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Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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hindurch, die an meiner Kleidung hängen bleiben. Die Geräusche um uns herum scheinen lauter zu werden, das Summen und Zirpen der Insekten verschmilzt mit den Geräuschen unserer durch den Matsch schmatzenden Stiefel zu einer kleinen Symphonie.
    »Darüber spreche ich nicht mit dir, Jax. Nicht jetzt.«
    »Warum nicht?« Zum zweiten Mal hör ich nun schon diese Antwort, beinahe wortwörtlich.
    Er dreht sich um und schaut mich an. »Weil wir mitten im Nirgendwo sind«, sagt er langsam. »Es gibt keine Zeugen, nichts, das mich aufhalten könnte, außer meinem Gewissen. Und ich bin erst vor Kurzem zu dem Schluss gekommen, dass du es nicht verdienst, getötet zu werden.«
    Die Luft entweicht aus meiner Lunge mit einem Geräusch, das man nicht wirklich einen Seufzer nennen kann. Es ist mehr ein Wimmern, und ich schäme mich, weil ich klinge wie ein verwundetes Tier. Ich weiß nicht, was ich geglaubt habe. Dass seine Feindseligkeit zumindest teilweise gespielt war? Dass ich ihm irgendetwas bewiesen hätte? Er hat mich aus den Fängen der Gehirn-Metzger auf Perlas befreit, weshalb ich wahrscheinlich geglaubt habe, ich könnte zumindest ein Stück weit auf ihn als meinen Beschützer zählen.
    Aber wie sich herausstellt, steht Marsch an allererster Stelle derer, die mich tot sehen wollen.
    Und wie ließe sich das besser bewerkstelligen, als mich, das nichtsahnende Opferlämmchen, hinaus in die Wildnis zu führen? Kein Wunder, dass niemand mitkommen wollte. Hat es jemals irgendwelches Leben auf diesem Planeten gegeben? Und warum ist ihm das Fehlen von Lebenszeichen nicht schon aufgefallen, als wir noch im Orbit waren? Ich erinnere mich wieder daran, wie Keri mir den PA gegeben hat. Sie kannte die Codes. Vielleicht hat sie die Daten über Marakeq dort hinterlegt. Vielleicht sind sie mittlerweile zu dem Schluss gekommen, dass ich zu nichts zu gebrauchen bin, nicht mal für den Grimspace, und haben die ganze Zeit über ein Spiel mit mir getrieben. Vielleicht ist Marsch der große Plan auch vollkommen egal. Für seine schauspielerische Leistung im Cockpit bekommt er auf jeden Fall die volle Punktzahl. Ich hab’s ihm abgekauft, mit allem, was ich hatte. Habe sogar geglaubt, das Schicksal dieser Sumpfratten würde ihn berühren. Ich bin so bescheuert. Ich hätte wissen müssen, dass es einen Grund für diese plötzliche Veränderung gibt, einen Grund, warum er angerannt kam, um mir zu helfen.
    Seine tröstenden Worte – Ich werde immer ein Auge auf dich haben, Jax – bekommen einen reichlich schalen Beigeschmack.
    Wahrscheinlich gibt es ab jetzt gar keinen großen Plan mehr, und alle ihre Hoffnungen auf eine Springer-Akademie sind mit Mair gestorben. Vielleicht ist das die Art, wie sie in Ordnung bringen wollen, was auf Matins IV schiefgelaufen ist. Schließlich hatte ich den gleichen Gedanken: Ich hätte nicht überleben dürfen, wo doch so viele andere draufgegangen sind, die es viel eher verdient gehabt hätten, am Leben zu bleiben.
    Ich frage mich, wie weit wir vom Schiff entfernt sind und ob die Crew sich gegen mich wenden wird, wenn ich allein zurückkomme. Wissen sie, was Marsch vorhat? Bei Saul und Loras kann ich mir das nicht vorstellen. Der Doc war von Anfang an die Fürsorglichkeit in Person, und Loras, verdammt, Loras wird ohne mich sterben . Die beiden haben auf keinen Fall was damit zu tun.
    Hat er vor, ohne mich zurückzukommen? Was von einem tragischen Unfall zu erzählen und dann das sinkende Schiff zu verlassen? Der Konzern würde die Jagd auf sie wahrscheinlich abbrechen, sobald sie ihm einen Beweis für meinen Tod präsentieren. Eine blitzsaubere Angelegenheit, nicht, Marsch? Und dann kannst du endlich warten, bis jemand kommt, der stabiler ist als ich, genau wie du gesagt hast.
    Tabula rasa.
    Mein Gesicht glüht vor Hitze, und zum ersten Mal sehe ich alles bis ins kleinste Detail, sogar die Regentropfen, die über sein braunes Gesicht laufen. Ich gehe einen Schritt zurück, dann noch einen, wühle in meinem Rucksack nach irgendetwas, das ich als Waffe benutzen könnte. Nichts. Ich bin viel weniger verängstigt als wütend, vor allem auf mich selbst, dafür, so verdammt naiv gewesen zu sein. Wenn er auch nur einen einzigen Schritt auf mich zumacht, bring ich ihn mit bloßen Händen um oder sterbe bei dem Versuch.
    Ich weiß, was mir lieber wäre.

21
    »Das meinst du doch nicht ernst?«
    Aber er rührt sich nicht von der Stelle, weshalb ich glaube, er weiß ganz genau: Mit dem Verarschen ist es jetzt

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