Felsen
ins Meer gestürzt ist. Wir konnten sehen, wo ihr Großvater gelegen hat und dass
jemand neben ihm gekniet hat. Aber es ist völlig ausgeschlossen, Signorina
Scarletti, dass jemand einen Ertrinkenden aus dem Meer zieht und ihn nach oben
auf die Klippen bringt. Warum wurde ihr Großvater überhaupt dort hochgebracht?
Das ist die Frage.«
    »Vielleicht, weil eine blinde
Frau, die mitten in einem schweren Unwetter am Rand dieser Klippe stand,
ebenfalls Hilfe brauchte?«
    »Ich denke, ich kann helfen«,
warf Tasha mit seidenweicher Stimme ein. »Dieser Mann, von dem Nonno so viel
hält, dieser Byron Justicano ... er ist für uns ein Fremder. Ein Mitgiftjäger,
der es auf das Vermögen meiner Cousine abgesehen hat. Es stellt einen
beträchtlichen Wert dar: der Palazzo, die Reederei, ihr Privatvermögen. Das ist
allgemein bekannt. Byron Justicano scheint immer genau im richtigen Augenblick
aufzutauchen. Wie konnte er einen Mann vor dem Ertrinken bewahren und
gleichzeitig Antonietta retten? Sehen Sie, wie absurd diese Geschichte ist? Er
muss an dem
    Anschlag beteiligt gewesen
sein. Und Sie haben gehört, was meine Cousine gesagt hat. Sie hat zugegeben, dass
ihr Angreifer vermutlich tot ist. Tot durch Byrons Hand und wahrscheinlich in
der See ertrunken, die beinahe auch Antonietta das Leben gekostet hätte.« Tasha
rang sich einen winzigen Schluchzer ab und griff nach Antoniettas Hand.
»Antonietta und mein Großvater sind viel zu gutgläubig. Byron Justicano führt
die beiden schamlos hinters Licht, und er ist ein Verbrecher. Sie müssen uns
alle vor diesem Mann beschützen. Ich hoffe, ich kann auf die Güte und das
Verständnis zählen, die ich in Ihren wundervollen Augen erkenne, andernfalls
besteht kaum Hoffnung, meine liebste Cousine vor diesem Mann zu retten.«
    Antonietta hätte gelacht, wenn
es ihr nicht die Sprache verschlagen hätte. Sie öffnete den Mund, aber kein
Laut kam heraus. Tasha dachte sich gerne nach Lust und Laune Geschichten aus,
und gerade eben hatte sie ihrem hübschen Polizisten Byron als Verdächtigen
präsentiert. Und sie hatte, ohne zu überlegen, Antoniettas Vertrauen
missbraucht.
    Antonietta wandte den
Kopf in Byrons Richtung. Du bist hier, nicht wahr P Du hast gehört, welche
Lügen meine Cousine dem Captain über dich auftischt. Es tut mir leid, dass sie
dir Arger macht. Sie will, dass er sie als Frau zur Kenntnis nimmt.
    Mach dir um mich keine Sorgen,
Antonietta. Ich bin durchaus imstande, selbst auf mich aufzupassen.
    Eine gewisse Schärfe lag in
seiner Stimme und vermittelte den Eindruck von kräftigen Zähnen, die
aufeinanderschlugen.

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