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Dunkles Spiel der Leidenschaft

Dunkles Spiel der Leidenschaft

Titel: Dunkles Spiel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dass dieser winzig kleine Teil von ihr am Leben blieb.
»Es ist zu früh für dich, meine Kleine«, murmelte sie leise. »Viel zu früh.«
    Im Krankenhaus wurde Lisa aus dem Behandlungszimmer
gescheucht. Sie konnte nur hilflos mit ansehen, wie Cullen in einen
Untersuchungsraum neben Corinne geschoben wurde. Nach einer Weile kam eine
Polizistin zu ihr, um mit ihr zu reden, aber niemand informierte sie über
Corinnes oder Gullens Zustand. Allmählich füllte sich das Wartezimmer. Ihr
Fotograf kam, ihr Agent, Frank, der Wachmann. Die eine Person, nach der sie
Ausschau hielt, auf die sie wartete und die ihr Halt geben könnte, die sie aber
gleichzeitig am meisten fürchtete, erschien nicht.
    Dayan. Sie würde ihm nie wieder in die Augen schauen
können. Warum hatte sie nicht auf die anderen gehört? Lisa hatte sich
gewünscht, dies alles nur zu träumen. Normale Menschen wurden nicht ermordet;
sie und Corinne hatten mit diesem Kapitel ihres Lebens abgeschlossen. Sie hatte
hart gearbeitet und eine neue Existenz gegründet. Eine, in der es so etwas wie Mord
nicht gab. Sie saß regungslos da, die Fäuste fest geballt, und hätte am
liebsten geweint und nie mehr damit aufgehört.
    Dayan lag in der Erde eingeschlossen und zählte die
Minuten, bis er gefahrlos aufstehen konnte. Er brach aus dem Boden und schleuderte
Erdbrocken in die Luft wie ein Geysir, als er sich in den Himmel erhob und
dabei gleichzeitig seine Gestalt wechselte. Die Sonne stand tief am Himmel, war
aber noch nicht untergegangen, sodass seine Augen brannten und tränten.
Vielleicht lag es aber gar nicht an der Sonne. Dayan wusste es selbst nicht,
als er mit schnellen Flügelschlägen zu dem Krankenhaus flog, in dem Corinne
lag.
    Seine Welt. Sein Leben. Der beste Teil von ihm. Sie
lag im Sterben. Er wusste es. Er blieb geistig fest mit ihr verbunden, sodass
sie unmöglich ihren Geist aus ihrem sterbenden Körper entlassen konnte. Du wirst durchhalten. Er befahl es mit jeder
Faser seines Seins und setzte seine ganze Willenskraft ein, um ihren Gehorsam
zu erzwingen.
    Ich bin so müde.
    Dann ruh dich
aus, aber gib nicht auf.
    Ich kann sie reden hören.
Sie glauben nicht, dass sie mein Kind retten können. Tiefer Schmerz erfüllte ihr Denken und ihr Herz, eine
schreckliche Müdigkeit, als hätte sie gleichzeitig mit den Ärzten aufgegeben,
als könnte sie nicht länger gegen alle Chancen weiterkämpfen.
    Lass mich nicht allein!, rief er. Es war eine verzweifelte
    Bitte. Und ein
Befehl. Niemand braucht dich so
sehr wie ich. Lass mich nie wieder allein.
    Dayan. Du bist stark, sehr stark. Du wirst eine andere
finden.
    Selbst in ihrer dunkelsten Stunde dachte sie an ihn.
An Cul- len und Lisa. Im Geist ließ sie alles vor sich erstehen, die Zukunft
und das Glück der anderen. Sie legte es sich so zurecht, wie es ihr am besten
erschien.
    Dayan hielt ihren
schwindenden Geist und band sie eisern an sich. Es wird keine andere für mich geben. Niemals. Sollte
ich deinen Verlust überstehen und bis in alle Ewigkeit weiter existieren, wäre
ich nicht mehr ich, sondern etwas Grauenhaftes. Ein Fluch, ein schreckliches
Ungeheuer. Ein solches Wesen will ich nicht werden. Ich würde mich dafür
entscheiden, dir ins nächste Leben zu folgen. Wir sind eins, Corinne. Für immer
und ewig eins. Ohne Corinne gibt es keinen Dayan. Du hast keine andere Wahl,
als zu leben. Für die Tochter, die du unter deinem Herzen trägst. Für mich. Für
unsere ungeborenen Kinder. Für Lisa. Ich gebe dich nicht frei. Niemals.
    Er war jetzt ganz nah und jagte noch durch die Lüfte,
als eben die Sonne am Horizont versank. Farben übergössen den Himmel mit
blutigem Rot, und der Wind wurde stärker - ein unheilverkündendes Zeichen.
Dayan war nicht mehr der unbekümmerte Dichter, der liebenswürdige Mann, den
Corinne kannte. Er war ein Karpatianer im vollen Besitz seiner Macht, und das
Leben seiner Gefährtin war in Gefahr.
    Ungesehen glitt er an Ärzten und Krankenschwestern vorbei.
Nur ein eisiger Luftzug verriet seinen Weg. Ebenso unbemerkt kam er an Lisa
vorbei, die in sich zusammengekauert in dem Zimmer saß, wo Cullen blass und
dick verbunden und immer noch bewusstlos im Bett lag. Dayan gönnte seinem
Freund einen kurzen Blick, um abzuschätzen, wie schwer die Verletzung war, ehe
er zu Corinne weitereilte. Ohne sie konnte er weder Cullen noch sonst jemandem
helfen. Sein erster Gedanke, seine erste Pflicht galt Corinne.
    Sie lag auf dem Bett, an Schläuche und Flaschen
angehängt. Sie war sehr

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