Dunkles Spiel der Leidenschaft
solltest?«
Cullen sorgte sich wegen ihrer Gesichtsfarbe. Corinne war toten- blass.
Sie näherten sich dem großen Park, wo Lisa den
Fototermin hatte. Links von ihnen konnte Cullen dicht an dicht geparkte
Fahrzeuge sehen. Ein Bereich des Parks war für die Kameras und die Crews
abgesperrt worden. Corinne legte beide Hände auf ihren Bauch. Ihr war
schrecklich übel, und sie musste sich anstrengen, um halbwegs normal atmen zu
können.
»Corinne!«, rief Cullen scharf. »Hast du deine Medizin
dabei?«
Sie deutete mit einem Nicken auf ihre Handtasche. Ihr
Herz klopfte laut und unregelmäßig, und das Baby regte sich unruhig. Cullen,
der große Angst um sie hatte, schüttete zwei Tabletten in seine Handfläche. Er
hätte sie niemals mitnehmen dürfen.
Corinne, Die Stimme war ruhig und stetig und huschte durch
ihren Kopf wie Schmetterlingsflügel. Was ist los?
Du musst dich beruhigen.
Nur Dayans Stimme konnte sie beruhigen. Wo war er? Die
Tatsache, dass er zu ihr sprechen konnte, sagte ihr, dass er gesund und
unversehrt war. Corinne schluckte die Tabletten und bemühte sich, gleichmäßig
zu atmen. Es geht mir schon besser, Dayan.
Du bist nicht dort, wo ich dich zurückgelassen habe, Es war unverkennbar
ein Tadel. Wo bist du P
»Corinne?«, fragte Cullen nervös. »Ich hätte dich
nicht mitnehmen sollen. Wenn dir etwas passiert, bringen Lisa und Dayan mich
um.«
Es war eigenartig, zwei Gespräche gleichzeitig zu
führen. »Mir passiert schon nichts, Cullen. Schau mal, es geht mir schon viel
besser.« Wir wollen Lisa holen. Sie ist in den Park
gefahren, wo sie fotografiert wird,
Nein! Das ist viel zu riskant! Ich kann jetzt noch
nicht zu dir kommen. Verlass bitte auf der Stelle diesen Ort! Es war ein klarer
Befehl, und Dayan übte unverkennbar Druck auf sie aus.
Sie hätte ihm gern gehorcht, ja sie wünschte sich mehr
als alles andere auf der Welt, sie könnte es. Alles in ihr schrie danach,
Dayans Befehl zu befolgen, aber da war Lisa. So sehr ihr Herz und ihre Seele
auch danach verlangten, sich Dayan zu fügen - ohne Lisa konnte sie nicht gehen. Reg dich bitte nicht auf Dayan, Ich fahre nach Hause,
sobald wir Lisa losgeeist haben, Cullen ist auch da.
Dayan lag hilflos unter der Erde, kochend vor Wut und
von einer Angst erfüllt, die sich zu reinem Grauen auswuchs. Er wagte es nicht,
noch mehr Druck auf Corinne auszuüben. Sie hatte einen starken Willen, und sie
wehrte sich gegen ihn. Ihre Loyalität gegenüber Lisa verlangte von ihr, ihre
Schwägerin in Sicherheit zu bringen. Dayan wusste, dass ihr Herz einen Kampf
gegen ihn nicht überstehen würde. Er zog sich zurück, blieb aber ein Schatten
in ihrem Bewusstsein. Die Zeit bis zum Sonnenuntergang schien quälend langsam
zu verstreichen.
»Vielleicht bleibst du lieber im Wagen«, sagte Cullen
unsicher. Dayan beeinflusste Cullen, um in ihm das Gefühl hervorzurufen, dass
es von größter Dringlichkeit war, Corinne zu beschützen. »Ich brauche bestimmt
nicht lange, um sie zu holen.«
»An den Sicherheitsleuten kommst du nie vorbei«, erwiderte
Corinne und stieß energisch die Tür auf. Rasch stieg sie aus, bevor ihr
widerstrebender Körper ihr den Dienst verweigerte.
Cullen sprang aus dem Wagen und lief auf ihre Seite,
um sie am Arm zu nehmen. Entschlossen ging sie über den Bürgersteig zu dem
Pfad, der direkt in das Zentrum des Parks führte. Als sie bei der Absperrung
anlangte, winkte sie dem nächsten Sicherheitsbeamten zu und schenkte ihm ein
strahlendes Lächeln. »Frank! Ich wusste nicht, dass du heute dabei bist, sonst
wäre ich früher gekommen. Wie macht sich Lisa denn heute?«
Der Uniformierte grinste sie an. »Meine Traumfrau!
Ohne dich habe ich mich total einsam gefühlt. Du weißt, wie es bei Lisa läuft.
Sie könnte nicht einmal etwas verkehrt machen, wenn sie wollte.« Er langte über
das Seil, um die Schlinge zu lösen und sie hereinzulassen.
Dayan, der immer noch in Corinnes Bewusstsein war, erstarrte.
Er war auf den Adrenalinstoß, der durch seinen Körperjagte, ebenso wenig
vorbereitet wie auf die rasende Eifersucht, die bei den Worten des Fremden in
ihm aufstieg, oder auf Corinnes offenkundige Zuneigung zu dem Mann. Sie war
viel zu attraktiv und merkte es anscheinend gar nicht, wenn Männer sie
unverhohlen bewunderten oder begehrten. Dayan verabscheute allmählich die tote
Tageszeit, in der sein Körper neue Energien sammeln musste. Selbst im Schlaf,
wenn er wie tot dalag, vermisste er Corinne, brauchte sie und sehnte sich nach
ihr wie
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