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Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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alles hier nichts anderes ist als ein Psychospielchen der Unit, ob sie mich so stark unter Drogen gesetzt haben, wie ein menschlicher Organismus es gerade noch aushält. Klar befinde ich mich in einem Zustand akuter Paranoia, immerhin gibt es die Welt, die ich einst kannte, nicht mehr. Andererseits stellt sich ein Verrückter gar nicht erst die Frage, ob er noch bei Trost ist, richtig? Für ihn sind es eindeutig die anderen, die den Verstand verloren haben, oder etwa nicht?
    Jor schüttelt den Kopf. »Spielt keine Rolle. Bevor die sie in die Finger kriegen, bring ich sie eigenhändig um.«
    Umbringen? Wen – mich ? Ist der völlig durchgedreht? Auf was, zum Teufel, habe ich mich da bloß eingelassen?
    »Davon war nie die Rede.« Das war Saul. Seine Stimme kommt von ganz hinten, er spricht ruhig, aber bestimmt. »Das gehört nicht zu unserem Plan.«
    Noch bevor irgendjemand darauf antworten kann, wird der Rover durchgeschüttelt, und ich schließe die Augen. Ich will nicht sehen, wie die Landschaft um mich herum ruckartig vor- und zurückspringt, während die Gunnars uns immer wieder in die Seite rammen und die Hinterräder des Rovers auf der Suche nach Halt über die Piste schlingern. Die gepanzerten Türen scheinen standzuhalten, aber Marsch wird ganz schön durchgeschüttelt. Mit verächtlichem Blick beobachte ich, wie er versucht, Keri mit seinem Oberkörper zu schützen, dann knalle ich mit dem Gesicht gegen die Rückseite des Vordersitzes. Die Hände gegen die Lehne gestützt, richte ich mich wieder auf, meine Nase schmerzt, die Augen tränen, und ich spüre, wie warmes Blut über meine Oberlippe läuft.
    »Sie blutet«, sagt Keri, und ich verstehe den plötzlichen Anklang von Hysterie in ihrer Stimme nicht.
    Ich hasse Fahren. Ich hasse es. Und mir fallen meine Physik-Grundkenntnisse wieder ein, mehr davon, als mir lieb ist: Widerstand, Massenträgheit und Impuls von, sagen wir, einem menschlichen Körper, der aus einem sich bewegenden Fahrzeug geschleudert wird.
    »Öffne das Dach!«, bellt Jor seine Mutter an, die sich sofort an ein paar Hebeln zu schaffen macht, woraufhin sich die Deckenpanzerung des Rovers zu teilen beginnt. In Anbetracht der Tatsache, dass jemand aus mir unbekannten Gründen gerade versucht, uns umzubringen, scheint mir das alles andere als eine gute Idee zu sein.
    »Hol sie dir, Ma!«
    Mit einem irren Ausdruck in den Augen stemmt sich die Dame auf die Knie hoch und drückt ein paar Knöpfe. Ihr weißes Haar flattert im Wind, und ich höre, wie Waffen entsichert werden. Lachend eröffnet sie das Feuer, und ich habe die Antwort auf immerhin eine meiner Fragen: Ja, es werden noch funktionsfähige Patronen hergestellt, zumindest auf Lachion. Dann höre ich ein Scheppern, Metall auf Metall, klingt wie der Einschlag einer Schlammwühler-Granate aus einem dieser alten Kriegs-Holos. Ein Stück der Seitenpanzerung des anderen Fahrzeugs wird herausgerissen und bohrt sich in einer Wolke aus aufspritzendem Schnee in die Landschaft.
    Es ist so verdammt kalt. Der Wind bohrt sich in meinen Körper wie tausend Nadeln. Loras stimmt einen leisen Singsang an, klingt ziemlich unheimlich, wie ein Choral betender Aliens. Dann schlagen die Gunnars zurück. Ein kleines rundes Ding kommt aus einer Vorrichtung seitlich an ihrem Fahrzeug geschossen. Ich weiß nicht, mit welchen Überraschungen ich hier auf Lachion noch rechnen muss, auf jeden Fall explodiert das Teil mit einem tiefen Brummen vor unserer Heckscheibe, was wiederum dem Antrieb des Rovers nicht gut zu bekommen scheint.
    »O nein, das ist nicht gut«, lässt sich Kein-Kinn-Carl zu einem weiteren ungemein hilfreichen Kommentar hinreißen.
    Der Rover spuckt und stottert, die Turbinen werden langsamer, dann spüre ich, wie Greifarme den Rover packen und ziehen. Wir bleiben stehen.
    »Wenn ich weiterfeuere, erwischt es uns genauso wie die Gunnars, und der Rover kann keinen weiteren Schaden mehr einstecken, wenn er uns noch von hier fortbringen soll.« Mair spuckt ein Wort aus, von dem ich nicht gedacht hätte, dass alte Ladys es kennen. »Wir werden uns verteidigen müssen. Wenn sie uns haben wollen, dann lasst sie hart dafür arbeiten.«
    Jor nickt. Schwere Metalljalousien senken sich über die Fensterscheiben, und ich sehe, wie sich von unten dicke Panzerplatten über die Seitentüren schieben. Das Einzige, das unverändert bleibt, ist das offene Dach, und ich verstehe nicht ganz, zu welchem Zweck. Warum schließen sie das verdammte Ding nicht

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