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Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Titel: Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Schröder
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hassen.
    Dessen Emotionen nachzufühlen und sie in sein Schauspiel einzufügen, fiel Dorian Prior nicht schwer. Seine eigenen Gefühle für diesen Dämon waren durchaus nicht liebevoll. Maratos war ihm ein Lehrer gewesen und er rettete sein Leben. Doch verfügte er ganz gewiss nicht über die Tugenden eines Gönners. Maratos war herrschsüchtig und eitel. Er war durch und durch verabscheuungswürdig in all seinem Tun. In jeder Intention seines Handelns ein wahrer Höllenfürst. Satan selbst könnte nicht schrecklicher und grausamer sein als Maratos von Melacar.
    »Ich werde jetzt gehen«, verkündete er unvermittelt und stand auf.
    »Du bleibst hier und wartest, bis ich zurück bin. Es dauert nicht lange.«
    Und ehe sie protestieren konnte, war er aus dem Zimmer. Dass er nicht lange fort sein würde, war gelogen. Doch er war sicher, dass Serena nicht wagte, das Haus ohne seine Erlaubnis zu verlassen. Von einer Telefonzelle rief er ein Taxi, mit dem er nach Köln fuhr. Leider sah er keine unkompliziertere Möglichkeit, den nächsten Schritt in seinem Spiel zu tun. Er musste das Päckchen selber aufgeben und konnte nicht warten, bis einer dieser vierundzwanzig Stunden Dienste es abholen kam.
    Erfreulich, dass diese wirre Zeit auch einige ausgesprochen gute Neuerungen bot. So konnte er bis auf die Minute genau planen. Wenn er die Sendung heute aufgab und als Express verschickte, war auf die Stunde genau zu bestimmen, wann das Päckchen seinen Bestimmungsort erreichte.
    Und wenn alles gut läuft, dann erreicht mein kleines Geschenk seinen neuen Besitzer heute genau bei Sonnenaufgang, dachte er zufrieden lächelnd. Kurz bevor sie sich schlafen legen müssen. Das war perfekt. Arweths Träume für den morgigen Tag werden sein wie meine während der letzten Jahrhunderte. Quälend, ohnmächtig. Die perfekte Vorbereitung auf das Kommende.
    Diese Aktion kostete ihn ein kleines Vermögen, aber das war der Spaß wert. Bildhaft stellte er sich das Gesicht des Empfängers vor, wenn er den kleinen Karton öffnete und dessen Inhalt vorsichtig unter das warme Licht einer Stehlampe oder einer Kerze hielt.
    Wenn er dann erkennt, wenn er sich erinnert ... Oh ja, das ist es, dachte er frohlockend. Genau das ist es.
    Der Taxifahrer warf einen verdutzten Blick in den Rückspiegel, als sein seltsamer Fahrgast laut herauslachte. Doch ihn zu fragen, was denn so verdammt komisch sei, wagte er nicht. Gewöhnlich war er nicht zurückhaltend und unterhielt sich gern mit seinen Kunden. In diesem Fall jedoch sagte ihm sein Instinkt, dass der weiße Mann mit den roten Augen nicht belästigt werden wollte.

~ 6. Kapitel ~
     
    In dem Jarout seinen Teil des Handels erfüllt
     
    Lucas saß zusammen mit Seamus, Arweth und Calman in seinem Arbeitszimmer. Die Unstimmigkeit zwischen ihnen schien als fünfte Person anwesend zu sein und entlud sich, als Karen eintrat. Vier Augenpaare blickten gereizt zur Tür, die sie am liebsten gleich wieder zugeworfen und die Flucht ergriffen hätte. Sich unerlaubt in die gerade von den vier Hirudo geführte Diskussion einzumischen, schien ihr mit einem Mal keine so gute Idee wie noch vor einer Minute zu sein.
    »Karen, gut, dass du kommst. Wir wollten dich gerade rufen. Bitte, setz dich doch einen Moment zu uns.« Lucas Stimme klang freundlich und auch die anderen schienen wieder beruhigt. Sie versuchte ein Lächeln, das vorhersehbar aufgesetzt wirkte. Zögernd setzte sie sich auf den freien Stuhl neben Calman, der ihr ein aufmunterndes Blinzeln schenkte. Lucas räusperte sich leise. »Ich vermute, dass du dich fragst, warum wir dich sprechen wollen, nicht wahr?«
    Bevor sie antworten konnte, fuhr Arweth dazwischen: »Was soll das, Lucas? Wir können uns dieses zeitraubende Herumgerede sparen.« Seine Stimme war leise und dennoch so durchdringend, dass sie Karen einen kalten Schauer den Rücken hinunterjagte. Mit dem Blick seiner rot glühenden Augen schien er sie durchbohren zu wollen. Respekt, der an Angst grenzte, kroch in ihr hoch und ließ sie erstarren.
    »Wir haben beschlossen, dass du uns hilfst«, sagte Arweth. »Du wirst für uns sehen, was zu sehen ist. Leider verfügt kein Mitglied der Familie, auch Calman und ich nicht, über dein Talent. Bedauerlicherweise muss ich eingestehen, dass wir mit unseren Nachforschungen keinen Schritt weiterkommen. Du musst Malcolm berühren, um in Erfahrung zu bringen, was geschah.«
    Arweths Worte klangen hart in ihr nach. Damit machte er unmissverständlich klar, dass dieser

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