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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeissler
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Lächeln und tat, als wollte sie gehen.
»Aber denk doch nur, ohne Kopf kann ich euch nicht mit Informationen über das Schloss versorgen!« startete Daniel einen Versuch.
»Du hast mich überzeugt, darauf können wir auf keinen Fall verzichten.« Gutgelaunt hakte Julie sich bei Daniel unter. »Na los, dann zeig uns den Weg, wenn du deinen Kopf vor der tyrannischen Haushälterin retten willst!«

Kapitel 3

    Daniel führte Julie und Peter auf eine in der Nähe der Kirche liegende Wiese. Die gesamte Dorfbevölkerung folgte ihnen in kleinen Gruppen, vollbepackt mit Decken, Essen und Geschirr, die sie aus ihren Autos holten. Daniels Haushälterin brachte ihm ebenfalls den Picknickkorb und zog sich zu ihren Freunden und Bekannten zurück.
Die drei suchten sich ein gemütliches Fleckchen Wiese, das halb im Schatten und halb in der schon ziemlich heißen Vormittagssonne lag. Die Luft duftete nach Blumen und frischem Gras und war erfüllt vom Gesang der Vögel und dem neuesten Tratsch, der zwischen den Dorfbewohnern hin und her gereicht wurde.
Die Gemeinde hatte sich in mehrere Gruppen aufgeteilt, von denen sich jede mehr oder weniger von den anderen absonderte. Die Kinder rannten fröhlich umher, und die Erwachsenen unterhielten sich und deckten den Tisch.
Julie, Peter und Daniel saßen etwas abseits, jedoch nicht so, dass es negativ auffallen könnte. Daniel hatte den Platz bewusst so gewählt, um sich in Ruhe mit Julie und Peter unterhalten zu können, ohne von neugierigen Erkundungen nach ihrem Befinden und dem Fortschritt der Arbeiten am Schloss unterbrochen zu werden. Davon hatte es an diesem Morgen schon genug gegeben, und obwohl Julie und Peter alle Fragen höflich beantworteten, merkte Daniel, dass es ihnen langsam lästig wurde.
Trotzdem konnte er nicht ganz den Blicken ausweichen, die ihm manche zuwarfen, und die ihn sogar leicht erröten ließen, was Julie zum Glück nicht bemerkte.
Schließlich konnte sie ja auch nicht wissen, dass Daniel das Sorgenkind für die Hälfte der verheirateten Bevölkerung darstellte, weil er immer noch nicht in festen Händen war. Wie oft hatte schon ein gut meinender Freund ihn bei Seite genommen und ihm die Vorzüge dieser oder jener jungen Frau deutlich gemacht. Doch keine hatte bis jetzt in Daniel dieselbe offensichtliche Faszination auslösen können, wie es Julie gelang.

Julie half Daniel, das Geschirr zu verteilen und das herrlich duftende Essen herauszuholen. Es gab kaltes Geflügel, verschiedene Salate, eine Fleischpastete, diverses Obst und Gemüse und dazu einen ausgezeichneten Wein. Außerdem auch noch Kuchen und Kaffee. Julies und Peters Augen glänzten begeistert, als sie nach ihren Notrationen - viel Zeit zum Kochen hatten die beiden nicht - diesen Festschmaus erblickten.
»Mmhh«, begeistert sog Julie die leckeren Düfte ein. »Und das gibt es bei euch jeden Sonntag? Ist ein Glück, dass wir es jetzt wissen, nicht wahr, Peter? Jetzt bringst du mich ganz sicher nicht mehr dazu, am Sonntag weiterzuarbeiten. Es wird nicht gearbeitet, es wird gegessen!«
»Du wolltest sogar am Sonntag weiterarbeiten, Peter? Dein Arbeitseifer kennt ja keine Grenzen. Doch Julie hat vollkommen Recht, am Sonntag gibt es Wichtigeres als Arbeit.« Er blickte Julie dabei tief in die Augen. »Aber Julie, ich wusste gar nicht, dass du so ein Leckermaul bist, sonst könnte ich dir gern ab und zu die Kochkünste meiner Haushälterin überlassen.«
»Tja, es gibt noch eine Menge Dinge, die du nicht über sie weißt«, bemerkte Peter trocken.
Es entstand ein betretenes Schweigen.
Daniel beschloss, den Anfang zu machen und das Thema zu wechseln.
»Hattet ihr schon Gelegenheit, das berühmte Gespenst von Lerouge kennen zu lernen, oder muss ich mich damit abfinden, dass meiner Legendensammlung jegliche Grundlage fehlt?« Er sah Peter offen an, um ihm deutlich zu machen, dass er ihm seine Reaktion nicht übel nahm.
Peter ging auf den Wink ein. »Bisher hat es sich vor uns verstecken können. Aber sein Lebensraum ist jetzt auf die oberen beiden Stockwerke beschränkt, unten sind wir schon fast fertig. Bald sitzt es jedoch in der Falle. Wenn wir uns an die oberen Stockwerke machen, kann es nirgendwohin mehr fliehen. Und ich kann dich beruhigen, falls es ein Gespenst gibt, finden wir es bestimmt. Dann kannst du es persönlich kennen lernen.« Peter warf einen kurzen Seitenblick zu Julie und flüsterte verschwörerisch zu Daniel: »Julie hat nämlich fest vor, das Gespenst - sollte es wirklich existieren -

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