Dunkle Verführung: Roman (German Edition)
würde, wenn er völlig außer Gefecht gesetzt war.
Marguerite erstarrte bei Wrens Anblick. Er lag auf dem Boden und wand sich, als ob er unerträgliche Schmerzen litt, während er sich in schnellem Tempo verwandelte.
Der Tiger, den sie angegriffen hatte, verwandelte sich in einen Menschen. »Legt ihr auch den Kragen um!«
Sie wusste nicht, was das bedeuten sollte, aber es war sicherlich etwas Schlechtes. Sie verwandelte sich in einen Menschen zurück. »Nein!«, schrie sie, stürzte sich auf Wren und wünschte sich aus dem Zimmer fort.
Bitte lass es funktionieren!
Sekunden später war sie im Schlafzimmer seines Vaters.
Aristoteles sah stirnrunzelnd von seinem Schreibtisch auf. »Maggie?«
Ehe sie antworten konnte, materialisierten sich die Tiger im gleichen Zimmer.
»Sie wollen Wren töten«, warnte sie Aristoteles.
Er sprang von seinem Stuhl auf und war bereit zum Angriff.
Als der Mann auf Wren zuging, sprang Marguerite ihn an. Sie stieß ihn so hart gegen die Wand, dass diese einen Riss bekam.
»Halt dich da raus, Frau, sonst stirbst du«, warnte er sie.
Sie starrte ihn hasserfüllt an. »Der Einzige, der heute Abend hier sterben wird, bist du, Arschloch.«
Aristoteles packte den Mann, als er sich auf Maggie stürzte. Er riss ihm den Kopf herum, ein grauenvolles Krachen ertönte. Der Mann verwandelte sich in einen Tiger und glitt zu Boden, wo er reglos liegen blieb.
Die beiden anderen Tiger verschwanden.
Marguerite war noch nicht beruhigt und kniete neben Wren nieder, der sich noch immer von einer Form in die andere verwandelte.
»Liebling?«, fragte sie und wollte ihm helfen.
»Sie müssen ihn mit einem Elektroschocker getroffen haben«, sagte Aristoteles. »Du solltest auf jeden Fall wissen, dass dir dasselbe passieren wird, wenn dich ein Elektroschock erwischt. Dann kannst du deine Gestalt nicht halten.«
Schön, dass sie das jetzt wusste, aber es half Wren nicht weiter. »Was können wir tun, damit es ihm besser geht?«
»Nichts«, sagte Aristoteles traurig. »Die Elektrizität muss aufhören, in seinen Zellen hin und her zu springen, dann wird er wieder normal, aber in der Zwischenzeit ist er völlig hilflos.«
Aristoteles’ und ihr Blick trafen sich. Die Hitze und die Angst in seinen blauen Augen versengten sie. »Und ihr beiden befindet euch außerhalb der Zeit. Jetzt, wo sie wissen, dass ihr hier seid, werden sie zurückkommen, um euch beide zu holen. Mit Verstärkung.«
»Was sollen wir tun?«, fragte Maggie. Sie war bereit, zu kämpfen und alles zu tun, was nötig war, um Wren zu beschützen.
Sein Vater legte die Hand auf Wrens Arm. »Heute ist Vollmond. Es ist Zeit, euch dahin zurückzuschicken, wo ihr hergekommen seid.«
Marguerite schüttelte den Kopf. »Das ist zu früh. Wir haben noch keine Beweise für seine Unschuld.«
Noch immer fixierten sie diese Augen mit einer furchterregenden Intensität. »Vertrau mir. Geh in die Anwaltskanzlei von Laurens und frag nach einem Päckchen. Ich werde es von hier aus schicken, und es wird sicher in ihrem Safe liegen und auf euch warten. Ich werde beweisen, dass Wren unschuldig ist.«
Es schien viel zu einfach zu sein. »Sind Sie sicher?«
»Du hast keine Wahl, Maggie«, beharrte er. »Wenn ihr hierbleibt, seid ihr beide tot. Ich hoffe nur, dass ich genug Kraft übrig habe, um das zu erledigen, sobald ich euch von hier fortgebracht habe.«
»Und wenn nicht?«
Er schaute zur Seite. »Es liegt alles in der Hand der Schicksalsgöttinnen. Hoffen wir, dass es ihnen nicht gänzlich an Mitgefühl mangelt.«
Marguerite öffnete den Mund, um zu widersprechen, aber ehe sie etwas sagen konnte, wurde alles um sie herum nebelig.
Eine Minute später fand sie sich auf einem Rasen wieder, nicht weit von ihrem kleinen Haus in New Orleans entfernt.
Schockiert und ein bisschen durcheinander schaute sie sich um. Es war mitten am Tag, und alles wirkte normal. Die Sonne schien hell vom Himmel. Der Tag war ruhig und friedlich.
Allerdings war an dem, was gerade mit ihnen geschah, nichts Ruhiges. Auch nicht an der Angst und der Sorge, die sie verspürte.
Wren war ein Mensch und zischte und schlug seinen Kopf ins Gras. Sie hielt den Atem an und erwartete, dass er sich wieder in einen Tiger verwandeln würde.
Das tat er nicht.
Er lag still im Gras, der Blick aus seinen geöffneten Augen ging in die Ferne, Reue und Schuld lagen in ihm.
»Wren?«, fragte sie zögerlich.
»Verdammt, Dad«, stieß er wütend hervor. »Wie konntest du nur?«
Sie sah die
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