Dunkles Spiel der Leidenschaft
das durchsichtige Gehäuse mit seinen Fingerspitzen, direkt über dem
Kopf des winzigen Säuglings. Dann ließ er sich mit Corinne in die schwere,
freundliche Erde gleiten und hielt sie fest an sich gedrückt, als er sein Herz
immer langsamer schlagen ließ, bis es schließlich ganz verstummte.
Darius verschloss über ihnen den Boden, bevor er sich
zu seiner geliebten Tempest umwandte, die ihn mit offenen Armen erwartete. Er
musste dringend seine Kraft wiederherstellen.
Kapitel 17
Dayan wachte tief unter der Erdoberfläche auf. Sein
Herz hämmerte, und sein Körper stand in Flammen. Corinne. Er wandte den Kopf,
um sie anzuschauen; er war angstvoll, erregt und so hungrig nach ihr, dass er
zu verbrennen glaubte. Sie lag dort, wo er sie hingelegt hatte, ganz still und
regungslos, als wäre sie tot. Neben ihm wirkte sie unglaublich klein und
zerbrechlich. Sie hatte den weichen, kurvenreichen Körper einer Frau, und er
wusste, dass sie das Herz einer Löwin besaß, aber im Schlaf sah sie wie ein
Kind aus.
Drei Mal war er erwacht, seit sie sich in die Erde
zurückgezogen hatten. Er hatte sich jede Nacht vergewissert, dass das Baby
lebte und sich in seinem kleinen Kokon wohl fühlte. Corinne erwartete es von
ihm, doch er tat es vor allem, weil er sich ständig Sorgen um das Kind machte.
Jedes Mal, wenn Atem in seine Lungen drang, kam die Angst, Angst um das Baby,
seine Tochter. Seine Tochter. Er ließ sich
das Wort auf der Zunge zergehen. Er war Vater.
Dayan überprüfte automatisch die unmittelbare
Umgebung, erst, um sich zu vergewissern, dass nirgendwo Gefahr drohte, dann, um
sicherzugehen, dass niemand von seinem Volk in der Nähe war. Darius und Tempest
waren aufgewacht und ein Stück entfernt. Auch Shea war bereits auf den Beinen
und beugte sich gerade über das Kind, um es mit einem Mittel zu füttern, das
sie selbst zusammengestellt hatte.
Dem Baby geht es gut? Er stellte die Frage, noch bevor er die Erde über
ihrem Ruheplatz öffnete, weil er es nicht erwarten konnte, Neuigkeiten zu
hören und an das Bewusstsein des Babys zu rühren.
Sie wird von Mal zu Mal
kräftiger, Dayan, antwortete Shea
freundlich und geduldig.
Dayan konzentrierte sich auf die anderen beiden
Heiler. Ich möchte Corinne an die Oberfläche
bringen.
Es gab eine kurze Pause, als beratschlagten die zwei
mächtigen Karpatianer miteinander. Es war Gregori, der ihm antwortete. Ich komme sofort.
Dayan wartete ungeduldig, bis Gregori in die
Felsenkammer kam, und machte eine Handbewegung, um die Erde über ihren Köpfen
zu öffnen. Angespannt beobachtete er Gregori, der sich Zeit ließ, seine Kräfte
zu sammeln, seinen Körper zu verlassen und in Corinnes Körper einzutreten, um
sie zu untersuchen. Er ließ nicht das kleinste Detail außer Acht, um sich zu
vergewissern, dass sie völlig geheilt war, bevor sie aufwachte. Schließlich
kehrte er in seinen Körper zurück und zog eine Augenbraue hoch, als er sah, wie
unruhig Dayan ihn beobachtete.
»Sie ist geheilt, Dayan, und bereit, ihr Leben mit dir
aufzunehmen. Jetzt schaue ich mir noch das Baby an, dann lasse ich euch in
Buhe«, fügte Gregori hinzu, der genau wusste, was in Dayan vorging.
Während Dayan mit Corinne in den Armen aus der Erde
schwebte, reinigte er sie und sich selbst und untersuchte ihren verführerischen
Körper nach Hinweisen auf die erlittenen Strapazen. Kein Makel entstellte ihre
Haut; nicht einmal dort, wo der lange, tiefe Schnitt gesetzt worden war, um ihr
Baby zu holen, war etwas zu sehen. Da er Corinnes angeborene Scheu kannte,
bekleidete er sie beide.
Indem er ihr den Befehl gab aufzuwachen, stellte er
sie sanft auf den Boden und neigte seinen dunklen Kopf, um zu ihrem Mund zu
finden und ihren ersten Atemzug einzufangen. Corinne. Seine Gefährtin. Ich will dich, Liebste, mehr, als mein Körper ertragen
kann.
Corinne, die innerlich mit ihm so eng verbunden war,
dass sie das heftige Verlangen in ihm spürte, fing selbst unwillkürlich Feuer.
Ihr war bewusst, dass sein Körper straff und hart war und erotische Gedanken
und Bilder durch seinen Kopf huschten.
Dayan gewährte ihr Einblick in die Gespräche mit Shea,
damit sie wusste, dass ihr Kind gesund und munter war, und trug sie dann mit
schnellen Schritten durch die Kammer zu dem kleinen Bereich, wo Shea das Baby
mit ihrem Schutz und ihrer Fürsorge umgab.
Corinne stieß einen leisen Schrei aus, als sie ihre
Tochter sah, schlang ihre schlanken Arme um Dayans Hals und brach in Tränen
aus. Sie konnte kaum
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