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Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Duane
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eine kleinere«, sagte er. »Zwei für die Hauptkerne im primären und sekundären Schiffskörper und eine für den sekundären Kern im primären. Wir haben nicht besonders viel Zeit, um Diagnose-Checks durchzuführen, also werden wir die befallenen Teile einfach ausbauen und sie durch neue aus den Depots ersetzen. Die Analyse kann warten, bis wir etwas haben, das wir analysieren können. Wir werden in jedem Kern die isolinearen Chips reinigen müssen. Zum Glück« – er deutete auf die schematische Darstellung, die nun auf der Konsole zu sehen war – »scheinen in jedem Kern andere Teile befallen zu sein, so daß wir imstande sein müßten, in den jeweils anderen Kernen saubere Chips selektiv zu kopieren. Aber mit den Chips wird es eine große Lauferei geben, weil wir die Glasfaserleitungen nicht benutzen dürfen – sie scheinen ebenfalls befallen zu sein – und bei den Backup-Protokollen sowieso ein Kern überlichtschnell laufen muß. Im Augenblick ist das jedoch bei keinem der Fall: Alle Subraumgeneratoren sind ausgefallen. Wenigstens müssen wir nicht befürchten, daß wir unsere Gehirne braten.« Einige Techniker schauten verstohlen amüsiert drein; offensichtlich hätten sie nichts dagegen gehabt, wenn die Hirne bestimmter Leute gebraten würden. Daß sie ihre Einstellung nicht verbargen, störte Geordi, doch er ignorierte den Umstand erst einmal, während er sich geistesabwesend fragte, wie hoch hier die Unfallrate sein mochte.
    »Also, Hessan, Gaulgo, Nassainen, Sie suchen sich ein Team aus. Hessan, Sie arbeiten unter mir, wir nehmen uns den Kern hier unten vor. Sputet euch – sobald wir einen Kern völlig wiederhergestellt haben, können wir damit auch die beiden anderen in Ordnung bringen.« Nicht, daß es viel helfen wird , dachte Geordi mit stiller Erheiterung, denn dann werden die Naniten aktiv, denen der Captain befohlen hat, sich in Reserve zu halten, und sie innerhalb von ein paar Stunden erneut infizieren.
    Er schaute auf. »Schalten wir zuerst das hier ab«, sagte er und zeigte auf die Darstellung des Einschließungsgeräts.
    Einige Techniker murrten leise. »Nach den Schwierigkeiten, die wir beim Einschalten hatten?« fragte Hessan scharf.
    Geordi sah sie an und zuckte mit den Achseln. »Wollen Sie, daß die Computer von dem infiziert werden, das die Kerne außer Betrieb gesetzt hat?«
    Über diese Aussicht murrten noch mehr Mitarbeiter; Hessan gab nach und schüttelte den Kopf. »Machen Sie schon«, sagte Geordi, »jemand muß die Verbindungen zu den Kernen kappen, wir können das Risiko nicht eingehen.« Das Risiko, das Ding zu beschädigen, bevor ich es mir mitsamt seiner Software genau ansehen konnte!
    Zwei oder drei Techniker gingen los, um den Auftrag auszuführen. Geordi klatschte in die Hände. »An die Arbeit«, sagte er, »sonst wird der Captain wirklich wütend auf uns sein, wenn er aus seinem Nickerchen erwacht und feststellt, daß sein Schiff noch immer funktionsunfähig ist.«

    Barclay ging mit Picard zu dessen Quartier zurück. Der Korridor war nur schwach beleuchtet; als sie seine Tür erreichten, erhellten die Lampen sich kurz, wurden aber sofort wieder schwächer.
    »Es wird keine ruhige Nacht werden, nicht wahr, Sir?« sagte Barclay, trat zur Tür und berührte den Öffnungsmechanismus. Sie öffnete sich nicht.
    »Nein«, sagte Picard müde. »Das sehe ich.«
    Barclay drückte noch ein paarmal auf den Knopf. »Verdammte Technik«, sagte er leise. »Ich habe schon immer alles verabscheut, das komplizierter als ein Messer ist. Auf diesem Schiff sind zu viele Funktionen automatisiert.«
    Picard zuckte mit den Achseln. »Der Preis des Fortschritts, nehme ich an. Ich sehe Sie später, Mr. Barclay.«
    »Nicht mich, Captain, sondern Ramirez; seine Schicht beginnt gleich. Selbst Sicherheitschefs müssen irgendwann schlafen.«
    »Natürlich.« Picard lächelte ihm zu; er vertraute dem Mann vielleicht nicht völlig, nicht mehr als jedem anderen hier an Bord, aber bislang war Barclay offen und ehrlich zu ihm gewesen. »Schlafen Sie gut.«
    »Danke, Sir.«
    Picard betrat sein Quartier. Die Tür glitt wieder zu, und er mußte mehrmals auf die interne Kontrolle drücken, bis sie sich verriegelte. Das Licht war gedämpft, bis auf eine Lampe über dem Bett. Hier also auch , dachte er resigniert. Aber ich sollte mich nicht beschweren. Das bedeutet, daß alles wie geplant verläuft.
    Er blieb stehen und riß die Augen auf. Im Bett bewegte sich etwas. Es schien sich um eine schlafende Person

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