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Dunkles Fest der Leidenschaft

Titel: Dunkles Fest der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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zu Dimitri aufnehmen, um ihre alte Freundschaft wieder aufleben zu lassen.
    Es ist schwer, Freunde aus der Kindheit zu durchleuchten.
    Nein, das ist es wirklich nicht, gab Mikhail seinem Bruder mit einem leisen Seufzer recht.
    »Jacques!« Shea langte nach seiner Hand. »Unser Baby tritt ganz schön fest zu. Es war heute Abend so ruhig, dass ich schon anfing, mir Sorgen zu machen.«
    Jacques legte seine Handfläche auf ihren gewölbten Bauch, um die Tritte des winzigen Fußes zu spüren. Er lächelte Shea an. »Unglaublich! Ein kleines Wunder.«
    »Ja, wirklich.« Shea wandte ihm ihr Gesicht für einen kurzen, zärtlichen Kuss zu. »Ich konnte einfach nicht anders, als mir Sorgen zu machen. Ich habe so viel mit den anderen diskutiert, die an dem Problem der Kindersterblichkeit unserer Art arbeiten, und jeder von uns hat eine andere Theorie.«
    »Wie lautet deine, Shea?« Mikhail richtete seinen eindringlichen Blick auf sie.
    Shea strich ihre roten Locken zurück und wandte sich zu ihm um. Ihr Gesicht wirkte auf einmal müde und verhärmt, und in den Tiefen ihrer Augen war zu sehen, wie stark der Druck auf ihr lastete. »Gregori und ich glauben, dass mehrere Faktoren für die Fehlgeburten und Todesfälle verantwortlich sind. Wir konzentrieren uns vor allem auf das Erdreich. Erde verjüngt und heilt uns, und ohne sie können wir nicht lange überleben. Wir müssen im Erdreich ruhen, ob wir nun vollständig darin begraben sind oder nur zum Teil. Die Zusammensetzung der Erde hat sich im Lauf der Zeit verändert, an diesem Ort hier weniger als woanders, aber Chemikalien und Giftstoffe sind auch in unsere Welt eingedrungen. Ich glaube, dass das ebenso wie bei anderen Arten unsere Fähigkeit beeinträchtigt, Kinder auszutragen.«
    Mikhail versuchte, jede Reaktion zu unterdrücken. Erde. Sein Volk konnte ohne Erde nicht lange existieren. Selbst jene, die die Karpaten verlassen hatten, suchten die gehaltvollste Erde auf, die in anderen Ländern zu finden war. Aber was Shea sagte, klang durchaus sinnvoll. Vögel beispielsweise hatten wegen der Umweltverschmutzung Probleme mit der Aufzucht ihrer Jungen, warum nicht Karpatianer? Er unterdrückte ein Stöhnen – und das jähe Bedürfnis nach Ravens geistiger Nähe. Er wünschte sich sehnlich, dass sie erneut versuchten, ein Kind zu bekommen. Was er jetzt überhaupt nicht brauchen konnte, war, dass sie zu einem Zeitpunkt, zu dem sie empfängnisbereit war, den Mut verlor. Diese fruchtbaren Zeiten waren bei Karpatianerinnen sehr selten, und eine versäumte Gelegenheit bedeutete, dass viele Jahre verloren gingen.
    »Du hast unsere Erde untersucht?«, fragte er.
    Shea nickte. »Selbst hier an unserem Zufluchtsort finden sich Schadstoffe. Wir haben jede einzelne unserer reichhaltigsten Ablagerungen untersucht, um die bestmögliche Erde für unsere schwangeren Frauen zu finden. Und das ist nur ein Aspekt eines sehr komplexen Problems.«
    Jacques, der die ängstliche Besorgnis in ihrer Stimme hörte, tauchte eine Hand in das Gewirr ihrer Nackenhaare. »Du hast unglaubliche Fortschritte gemacht, Shea. Und du wirst die Antworten finden.«
    »Das glaube ich auch«, stimmte sie zu, »aber ich bin mir nicht sicher, ob wir viel gegen diese spezielle Problematik ausrichten können. Und ich bin in Sorge, ob ich die Teile des Puzzles rechtzeitig zusammensetzen kann, damit es uns noch etwas nützt.« Ihre Hand ruhte auf ihrem ungeborenen Kind.
    Es war für beide Männer das erste Mal, dass sie Shea so niedergeschlagen erlebten. Sie war sehr beharrlich in ihrem analytischen Denken und überzeugt, dass die Wissenschaft alle Antworten liefern konnte.
    Sie ist müde, Mikhail. Sie wird nicht aufgeben.
    Mikhail zwang sich zu einem Lächeln. Da die Geburt von Sheas und Jacques' Kind so kurz bevorstand, wäre es sicher keine gute Idee, die hohe Sterblichkeit unter den Neugeborenen zur Sprache zu bringen. Er musste unbedingt das Thema wechseln. »Ich habe vergessen, einen sehr wichtigen Punkt der geplanten Festivitäten zu erwähnen. Raven hat mich informiert, dass es als Prinz unseres Volks meine Pflicht sei, den Weihnachtsmann zu spielen.«
    Jacques brachte einen gurgelnden Laut heraus. Shea hustete hinter vorgehaltener Hand.
    Mikhail nickte. »Genau. Ich habe nicht die Absicht, mir einen weißen Bart umzuhängen und einen roten Mantel anzuziehen. Allerdings ...« Er grinste boshaft.
    »Was hast du vor, Mikhail?«, fragte Jacques argwöhnisch. »Falls du nämlich glauben solltest, du könntest diese

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