Dunkles Fest der Leidenschaft
begutachtete.
Skyler erstarrte und hielt den Atem an, als sich das Tier zu ihr umwandte. Eisblaue Augen strahlten aus dem dichten schwarzen Fell hervor. »Ich kenne dich«, wisperte sie mit erstickter Stimme. »Ich habe dich schon einmal gesehen, oder?«
Der Wolf veränderte seine Gestalt. Das muskulöse Tier mit dem schwarzen Fell wurde zu einem großen, breitschultrigen Mann mit schimmerndem schwarzem Haar, das ihm über den Rücken fiel. Sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt, mit sehr sinnlichen Zügen und tief eingegrabenen Furchen, kräftigem Kinn und energischem Mund. Seine Augen waren von einem so intensiven Blau, dass sie Skyler zu versengen schienen.
»Warum lassen sie dich allein hier draußen herumlaufen?«, fragte er. »Das war sehr dumm von ihnen. Wenn sie dich nicht besser behüten, kann ich nicht länger zulassen, dass du bei ihnen bleibst.«
Während er sprach, hielt er ihren Blick fest, aber sie konnte sehen, dass er sich von seinem Körper gelöst hatte und zu reiner Energie geworden war. Skyler spürte seine Gegenwart sofort, als er ihren Körper betrat. Sie wollte schreien, sich wehren, ihn vertreiben. Schnell und zielsicher bewegte er sich in ihrem Inneren, um den Schaden an ihrer Arterie, dem Knochen und zum Schluss an ihrem Fleisch zu beheben. Während er das tat, teilte sie sein Bewusstsein und erkannte seine Erinnerungen, seine unerbittliche Entschlossenheit.
Dimitri, gnadenloser Vampirjäger, Beschützer der Wölfe und Gefährte des Lebens von ... Skyler.
»Nein!« Skyler schüttelte heftig den Kopf. Sie wollte niemandes Gefährtin sein, schon gar nicht die Gefährtin dieses Mannes mit den brennenden Augen und dem dominanten Wesen. Sie konnte sich nicht einmal annähernd vorstellen, mit einem Mann zusammen zu sein, der so hart und sich seiner selbst so sicher war. Gefühle überschwemmten sie, Farben, so leuchtend und grell, dass sie Angst hatte, blind zu werden - aber vielleicht waren es seine Gefühle, seine Farben, seine Furcht. Skyler konnte sich nicht von ihm befreien, als hätte er sich durch die Heilung ihres Körpers tief in ihrem Inneren festgesetzt, um zu ihrer Seele zu finden.
Sein Inneres öffnete sich für sie, ein dunkler Ort voller Qualen und endloser Jahre des Tötens ohne Reue. Er handelte schnell und gewalttätig und mit absoluter Entschlossenheit. Ob all das Töten ein Teil seiner qualvollen Einsamkeit und seines furchtbaren Leides war, konnte sie nicht sagen. Das hier war ein Mann, der sich nicht von seinem Weg abbringen ließ. Er verfolgte seine Feinde mit Zähigkeit und erbarmungsloser Härte. Gewalt war seine Welt, und nie, niemals wieder würde sie in diese Art Leben zurückkehren. Sie würde es nicht überleben. Schon jetzt war es so erschreckend, an sein Bewusstsein zu rühren und die Dunkelheit dort zu finden, den Dämon, der auf der Lauer lag und bereit war zuzuschlagen, dass sie wünschte, sie könnte sich an jenen sicheren Ort in ihrem Inneren zurückziehen, an den ihr niemand folgen konnte.
»Nein, das wirst du nicht tun.« Er ließ es wie einen Befehl klingen, als er sich aus ihrem Körper zurückzog und in seinen eigenen eintrat. »Du brauchst Blut.«
Sie schüttelte den Kopf. »Gabriel und Francesca werden es mir geben.«
Er heftete seine eisblauen Augen auf sie, mit einem Blick, der kalt war und sich trotzdem in ihre Haut zu brennen schien. Skyler erschauerte, konnte aber ihre Augen nicht von ihm lösen. Sie hatte furchtbare Angst – wovor, das wusste sie selbst nicht. Davor, dass dieser Mann ihr Leben für alle Zeiten verändern würde. Dass er sie vereinnahmen, mit Haut und Haaren verschlingen würde. Dass er hart und unerbittlich war, ein Mann, für den es keine Kompromisse gab. Skyler hatte mühsam um ein Gefühl von Zugehörigkeit gekämpft, um die Rückkehr in ein Leben, von dem sie sich sehr weit entfernt hatte. Dimitri war nicht böse wie ihr Vater, doch er war ein Mann der Gewalt, mit starken Emotionen und Leidenschaften, aber imstande, all das zurückzustellen und nichts mehr zu empfinden.
Sie schrak vor ihm zurück, als er in ihr Bewusstsein eintreten wollte. Skyler spürte den stetigen, unablässigen Druck, der von ihm ausging, und versuchte, eine undurchdringliche Barriere zu errichten, doch er war zu entschlossen und zu stark. Schützend hob sie die Arme, als er sie an sich zog, und stieß einen angstvollen kleinen Laut aus, bevor sie nachgab.
Dimitri nahm sie in seine Arme und kostete einen Moment lang die Freude aus, die ihn
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