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Dunkle Tage, helles Leben - Best Love Rosie

Titel: Dunkle Tage, helles Leben - Best Love Rosie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuala O'Faolain
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führen, das sowieso immer für Bell offen stand, dann schräg durch die letzten Petunien, und schließlich wollte ich mit Hilfe von Klebeband an die Mauer im Garten WILLKOMMEN ZU HAUSE, MIN schreiben.
    »Ich glaube, da kann ich Ihnen leider nicht dienen, Majestät«, sagte der Mann – wir fanden diesen Scherz beide immer noch sehr lustig. »Euer untertänigster Diener hat leider nichts, was so weit reichen würde.«
    Die Tür wurde aufgerissen, und herein kam ein alter Mann. Es war derselbe alte Mann, der mir vor ein paar Monaten im Polizeirevier die Details von Stoneytown erzählt hatte. Das merkte ich allerdings erst, als er anfing zu reden.
    »Verdammt soll er sein, der Mistkerl, der hier in der Stadt die Abwasserrohre verlegt hat!«, schimpfte er. »Das ganze System ist wieder verstopft.«
    »Die hat bestimmt der alte Bailey verlegt«, sagte der Eisenwarenhändler.
    »Bailey?«, fragte ich. »Kannten Sie Bailey? Meine Großmutter, Mrs. Barry, hat jahrelang für ihn die Buchführung gemacht.«
    »Die hochnäsige Mrs. Barry!«, rief der alte Mann, während der
Eisenwarenmann gleichzeitig antwortete: »Natürlich kannte ich Bailey, sein Geschäft gab’s bis in die Sechzigerjahre.«
    Der alte Mann musterte mich kritisch.
    »Sind Sie nicht die Frau, die neulich im Polizeirevier war? Und sind Sie nicht die Frau, die gesagt hat, der Irre aus Stoneytown war Ihr Großvater?«
    »Genau!« Ich strahlte ihn an.
    »Na, so was, Missus! Wie viele Großeltern suchen Sie eigentlich? Fragen Sie überall, wo Sie hingehen, nach einem Großvater oder einer Großmutter?«
    »Lass gut sein, Paddy«, beschwichtigte ihn der Eisenwarenhändler.
    »Mrs. Barrys Sohn war mein Vater. Er hat meine Mutter geheiratet«, erklärte ich. »Sie haben sich im Peamount Hos – pital kennengelernt. Sie hatten beide TB, nur dass es bei meiner Mutter keiner wusste. Sie hat dort in der Wäscherei gearbeitet.«
    »Soll das heißen, dass Mrs. Barrys Sohn ein Mädchen aus Stoneytown geheiratet hat? Haben Sie das gerade behauptet?«, fragte der alte Mann fassungslos.
    Der Eisenwarenhändler versuchte immer noch abzuwiegeln. »Die waren doch eigentlich fahrendes Volk, die Leute von Stoneytown«, sagte er. »Das habe ich jedenfalls gehört. Und sie haben nie jemanden geheiratet, der nicht zum Clan gehörte.«
    »Ich fasse es nicht!« Der Alte war außer sich. »Das hätte ich nie gedacht. Ausgerechnet der eingebildeten Mrs. Barry muss so was passieren. Die hat auf jeden, der bei Bailey was kaufen wollte, heruntergeschaut. Und Mrs. Barrys Sohn hat ein Kesselflickermädel geheiratet!«
    Ich tröstete mich über meinen deklassierten Status hinweg, indem ich mir auf dem Weg zum Computerraum der Bibliothek beim Harbour Nook ein Stück Aprikosenkuchen kaufte. Und dann schickte ich Markey eine Mail.

    RosieB an MarkC
     
    Gedanke Nr. 9: Essen
     
    Wir alle sollten Nahrungsmittel essen, die sauber und frisch sind. Und nie zu viel. Diese Grundregel gilt fürs ganze Leben. Bei den Mahlzeiten selbst gibt es für ältere Menschen einen neuen Genuss: Sie können alleine essen. Nachdem sie sich jahrelang den Vorlieben und Zeiten anderer anpassen mussten, können sie jetzt essen, was sie wollen und wann sie wollen. Brie und Trauben mitten in der Nacht, Speck und Rührei zum Abendessen statt zum Frühstück, einen Salat am Vormittag.
    Aber es gibt eine goldene Regel:
    Schrauben Sie Ihre Ansprüche nicht herunter.
    Decken Sie den Tisch.
    Gönnen Sie sich vor dem Hauptgericht eine Vorspeise – oder anschließend einen Nachtisch. Oder zwei Desserts, ohne Hauptgericht.
    Genehmigen Sie sich ein Glas Wein.
    Essen Sie, wenn im Fernsehen etwas kommt, was Sie gerne sehen. Oder bewahren Sie sich die Zeitung auf und lesen Sie beim Essen.
    Seien Sie nett zu sich selbst und genießen Sie Ihre Freiheit! (150 Wörter)
    Anschließend googelte ich noch den Wetterbericht, und zwar den für die Fischer, denn da gaben sich die Metereologen bestimmt mehr Mühe, und er kam außerdem mindestens zweimal am Tag heraus. Nach seiner Voraussage war der Samstag für mein Picknick in jeder Hinsicht ideal. Das machte mich gleich ganz unruhig. Ich ging nach Hause und versuchte, mich nicht in diese Nervosität hineinzusteigern.

    Ein paar Tage hörte ich nichts von Markey. Dann kam endlich eine Nachricht:
    MarkC an RosieB
     
    Entschuldige bitte, Rosie, dass ich jetzt erst auf Deinen Gedanken zum Thema Essen reagiere. Vor einer Woche gab es hier eine kleine finanzielle und berufliche Krise. Die Bewohner

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