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Dunkles Erwachen

Dunkles Erwachen

Titel: Dunkles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Knip
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zögerte. Sein Körper bebte. Der Squad-Chief verstärkte den Druck mit den Fingern. Schließlich senkten sich Struckers Schultern und er ließ die Glock in seinem Holster verschwinden.
    »Was soll das?«, zischte er undeutlich zwischen seinen blutverschmierten Zähnen hindurch. »Warum kann ich den Wilden nicht abknallen?«
    »Weil wir unseren Vermissten gefunden haben ...«, erklärte ihm Berring.

 
     
     
    Kapitel 4
     
    »Ich habe selten solch eine rohe Wildheit erlebt wie in diesem Kerl«, meinte Eirene Michaels und strich sich über den Unterarm, um das aufkommende Frösteln zu unterdrücken.
    »Ach?«, nuschelte Strucker mit den Gaze-Pads zwischen seinen Lippen. Sein Gesicht war an zahlreichen Stellen geschwollen und durch die blaue Färbung der Blutergüsse gezeichnet. Er presste eine kühlende Gelpackung gegen sein Kinn und schloss die Augen.
    »Und dafür riskieren wir unseren Hals? Unter einem Search-and-Rescue-Einsatz verstehe ich etwas anderes, als von dem Vermissten zu Brei zusammengeschlagen zu werden.«
    »Ja ...«, sinnierte Eirene. »Ich frage mich, wie er die Monate überlebt hat. Hast du ihn dir angesehen?«
    »Sieh dir lieber mich an!«, klagte Strucker und zog ein blutgetränktes Stück Gaze aus seinem Mund. Michaels winkte ab.
    »Ich habe dich soweit versorgt. Das sind leichte Nachblutungen. Stell dich nicht so an.«
    Strucker kniff die Augen zusammen und blickte sie wütend an, ohne noch etwas zu erwidern. Das Schmerzmittel in seinen Adern, das Eirene ihm verabreicht hatte, entfaltete zunehmend seine Wirkung. Sein Blick wurde glasig. Er sank auf der Liege zurück und fiel in einen traumlosen Schlaf.
    Denaro verfolgte das Gespräch und zuckte mit den Schultern. Er war in der Zwischenzeit die offenen Frequenzen auf seinem Laptop durchgegangen. Irgendetwas in dieser Gegend musste den Empfang nachhaltig stören. Solch ein Funkloch hatte er seit seinen Einsätzen in Zentralasien nicht mehr erlebt.
    Eirene sah ihm eine Weile müßig zu, dann trat sie an die Zeltöffnung heran und sah zum Nachbarzelt hinüber.
    Berring hatte den Wilden – sie hatte keine bessere Bezeichnung für ihn – dort hingebracht. Sie sah kurz zu ihren Teamkollegen. Strucker war fürs Erste versorgt und Denaro konnte sie nicht helfen. Also legte Michaels die wenigen Schritte durch die Mittagssonne zurück und zog die Plane am anderen Zelt zur Seite.
    Der Teamleiter unterhielt sich angeregt mit der Pilotin. Er stand direkt neben der Bahre, auf der sie den Wilden mit Gurten festgeschnallt hatten. Dieser war bisher nicht erwacht, doch er bewegte sich unruhig in seinen Fesseln.
    Berring unterbrach das Gespräch, als er seine Kollegin bemerkte, und winkte sie zu sich her.
    »Michaels, ich wollte Sie gerade rufen«, begrüßte er sie und wandte sich wieder der Pilotin zu.
    »Denaro macht über eine sichere Leitung gerade Meldung an Kapstadt. Wir warten auf die Antwort, dann brechen wir hier auf. Ich gehe mal davon aus, dass es keine zwei Stunden mehr dauern wird. Machen Sie also schon mal den Helikopter startklar.«
    Lässig legte Louisa die Finger an den Kopf und salutierte gespielt. »Zwei Stunden. Geht in Ordnung.«
    Der Squad-Leiter nickte ihr zu und wandte sich an Eirene. Er wies auf den halb nackten Mann.
    »Ich will, dass er für die Dauer des Rückflugs ruhiggestellt ist. Sie sind die Ärztin. Und Sie haben ihn erlebt. Entscheiden Sie, was Sie ihm verabreichen.«
    Michaels runzelte die Stirn.
    »Wir nehmen ihn tatsächlich mit? Sind Sie echt sicher, dass er der dritte Mann der Besatzung ist?« Sie fühlte ein Gefühl der Beklemmung in sich aufsteigen. »Mir wäre wohler, wir würden ihn hierlassen.«
    Berring lachte humorlos auf.
    »Das sieht unser Auftrag nicht vor. Er scheint Kapstadt eine Menge wert zu sein, sonst hätten sie uns nicht geschickt, um nach seinen Überresten zu suchen. Dass wir ihn lebend finden, bringt uns hoffentlich eine Extraprämie ein.«
    Er rieb Daumen und Finger aneinander und verzog die Lippen zu einem Lächeln.
    »Und, ja, ich gehe davon aus, dass er es ist.« Er hielt eine Akte hoch. Auf der ersten Seite war ein Foto festgeklemmt.
    »Darf ich?«, fragte Eirene und griff nach der Akte. Charles Berring entzog sie ihr und schloss den Umschlag. »Tut mir leid, Alpha-Status. Selbst mir als Teamleiter haben sie nur das Nötigste mitgeteilt.«
    Eirene verzog die Lippen und kniff die Augen zusammen. Der Söldner winkte ab.
    »Meinen Sie, ich bin darüber begeistert? Aber wir haben den Auftrag

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