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Dunkle Umarmung

Dunkle Umarmung

Titel: Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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könnten.
    Ich muß Ihnen gleich sagen, daß hier niemand vorgezogen wird. Sie werden sich den Respekt Ihrer Lehrerinnen und Ihrer Klassenkameradinnen selbst erringen müssen.
    Das wesentlichste ist, daß wir in Winterhaven unseren Reichtum nicht zur Schau stellen. Ich hoffe, Sie schreiben sich das hinter die Ohren. Wie ich Ihnen bereits sagte, bin ich sehr stolz auf meine Schülerinnen, stolz auf diese Schule und stolz auf den Ruf, den sie sich errungen hat.
    Ich bin sicher, daß Sie eine Bereicherung für uns sein werden«, fügte sie schließlich noch hinzu. »Nun, ich sehe, daß es gerade Mittagessenszeit ist, und daher können Sie von hier aus gleich direkt in den Speisesaal gehen. Kommen Sie zu mir, wenn Sie irgendwelche Fragen oder Probleme haben. Meine Tür steht immer offen.«
    »Danke, Miß Mallory«, sagte ich und ging eilig.
    In dem Moment, in dem ich den Speisesaal betrat, stand Jennifer auf und winkte mich zu sich. Unser Tisch stand ganz hinten rechts, dicht an den großen Fenstern, und von dort aus konnten wir auf die Schulfassade blicken. Ich lief zu ihr.
    Jennifer hatte mir einen Platz direkt neben sich freigehalten.
    »Hallo«, sagte ich. Alle Mädchen musterten mich so, wie ich in meiner alten Schule eine Neue gemustert hätte – prüfend sahen sie meine Kleidung, mein Gesicht und meine Frisur an.
    Ich war jedoch sicher, daß Jennifer ihnen schon das Wesentlichste berichtet hatte.
    »Ich werde dir jetzt alle anderen vorstellen«, kündigte Jennifer an. »Leigh, das ist Ellen Stevens, und das sind Toby Krantz, Wendy Cooper, Carla Reeve, Betsy Edwards und Marie Johnson.« Alle Mädchen nickten und sagten »hallo« zu mir. Ich fand, daß Marie Johnson die Hübscheste war, und ich konnte verstehen, warum sie die Sprecherin war.
    »Wie war es bei der Hohepriesterin?« fragte Jennifer.
    »Es lief ganz gut«, meinte ich. »Sie hat mir meinen Stundenplan vorgelegt.« Ich hielt ihn ihr hin, und Jennifer bestätigte mir, daß wir sämtliche Kurse gemeinsam belegt hatten. Manche der anderen Mädchen besuchten ebenfalls einige der Kurse.
    »Hat sie dir nicht gesagt, wie vornehm und ehrbar Winterhaven ist und daß wir alle mustergültige Zöglinge sind?« fragte Marie und klimperte mit den Wimpern. Die anderen Mädchen kicherten. Ich nickte und mußte selbst lachen. »Wenn wir wollen, sind wir das auch«, kicherte Marie,
    »…und wenn es uns gerade in den Kram paßt. Du solltest dir lieber schnell das Essen holen«, empfahl sie dann. »Man läßt uns nicht gerade viel Zeit für das Mittagessen.«
    Ich reihte mich in die Schlange ein. Das Essen war wesentlich besser als alles, was ich aus meiner früheren Schule gewohnt war. Wenigstens in diesem einen Punkt machte sich das hohe Schulgeld bemerkbar, dachte ich.
    »Jennifer hat uns gesagt, wie dein Stiefvater heißt«, sagte Ellen Stevens, als ich mich wieder setzte. »Hat er irgendwas mit den Tatterton Toys zu tun?«
    »Er ist Tatterton Toys«, antwortete ich und war selbst erstaunt, wie stolz meine Stimme klang.
    »Wußte ich es doch«, zirpte Carla Reeve. »Meine Mutter kennt ihn. Wir haben drei Sammlerstücke von ihm.«
    »Wirklich?«
    »Sieht er so gut aus, wie Jennifer behauptet?« fragte Marie und kniff die Augen zusammen. Sie wirkte reifer als alle anderen.
    »Er sieht sehr gut aus, sonst hätte meine Mama ihn nicht geheiratet«, erwiderte ich, aber ich hatte es nicht so snobistisch gemeint, wie es im Endeffekt klang.
    »›Meine Mama‹?« sagte Betsy. Marie warf ihr einen bösen Blick zu, und das hämische Grinsen verschwand sofort. Dann wandte sie sich an mich.
    »Du hast Glück«, sagte sie. »Du sitzt mit den besten Mädchen deiner Altersstufe zusammen. Wir haben unseren eigenen Privatclub. Wir kleben zusammen. Ich feiere heute abend, wenn die Lichter ausgeschaltet sind, eine Party in meinem Zimmer. Du kannst kommen.«
    »Aber was ist mit der Hausordnung?«
    »Was soll damit sein? Erzähl mir bloß nicht, daß du die Dinge glaubst, die dir die Hohepriesterin erzählt hat. Um neun Uhr schläft sie tief und fest, und was Mrs. Thorndyke angeht, unsere Heimleiterin – man könnte vor ihrer Tür eine Bombe hochgehen lassen, und sie würde ungestört weiterschnarchen.«
    Alle lachten.
    »Mach dir keine Sorgen«, beruhigte mich Jennifer. »Ich nehme dich mit.«
    Ich konnte gerade noch schnell aufessen, ehe die Glocke läutete und ich mich auf den Weg machen mußte, um rechtzeitig zu meiner ersten Unterrichtsstunde zu kommen.
    Bald kam ich dahinter, daß

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