Dunkles Nest 02 - Die verborgene Koenigin
hatte den Blick auf die Decke oberhalb der sich schließenden Tür gerichtet. »Die Luftschächte im Palast sind abgeschirmt und haben Sicherheitslaser.«
Jacen war bestürzt. Dass Ben so viel über den Einmarschweg der Insekten wusste, machte deutlich, dass er selbst nach einem Jahr für den Kollektivgeist von Gorog noch zugänglich war - und gefährlich nahe daran, selbst zu einem Mitnister zu werden.
»Also gut.« Tenel Ka begann das Baby sanft zu wiegen, und das Weinen der Kleinen verklang wieder zu einem leisen Wimmern. »Was macht das Dunkle Nest in meiner Decke?«
»Sie haben einen Auftrag.« Ben runzelte einen Moment die Stirn, dann sah er Jacen an. »Das verstehe ich nicht. Sie wollen.«
»Ich weiß, Ben«, sagte Jacen. »Wir werden es nicht zulassen.«
Das huschende Geräusch in der Decke verklang vor der Kinderzimmertür, dann folgte sehr schnell ein Nagen. Ben starrte zu dem Geräusch hinauf, das Gesicht zu einem Ausdruck von Angst und innerem Konflikt verzogen.
»Das dürft ihr nicht!« Er schien mit den Insekten zu sprechen. »Sie ist nur ein Baby!«
Das nagende Geräusch wurde lauter, und plötzlich verschwand Bens Unsicherheit. »Sie sind beinahe durch.« Er rannte zum hinteren Ende des Kinderzimmers, obwohl es dort keinen sichtbaren Ausgang gab. und zog an den Seiten eines hohen Schranks. »Wir müssen sie rausbringen, und zwar sofort!«
»Ben, beruhige dich.« Jacen sah sich den Fußboden näher an und dehnte sich in der Macht aus, um herauszufinden, ob jemand sich im Raum unter ihnen aufhielt. »Wenn du den Kopf verlierst.«
»Ben. woher weißt du von dem Fluchttunnel?«, unterbrach Tenel Ka ihn. »Hast du ihn in der Macht gespürt?«
»Nein«, antwortete Jacen für seinen Cousin. Es fiel neuen Mitgliedern eines Nests schwer, ihre eigenen Gedanken von denen des Kollektivgeists zu trennen. Er nutzte die Macht, um Ben von dem Schrank wegzuziehen, dann sagte er: »Gorog hat es ihm erzählt.«
Ben verzog das Gesicht. »Bestimmt nicht!« Er versuchte wieder zu dem Schrank zurückzukehren. »Ich wusste es einfach!«
»Gorog wusste es«, entgegnete Jacen. Er aktivierte sein Lichtschwert, dann stieß er es in den Fußboden und fing an, einen großen Kreis herauszuschneiden. »Und wenn sie wollen, dass du diese Tür öffnest.«
».werden wir es nicht tun.« Tenel Ka nutzte die Macht, um Ben an ihre Seite zu ziehen. »Wir werden tun, was Jacen will.«
Ein lautes Scheppern erklang in dem Schrank, den Ben hatte öffnen wollen, und kurz darauf folgte eine Kakofonie aus Kratzen und Knirschen. Jacen schnitt weiter seinen Kreis in den Boden und versuchte gleichzeitig, darüber nachzudenken, wer dem Dunklen Nest wohl den Auftrag erteilt, haben mochte. Tenel Kas Kind anzugreifen - und wie das geschehen war. Es war erwiesenermaßen schwierig, die Gorog zu erreichen. Die Jedi waren bis vor drei Monaten nicht einmal sicher gewesen, ob das Nest die Schlacht von Qoribu überhaupt überlebt hatte. Und er ging davon aus, dass sie sich viel zu sehr für ihre eigenen Pläne interessierten, um einen Attentatsauftrag allein für Credits anzunehmen. Wer immer das Nest beauftragt hatte, verfügte also zunächst einmal über die Mittel, es überhaupt zu finden, und konnte ihm außerdem geben, was es für einen Mord verlangte.
Das Nagen über ihnen wurde plötzlich noch deutlicher, und ein Teil der Deckenverkleidung fiel zu Boden. Jacen hob die freie Hand zu dem Loch, aber DD-11A zielte bereits. Als die erste Wolke Insekten ins Zimmer eindrang, klappte sie ihr Handgelenk um und schoss eine knisternde Feuergarbe ab.
Ben schrie und schlug um sich, um sich aus Tenel Kas Machtgriff zu befreien.
»Ben, hör sofort auf!«, befahl Tenel Ka. Das Baby schrie nun wieder. »Wir können nicht zulassen, dass sie aaargh.«
Ihre Worte gingen in einen überraschten Aufschrei über, als Ben ihr einen untrainierten, aber heftigen Machtstoß versetzte. Sie krachte zwei Meter über dem Boden gegen eine Zimmerecke. Ihr Kopf prallte mit lautem Knacken auf, sie verdrehte die Augen, und ihre Schultern sackten nach unten, aber sie behielt das weinende Baby weiterhin im Arm.
Jacen nutzte die Macht, um Tenel Ka sanft zu Boden sinken zu lassen, dann drehte er sich um und sah, wie Ben auf DD-11As erhobenen Arm zusprang. Die Augen des Jungen waren weit vorgequollen, und er schrie dem Droiden zu, seine Freunde nicht zu verbrennen. Jacen war zu verwirrt von dem Zorn seines kleinen Cousins - und der rohen Kraft in der Macht, die er an den Tag
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