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Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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wir aller Voraussicht nach auf diesem Planeten ausharren müssen und wann wir versuchen, Kontakt mit den Eingeborenen aufzunehmen. Aber der Ausdruck in Marschs Augen fegt all das vom Tisch. Jetzt will ich nur noch wissen, was es mit diesem Blick auf sich hat.
    »Die bessere Frage wäre, was nicht das Problem ist. Ließe sich schneller beantworten.« Er bringt eine schlechte Imitation seines finsteren Lächelns zustande, aber ich nehme es ihm nicht ab.
    »Im Ernst. Erzähl mir, was los ist, und keinen Scheiß.«
    Mit einem Seufzen beugt er sich nach vorn und tippt mit dem Zeigefinger auf den Bildschirm. Eine Grafik erscheint. »Das ist die Populationsdichte. Etwas Schreckliches ist hier passiert, Jax. Auf diesem Planeten ist nichts mehr am Leben, das mehr als fünf Kilo wiegt.«
    Eine knappe Minute lang begreife ich nicht einmal die Bedeutung seiner Worte. Die Amphibienwesen, die wir, geschützt vor den neugierigen Blicken des Konzerns, besuchen wollten, der Genpool, den wir anzapfen wollten – einfach weg? Herauszufinden, was hier passiert ist, dürfte eine Aufgabe für mehrere Generationen von Ethnologen sein.
    »Wie ist so was möglich?« Ich habe nicht die geringste Ahnung.
    Marsch schüttelt den Kopf. »Ich weiß es nicht. Die Mareq waren eine Stammeskultur, hatten gerade mal herausgefunden, dass es in Gehweite ihrer Dörfer noch andere Siedlungen gibt. Unterschiedliche Traditionen, unterschiedliche Dialekte. Keine Ahnung, wie sich hier eine Seuche ausbreiten konnte, bei dem wenigen Kontakt, den sie untereinander hatten. Und soweit unsere Aufzeichnungen Rückschlüsse zulassen, waren sie eine friedliebende Rasse.«
    »Du glaubst, jemand ist dafür verantwortlich.« Das war keine Frage. Ich bin mir verdammt sicher, dass das der Grund für den Ausdruck in seinen Augen ist.
    »Es ist die einzige Erklärung, die einen Sinn ergibt«, erwidert er, viel zu leise.
    Ich denke einen Moment lang über seine Worte nach und merke plötzlich, wie meine Hand nur wenige Millimeter über seiner Schulter schwebt. Ist es das, was ich will? Marsch trösten? Vielleicht überschätze ich meine Wirkung auf ihn, wenn ich glaube, ich könnte es.
    Es ist über einen Standard-Monat her, dass ich jemanden in voller Absicht berührt habe. Der Letzte war Kai, als wir uns mitten in den Vorbereitungen für den Sprung nach Matins IV befanden. Wie ich meine Hand so in der Luft halte, sehen die Finger daran dünn aus, spinnenbeinartig, und die blauen Venen auf dem Handrücken stechen viel zu stark hervor, wie ein Straßennetz, auf dem jede falsche Abzweigung verzeichnet ist, die ich genommen habe. Vielleicht fließt in diesen Adern irgendein Gift, das alles kontaminiert, das ich anfasse. Also lasse ich die Hand wieder sinken, und dieses eine Mal merkt Marsch nichts, starrt noch immer auf den Bildschirm.
    Es gibt da eine Frage, die ich ihm stellen muss; noch vor wenigen Monaten wäre sie mir nicht einmal in den Sinn gekommen, aber jetzt bin ich wie neu geboren, voller Verdächtigungen und paranoider Gedanken. Sie kribbeln unter meiner Haut, und mein Hirn nährt jeden neuen Verdacht wie sein liebstes Hätschelkind. »Hatte Zelaco Zugang zu den Daten, die Mair gesammelt hat?«
    Marschs Kopf fährt herum. »Möglich.«
    »Nehmen wir an, es war so«, sage ich so neutral, wie ich kann. »Wäre es ihm zuzutrauen, für einen entsprechenden finanziellen Ausgleich dem Konzern ein paar Informationen zukommen zu lassen?«
    Marsch atmet ein, ganz langsam, während er die Hände zu Fäusten ballt. »Absolut. Unsere Operationsbasis hätte er niemals verraten, denn er hätte es nicht riskiert, dass sie zuschlagen, solange er selbst noch auf Lachion ist. Aber wenn er das Risiko, dass wir scheitern, höher eingeschätzt hat als unsere Erfolgschancen, hat er sein Budget sicher nicht nur damit ein wenig aufgebessert, dich an die Gunnars zu verkaufen, sondern auch dem Konzern erzählt, was er von unserem Vorhaben wusste.«
    Ich fühle mich wie betäubt. »Also könnten wir es eventuell mit zehn toten Planeten zu tun haben. Wenn du mit der Konkurrenz nicht fertig wirst, zerstör ihre Ressourcen. Marsch, was, wenn sie Proben genommen haben? Was, wenn sie von Sauls Genkreuzungsplänen wussten?«
    »Ich bezweifle, dass Zelaco den wissenschaftlichen Hintergrund verstanden hat. Der Doc war damit äußerst zurückhaltend.« Er klingt nicht besonders überzeugt, sieht eher aus, als wäre er vollkommen am Boden zerstört, und ich begreife, dass es ein Kompliment ist, wenn er

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