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Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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steht der Konzern wieder mit einer blitzsauberen Weste da.
    Das halte ich nicht aus. Und plötzlich fällt mir ein Ausweg ein. Es widerspricht zwar allem, was mich ausmacht, aber ich stehe mit dem Rücken zur Wand, und ich werde nicht zulassen, dass der Konzern einfach so den Sieg davonträgt. Ein letzter Akt der Auflehnung bleibt mir noch.
    »Beim Hotel, hätten Sie mich da umgebracht, wenn ich geschrien hätte?« Meine Stimme klingt heiser, rau, und Velith dreht den Kopf, um mich anzusehen.
    Seine Mandibeln zittern, als würde er die Frage als unhöflich empfinden. »Ja. Ihre Begleiter wären in jedem Fall zu spät gekommen, nicht jedoch meine Partner, und die hätten ein blutiges Gemetzel veranstaltet, eine für alle Beteiligten unangenehme Situation, zu der man es besser gar nicht erst kommen lässt.«
    Dann habe ich also erreicht, was ich wollte, und Dina und Marsch das Leben gerettet. Aha. So fühlt sich also Altruismus an. Tut ein bisschen weh . Aber ich darf nicht weiter an Marsch denken, sonst schaffe ich das hier nicht. Ich presse die Worte hervor, bevor ich es mir doch noch anders überlege.
    »Bitte … wenn Sie auf Terra Nova dazu bereit waren, dann tun Sie es jetzt. Bitte. Sofort. Sie können mich danach auch an die Morguts verfüttern, ist mir egal. Aber liefern Sie mich nicht lebend dem Konzern aus!«
    Velith klappert mit den Krallen, womit er seinem Unmut über meine Bitte Ausdruck verleiht. »Ich bin kein Mörder, Sirantha. Ich töte nur, wenn mir keine andere Möglichkeit bleibt.«
    Hat man von so was schon mal gehört? Ein Kopfgeldjäger mit einem Gewissen! Das war’s dann wohl. Mir fällt nichts mehr ein.
    Da richtet sich mein Blick auf das Armband, das er mir umgelegt hat. Sobald wir das Schiff verlassen, könnte ich versuchen wegzurennen, in der Hoffnung, die zweihundert Meter zu schaffen, bevor sie mich einholen. Keine Ahnung, ob ich schnell genug bin. Keine Ahnung, ob ich den Mumm habe, mir so was selbst anzutun. Aber wenn ich renne, wecke ich damit vielleicht ihren Jagdinstinkt, und die Morguts fressen mich. Das wäre mir auf jeden Fall lieber, als wieder in einer Zelle bei Psycho-Offizier Newel zu landen.
    Es gibt Momente, da ist man mit all seinen Plänen am Ende und handelt nur noch instinktiv. Denken war sowieso nie meine Stärke. Ich muss nur … Veliths Arm packen und mir mit seinen Krallen die Ellbogenbeuge aufschlitzen.
    Er springt aus seinem Sitz, als hätte ich ihn angegriffen, als würde ich endlich mein wahres Gesicht zeigen, das der durchgedrehten Schlächterin, als die der Konzern mich hinstellt, doch da ist es bereits zu spät.
    Mit aller Kraft bohre ich meinen Daumen in die Wunde, damit das Blut so richtig schön fließt. Purpurfarben strömt es über meinen Unterarm bis zu den Fingerspitzen, von wo es auf die kurze Hose tropft, die ich nach der Dusche angezogen habe, um mich gleich danach an Marsch zu kuscheln. Auf dem hellen Stoff sieht das Rot meines Bluts noch viel kräftiger aus, fast schon anstößig leuchtet es, als wäre ich ein lebendes Kunstwerk.
    »Was ist nur in Sie gefahren?« Velith versteht nicht, was ich da tue, so viel ist klar. Kein Wunder, denn kein geistig gesundes Wesen würde so etwas machen. Mit seinem langen, schmalen Körper versperrt er den Durchgang zum Cockpit; er glaubt offenbar, ich will die Kontrolle über das Schiff an mich reißen.
    Umso besser, soll mir nur recht sein. Weil ich nämlich in die entgegengesetzte Richtung will. Ich springe direkt auf die vier Morguts zu, die sich mit leisen Zischtönen unterhalten. Ich hole mit dem Arm weit aus und lasse mein Blut über ihre Gesichter spritzen.
    Sie zucken zusammen, als hätte ich sie geschlagen, doch dann schießen vier gespaltene Zungen gleichzeitig auf mich zu, um den verlockenden Geschmack zu kosten.
    Ihre Gesichter, die geschlitzten Pupillen, die sich im Blutrausch weiten … Ich habe das Gefühl, jeden Moment kotzen zu müssen, aber stattdessen stammele ich nur: »Gut, nicht? Wollt ihr mehr?«
    Und dann bricht die Hölle los.

49
    Ich warte nur noch auf meinen Tod.
    Ich zucke nicht einmal, als sich der erste Morgut auf mich stürzt. Die anderen folgen wie in Tobsucht, ich drücke die Augen zu und bleibe ganz einfach stehen.
    Doch bevor ich von Klauen und Zähnen zerrissen werde, schubst Velith mich hinter sich. Ich habe nicht die geringste Ahnung, was in seinem Kopf vorgeht, aber er stößt mich so heftig nach hinten, dass ich stolpere und mit dem Kopf gegen den Sitz knalle. Kleine

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