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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Kenlock
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frei“, befahl er, dann gab er über Funk die Anweisung, in einer Linie auszuschwärmen.
    Die Anspannung stieg, während die Kolosse aus Stahl dem Feind entgegentraten. Sanders nahm seinen Platz hinter dem Fahrer ein und aktivierte die computergesteuerte Sichtautomatik. Seine Augen lagen dicht am Okular, während Zahlen und Striche die Entfernung anzeigten.
    Zunächst konnte er nichts ausmachen, aber als sie einen Hügel überquerten, tauchten zwischen den Dünen graue Schemen auf.
    Sanders fluchte. Er sah sieben, nein, acht feindliche Panzer, die selbstbewusst auf eine Gruppe amerikanischer Soldaten zurollten, die hinter einer Felsgruppe Schutz gesucht hatte. Im Schatten der Panzer rückte die irakische Infanterie vor.
    „Befehl an alle“, brüllte er ins Mikrofon. „Angreifen!“
    Die sechs M1-Abrahams pflügten durch den Sand und feuerten ihre schweren Waffen ab. Computerunterstützt wurden die Schaukelbewegungen des Panzers und die abnehmende Entfernung vom Waffensystem ausgeglichen, und nach wenigen Augenblicken explodierten zwei irakische T-72. Die restlichen Panzer schwenkten ihre Türme und eröffneten ihrerseits das Feuer. Der Sand wurde von den Geschossen aufgewirbelt. Rauch legte sich über den Kampfplatz. Sanders schaltete auf Infrarot-Ortung um und befahl dem Fahrer einen Linksschwenk. Fünfhundert Meter entfernt ging ein T-80 in Flammen auf, kurz darauf ein zweiter.
    Die übrigen drei T-80 und ein einzelner T-72 versuchten, sich zu formieren, aber ihr Schicksal war besiegelt. Unaufhörlich feuernd drangen die M1-Abrahams vor, zerstörten den Feind im Takt ihrer Geschütze.
    Meyers fuhr wie der Teufel. Ständig änderte er die Richtung, damit er kein Ziel bot, bremste ab, um gleich darauf wieder mit Vollgas zu beschleunigen. Peter Derrington, der Richtschütze, verbuchte bereits drei Abschüsse und wandte sich dem letzten Ziel zu, das aber im gleichen Moment von einem schweren Treffer zerstört wurde. Die irakische Infanterie floh.
    Sanders gab den Befehl, das Feuer einzustellen. Die sechs Panzer seiner Einheit bremsten in einer Staubwolke ab.
    Plötzlich wurden alle in Steves Panzer durcheinander geworfen. Der neunte Panzer der Irakis hatte sich, durch eine Düne geschützt, angeschlichen und aus dem Hinterhalt gefeuert. Die Granate explodierte auf der Oberfläche des Abrahams. Ein Großteil der Explosivkraft wurde von der massiven Panzerung abgefangen, aber die linke Raupenkette wurde zerfetzt. Hilflos drehte sich der Panzer um die eigene Achse. Der Motor jaulte auf, während der stählerne Koloss immer tiefer im Sand versank.
    Als der Tank auslief, entzündete sich der Treibstoff.

    Im Inneren des Abrahams herrschte ein heilloses Durcheinander. Rauch verdeckte die Sicht, machte das Atmen schwer. Derrington zwängte sich aus seinem Sitz. Neben ihm rappelte sich Steve auf. Seine Hände tasteten nach dem Hebel für die Ausstiegsluke. Sie mussten sofort raus hier, bevor die eigene Munition hochging. Der Panzer brannte. Steve sah die Flammenzungen unter der Abschottung hervorzucken. Die Temperatur stieg rasend schnell an.
    Endlich gelang es ihm, den Hebel zu bewegen. Die Luke schwang auf und brachte frischen Sauerstoff in das Innere des Panzers. Sofort erhielten die Flammen neue Nahrung. Zischend schmolzen die Plastikteile im Cockpit neben der Einschlagstelle. Schwarzer, stinkender Qualm verdrängte den Rauch. Man sah die Hand vor Augen nicht mehr. Die offene Ausstiegsluke war nur noch als heller Schimmer auszumachen. Irgendwo weiter vorn brüllte Tom Meyers schmerzhaft auf.
    Derrington und Wallis, der Bordfunker, schlüpften an ihm vorbei.
    Steve wollte ihnen schon folgen, als ihm bewusst wurde, dass Meyers noch im Panzer feststeckte.
    „Tom?“, rief er durch die dichten Schwaden. Das Atmen war eine Qual. Die Luft kochte inzwischen. In seinen Lungen platzten die ersten Bläschen. Für einen kurzen Moment schwanden ihm die Sinne, aber er wurde nicht ohnmächtig. Mit zusammengepressten Zähnen kroch er auf allen Vieren auf Tom zu, der inzwischen wie ein verletzter Hund winselte. Steve verbrannte sich die Handflächen am heißen Metall der Bodenplatten.
    Obwohl es nur zwei Meter bis zum Fahrersitz waren, glaubte er, sich durch flüssige Lava zu bewegen. Als er mit dem Kopf gegen die Rückenlehne des Fahrers prallte, wusste er, dass er Meyers gefunden hatte.
    „Was ist los, Tom?“, keuchte er.
    „Keine Ahnung“, flüsterte der Fahrer. „Kann mich nicht bewegen.“
    Steve richtete sich auf. Seine

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