Dunkles Fest der Leidenschaft
was Gregori dann unternimmt, aber erfreulich wird es sicher nicht.«
»Francesca hat uns schon gewarnt«, sagte Nicolae. »Skyler würde gern mit uns den Baum aussuchen, und wir wollen gleich aufbrechen, wenn Mary-Ann mit ihr gesprochen hat. Ich erwarte keine Probleme, doch wir werden gut aufpassen. Destiny ist eine erfahrene Jägerin; Skyler wäre also zweifach geschützt.«
»Lasst sie nicht aus den Augen«, warnte Mikhail. »Sie neigt dazu, sich allein davonzumachen. Manchmal frage ich mich, warum ich Raven dränge, noch ein Kind zu bekommen. Ich habe vergessen, welchen Ärger sie einem machen können.«
»Siehst du!« Destiny wandte sich zu Nicolae um und schnitt ihm ein Gesicht. »Genau das habe ich dir auch gesagt.«
Mikhail stand auf. »Ich gehe jetzt zu deinem Bruder. Soll ich ihm etwas von dir ausrichten?«
»Erzähl ihm bloß, dass du vorhast, Gregori zu bitten, als Weihnachtsmann aufzutreten. Diese Neuigkeit wird Vikirnoff bestimmt freuen.« Nicolae erhob sich ebenfalls, um den Prinzen hinauszubegleiten.
»Ich habe nicht vor, Gregori darum zu bitten, Nicolae. Ich werde ihm meinen ersten Befehl als sein Schwiegervater erteilen.«
Nicolae zog Destiny an sich. »Bei diesem großen Moment will ich dabei sein.«
»Und ich wünschte, ich könnte Savannahs Gesicht sehen«, bemerkte Destiny. »Sie hat einen sehr ausgeprägten Sinn für Humor. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mit der Tochter eines Prinzen anfreunden würde. Ich glaube übrigens, sie ist richtig froh, dass sie gegen einen Vampir kämpfen musste, weil sie jetzt bei Gregori eine Trumpfkarte hat.«
Mikhails Miene verdüsterte sich, und jedes Lachen verschwand von seinem Gesicht, »In dem Moment, in dem meinem Volk etwas passiert – insbesondere meiner Tochter -, hat man mich zu informieren. Wie es aussieht, hat man diese Kleinigkeit übersehen. Nicolae, wärst du vielleicht so freundlich, mir das zu erklären, da es mein Schwiegersohn leider versäumt hat?« Gregori, hat meine Tochter mit einem Vampir gekämpft? Und warum bin ich nicht sofort informiert worden ? Er vermittelte den Eindruck gefletschter Zähne.
Alle Farbe wich aus Destinys Gesicht. Unsicher wandte sie sich zu Nicolae um. Habe ich etwas Falsches gesagt?
Nein, natürlich nicht, beruhigte ihr Gefährte sie.
Mikhail hatte sich sofort wieder im Griff und brachte sogar ein schwaches Lächeln zustande. Auf keinen Fall wollte er Destiny aus der Fassung bringen. Vampire zu bekämpfen, war für sie so normal, wie zu atmen, und sie würde kaum begreifen, warum er daran dachte, Gregori zu erwürgen.
Ich hatte nie vor, es dir zu verheimlich, aber als ich herkam, geriet ich sofort mitten ins Kampfgetümmel, und ich hielt den Moment, als mir die Hand abgerissen wurde, nicht für den richtigen Zeitpunkt, um zu sagen: »Ach, übrigens, Savannah war unterwegs, um Vampire zu erschlagen.«
Ich spiele gerade mit dem Gedanken, dir den Kopf abzureißen. Du wirst mir alles haargenau erzählen, wenn wir allein sind. Und greine nicht wegen deiner Hand; sie ist mittlerweile so gut wie neu.
Ich bin nicht dafür verantwortlich, wie ihr eure dickköpfige Tochter erzogen habt. Ich tue mein Möglichstes, um den Schaden zu begrenzen, den du und Raven mit eurer laschen und viel zu nachgiebigen Erziehung angerichtet habt.
Mikhail verschluckte sich beinahe. »Mein lieber Schwiegersohn bekommt heute Abend eine Lektion, die er nicht so bald vergessen wird. Lasch und nachgiebig? Ich war sehr konsequent bei der Erziehung meiner Tochter.« Mikhail winkte Destiny zu und marschierte mit einem befriedigten Grinsen hinaus.
Destiny, die versucht hatte, dem Gespräch zu folgen, runzelte die Stirn. »Verstehst du das?«
»Ich glaube, er und Gregori sind sich uneins, ob Savannah richtig erzogen wurde.« Nicolae drehte sich um, als Mary-Ann Delaney und Skyler ins Zimmer kamen. Skyler trug ihren pelzgefütterten Parka, und Mary-Ann langte gerade nach ihrem Mantel. Mary-Ann Delaney war groß und schlank, mit kaffeebrauner Haut und einer Fülle dunkler Ringellocken. Selbst in ihren Jeans sah sie viel zu elegant für ihre ländliche Umgebung aus. Winzige Diamanten funkelten in ihren Ohrläppchen, und eine dünne Goldkette hing um ihren Hals.
»Wir machen das wirklich?«, fragte Mary-Ann, während sie den anderen nach draußen folgte. »Wir wollen mitten im Wald einen Tannenbaum fällen?«
»Komm, stell dich nicht so an! So kalt ist es nun auch wieder nicht«, scherzte Nicolae. »Hast du daheim in Seattle denn nie
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