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Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Titel: Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Schröder
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Lungen sog. Was war nur los mit ihm? Er fühlte sich, als habe er drei Tage durchgezecht. Dabei hatte er doch nur drei Pint über den Abend verteilt getrunken. Das war nicht mal genug, um eine Fliege anzuheitern. Trotzdem zeigte er alle Anzeichen schwerster Trunkenheit.
    Quatsch Turner, dachte er und bemerkte, dass sogar seine Gedankenstimme ein wenig vernuschelt klang. Du bist stockbesoffen. Hast wohl die Doppelten, die du dir zwischen den Bieren reingezogen hast, vergessen.
    Vorsichtig, einen Fuß vor den anderen setzend, torkelte er weiter. Wo war er überhaupt? Seine rot unterlaufenen Augen blinzelten die Schlieren weg und identifizierten die Fassaden der Häuser als nie gesehen.
    »Hänschen-klein ging allein ...« Turner kicherte über den Witz der leisen Stimme, die ihn jetzt überhaupt nicht mehr verlassen wollte. Leise, einschmeichelnd, tröstend soufflierte sie ihm in sanftem Bariton.
    »Hey, kannst mir ruhig verraten, wo wir sind«, nuschelte er. »Ich sag’s auch nicht weiter. Hihihi.«
    Vorübergehende Passanten warfen ihm misstrauische Blicke zu. Da mahnte ihn sein zurückhaltender Begleiter, sich an seine Lektion zu erinnern. Rasch lehnte Turner sich gegen eine raue, kalte Hauswand. Er versuchte sich so gut wie möglich zu konzentrieren, was in seinem Zustand gar nicht so einfach war.
    »Ahhh.« Mit leisem Seufzen atmete er langsam tief ein. Wie durch Zauberhand schienen sich die Schatten um ihn herum aufzulösen. Sie wurden blasser und immer schwächer, bis sie schließlich ganz verschwunden waren. Die Blicke der Vorübergehenden glitten nun an ihm ab. Sie sahen ihn nicht mehr.
    Der Trick klappt ja besser denn je, dachte er. Moment, besser denn je? Verwirrt sah er sich um. Soll das heißen, er hat diesen Kram früher schon mal gemacht? Doch wie zum Henker funktionierte das? Wieso konnte er so was? Wie war das möglich? Doch sein Hirn war ein einziger, riesiger Blackout. Keine Antwort, Nada, niente, gar nichts.
    Aber diese verrückte Sache funktionierte. Er konnte neben den Leuten herhüpfen und wie verrückt mit der Hand vor ihren Gesichtern herumfuchteln. Sie blickten nicht einmal zur Seite. Eine blonde Frau stolzierte auf hochhackigen Lackpumps an ihm vorbei und rammte ihn um ein Haar. Eine schwere Parfümwolke hüllte ihn ein. Ohne ihn zu sehen, ging sie weiter. Ich bin unsichtbar, jubelte er innerlich. Das ist irre.
    »Nein, mein Freund, das ist Magie«, flüsterte sein Freund. Magie? In seinem Leben hatte er bisher noch nichts mit Magie am Hut. Wie sollte er denn jetzt ... »Aber ja, Magie. Und zwar eine ganz spezielle Art von Magie«, erklärte sein Freund weiter. Mit glasigen Augen vor sich hinstarrend, lauschte Turner den beschwingenden Worten.
    Er, ein Magier? Ein Zauberer, wie David Copperfield. Wahnsinn.
    »Nein! Sein Freund klang ein wenig ungehalten. Das ist Kinderei. Ich spreche von wahrer Magie. Und die hat nichts mit diesem Idioten zu tun, der zweitklassigen Tingelzauber praktiziert und in seiner Freizeit Kaninchenscheiße wegputzt. Komm, begleite mich ein Stück und ich zeige dir, was ich meine.«
    Okay, warum nicht. Turner drehte sich um und lenkte seinen Schritt die Straße hinunter, dorthin, wohin ihn sein neuer Begleiter führte. Er war gespannt auf das, was er ihm noch zeigen wollte. Vor zwei Stunden noch war er entschlossen, sich volllaufen zu lassen, um diese Stimme nicht mehr zu hören. Jetzt wollte er keinen Alkohol mehr, sondern hören. Und er lauschte und taumelte, hörte zu und hangelte sich von Halt zu Halt.
    Sein Freund lotste ihn mit strengem Ton voran, bis er vor einem Haus mit einem eleganten Schild über der Eingangstür stand. «The porch» stand da in goldenen Lettern. Zwei Obelisken aus poliertem, schwarzen Stein flankierten die rot gestrichene Tür. Wunderschön, dachte Turner benommen und streichelte verzückt über die glatte Oberfläche der Spitzpfeiler, in denen sich die Neonlichter des Berrick street market spiegelten. Wunderschön, dachte er noch ein Mal. Zwischen seinen streichelnden Händen erblickte er sein Spiegelbild und schrak zurück. Mit einem Mal fühlte er sich nackt und hilflos. Wie ausgeliefert. Die Stimme war fort. Sie war verschwunden. Wilde Panik kroch in ihm hoch. »Wo bist du?«, rief er. »Komm zurück. Lass mich nicht allein!«
    Der Türsteher, den er erst jetzt entdeckte, starrte ihn finster von oben herab an.
    »Aber, du kannst mich doch nicht sehen. Niemand kann das«, rief Turner erschrocken. Wo war sein Freund? Sein sanfter

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