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Dunkle Umarmung

Dunkle Umarmung

Titel: Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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zwischen meine glitten. Panik stieg in mir auf.
    Seine Hände glitten unter mich, und in seiner Umarmung preßte er meine Arme fest an meinen Körper. Seine Lippen bewegten sich über mein Schlüsselbein und sanken zwischen meine Brüste. Ich spürte seine nasse Zungenspitze.
    »Dir zeigen… es dich lehren…«
    »Tony!«
    Mein Körper zitterte und bebte, und ich konnte mich kaum bewegen, da seine starken Arme mich wie Schraubstöcke umklammert hielten. Er drängte voran, stieß sich heftig zwischen meine Beine und preßte sie mit seinen Oberschenkeln auseinander.
    »Du mußt es verstehen… ich bin verantwortlich… bitte, wehr dich nicht gegen mich. Laß es dir zeigen… laß mich dich lehren…«
    »Hör auf!« schrie ich ein allerletztes Mal, doch mein Aufschrei war vergeblich. Er erzwang von mir, was ich in Liebe hätte geben sollen. Er stieß fest und gezielt zu, und ich öffnete mich ihm. Ein glühender Schmerz durchzuckte mich und ging vorüber. Ich spürte, wie mich Benommenheit und Schwindel befielen. Vielleicht war ich wirklich einen Moment lang ohnmächtig. Mein Körper wurde vollkommen von ihm beherrscht und bewegte sich gemeinsam mit ihm. Einen Moment lang fühlte ich mich wie in Trance, mein Kopf sank auf das Kissen zurück, und der Rest von mir war unter Tonys Körper begraben. Er tat mit mir, was er wollte. In seiner Vorstellung formte er mich auf diese Art erneut.
    Meine Schreie waren so lautlos wie die einer Puppe. Ich biß mir fest auf die Unterlippe und versuchte, alles zu ertragen.
    Die Glut stieg in ständigen, rhythmischen Wogen von meinen Beinen und meinem Bauch auf und zog immer höher, bis sie mich überwältigte.
    Endlich löste sich sein Griff, und seine Finger glitten über meine Lippen und Wangen, und sein Mund folgte seinen Fingern.
    »Siehst du es? Fühlst du es, und verstehst du jetzt die Macht?
    Jetzt habe ich dich zur Frau gemacht«, jubilierte er leise. »Ich habe mein größtes Kunstwerk vollendet und dich zu einer lebenden Puppe werden lassen.«
    Ich stöhnte und schluckte meine Schreie. Meine Wangen waren tränenüberströmt. Ich preßte meine Augen fest zu und spürte, wie sich seine Lippen sachte auf meine Lider senkten, und dann fühlte ich, daß er meine Lippen küßte. Nachdem längere Zeit Stille geherrscht hatte, hob er sich von mir. Aus Angst, er könne sich wieder auf mich legen, wagte ich es nicht, etwas zu sagen oder mich zu rühren. Ich hörte ihn tief seufzen, ehe ich spürte, wie sein Finger über meine Brüste und meinen Bauch strich. Dort ließ er ihn einen Moment lang liegen.
    Dann murmelte er: »Meine Puppe. Schlaf gut.«
    Ich hörte seine Schritte, die sich entfernten, und in dem Moment, in dem er durch die Tür ging und verschwand, schlug ich die Augen auf. Sowie sich die Tür geschlossen hatte, brach ich in Tränen aus, und meine Schultern bebten. Ich schlug mir die Arme vor die nackte Brust, rollte mich zusammen und schluchzte. Schließlich setzte ich mich auf. Ungläubig starrte ich in das Dunkel. Vielleicht war es nur ein Alptraum gewesen.
    Ich wollte alles leugnen, aber mein Körper, der noch von seinen Küssen und der Gewalt bebte, die er mir angetan hatte, sprach eine andere Sprache.
    Was sollte ich tun? An wen sollte ich mich wenden? Mama war immer noch fort. Mein Vater war mit seiner neuen Frau unterwegs. Hier gab es nur die Hausangestellten und den kleinen Troy. Ich stand auf und ging ins Bad, und auf dem Weg stützte ich mich an der Wand ab. Ich schaltete das Licht an und musterte mich in dem großen Spiegel. Mein Gesicht war von Tränen verschmiert und scharlachrot. Mein Hals und meine Schultern waren fleckig von den aufgezwungenen Küssen und Liebkosungen. Mir wurde wieder schwindlig, und ich mußte mich setzen.
    Ich spielte mit dem Gedanken, Jennifer oder Joshua anzurufen, aber ich schämte mich zu sehr. Was hätte ich sagen sollen? Und was hätte einer von beiden schon tun können? Ich war ganz auf mich selbst gestellt. Ich mußte mir selbst zu Hilfe kommen. Nachdem ich eine Zeitlang tief durchgeatmet hatte, konnte ich wieder aufstehen. Ich schaltete das Licht aus und legte mich ins Bett. Was hätte ich denn sonst tun können? Ich konnte schließlich nicht durch die Hallen von Farthy stürmen und wüten und toben.
    Ich streckte die Hand nach Angel aus. Sie wirkte schockiert und betrübt. Ich hielt sie im Arm und preßte sie an mich und suchte bei ihr den Trost, den ich so dringend brauchte. Es war eine Ironie des Schicksals, daß ausgerechnet

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