Dunkle Verführung: Roman (German Edition)
begleitete sie zur Tür.
In seinem Verhalten lag etwas merkwürdig Freundliches. Es passte überhaupt nicht zu der tödlichen Gefahr, die von ihm ausging.
»Da wären wir«, sagte sie und kramte ihre Schlüssel aus der Tasche. »Home sweet home.«
Sie öffnete die Tür, trat ein und überlegte, ob sie ihn hereinbitten sollte. Ein Teil von ihr war dafür, aber sie hatte Angst, zurückgewiesen zu werden. Es war bei ihr zur Regel geworden, dass die Männer sie stets als guten Kumpel, nie aber als ihre Freundin und Geliebte sahen. Das hatte sie immer schon beschäftigt. Sie glaubte nicht, dass sie heute Abend, nach allem, was sie durchgestanden hatte, seine Ablehnung hätte ertragen können. Ganz zu schweigen davon, dass sie gern eine Weile allein sein und einfach zur Ruhe kommen wollte.
Wren spürte ihre Unsicherheit, als er auf der Schwelle zu ihrer Wohnung stand. Sie übertrug sich auf das Tier in ihm und machte es nervös. Es lag in seiner Natur, anzugreifen, sobald er Schwäche spürte, aber bei ihr war es anders. Er wollte sie beruhigen.
Und das erschreckte ihn zu Tode.
»Gute Nacht«, sagte er und trat von der Schwelle zurück. Er musste Distanz zwischen sie bringen.
»Wren?«
Er hielt inne und sah sich um.
»Vielen Dank. Ich schulde dir mehr, als ich je wiedergutmachen kann.«
Er senkte den Kopf. »Das ist schon in Ordnung, Maggie. Wenn du nur nicht mehr in Schwierigkeiten gerätst.« Er ging zurück zum Taxi.
»Was schulde ich dir für das Taxi?«, rief sie ihm nach.
Wren winkte ab. Er war versucht, über ihr Angebot zu lachen. Warum dachte sie, dass er Geld dafür verlangen würde, sie nach Hause zu begleiten?
Frauen … die würde er nie verstehen.
Am Taxi hielt er kurz inne, wagte einen raschen Blick zurück und sah sie im Türrahmen stehen. Sie sah so zerbrechlich und wunderschön aus. Er wollte sie unbedingt küssen, so sehr, dass er schon ihre vollen, verlockenden Lippen spüren konnte. Aber noch mehr als das wollte er den Rest ihres Körpers schmecken. Er wollte ihren Geruch und jede Wölbung ihres Fleisches kennenlernen …
Seine Hormone brachten ihn völlig durcheinander. Sein ganzer Körper fühlte sich an, als stünde er in Flammen. Er war unsicher, wie er damit umgehen sollte. Um die Wahrheit zu sagen: Es machte ihm Angst. Wenn er die Kontrolle verlor, konnte er sie leicht verletzen oder sogar töten.
Im Geiste konnte er sie sich nackt vorstellen. Sie unter sich sehen, denn er erhob Anspruch auf sie – nicht als Tier, sondern als Mann …
Nichts wie weg!
Er hatte keine Wahl. Er gehörte nicht hierher, und er gehörte nicht zu ihr.
Es gab keinen Platz, wo er hingehörte. Egal, wie sehr er sich wünschte, es möge anders sein – es würde nie einen Platz geben. Er musste sein Leben allein verbringen.
Marguerite zwang sich, nicht auf Wrens leidenschaftlichen, verzehrenden Blick zu reagieren. Sie war noch nie so interessiert an einem Mann gewesen, und schon gar nicht an einem, von dem sie noch immer keine Vorstellung hatte, wie er aussah.
Es war lachhaft – und doch hatte es keinen Zweck, abzustreiten, was ihr Körper fühlte. Sie hätte wenigstens nach seiner Telefonnummer oder seiner E-Mail fragen sollen.
Er stieg ins Taxi und schlug die Tür mit einer Endgültigkeit zu, die in ihr widerhallte.
Marguerite sah zu, wie das Taxi abfuhr, und fühlte einen unerklärlichen Drang, Wren zurückzurufen. Es war etwas so Einsames um ihn, dass es bis zu ihr gedrungen war und sie tief berührt hatte.
Aber jetzt war es zu spät. Er war fort. Und sie würde ihn wahrscheinlich nie wiedersehen.
Als Wren den Fahrer bezahlte, nur einen Block von Maggies Wohnung entfernt, begann er zu schwitzen. Es kostete ihn große Anstrengung, in menschlicher Gestalt zu bleiben. Er musste hier weg und so rasch wie möglich zurück nach Hause. Wenn er als Mensch das Bewusstsein verlor, würde er sich sofort in seine wahre Gestalt verwandeln. Und das Letzte, was er gebrauchen konnte, war, als bewusstlose Großkatze irgendwo herumzuliegen.
Das wäre eine Fahrkarte, und zwar eine ohne Rückfahrt, in irgendein Labor der Regierung. Er hatte genügend Folgen von Akte X und Buffy gesehen, um zu wissen, dass so etwas der letzte Platz auf Erden war, an dem er sein wollte.
Er kauerte sich in den dunklen Schatten hinter einer Garage und versetzte sich zum Peltier House und mitten hinein in den Behandlungsraum von Carson Whitethunder.
Carson war ein Were-Habicht und der Tierarzt und Arzt für alle nichtmenschlichen
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