Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
Vom Netzwerk:
weigere mich, den Wert einer Lebensform herabzusetzen, nur weil sie nicht humanoid ist.«
    Das hat gesessen, rührt an so manch tiefsitzende Wunde. Loras ist zwar humanoid, aber immer noch ein Alien, und als solcher weiß er nur zu gut, wie es ist, behandelt zu werden, als wäre man weniger wert.
    Es scheint niemandem außer mir aufzufallen, aber zumindest ich merke, wie Marsch aufatmet. Aus seinen Schultern weicht eine Spannung, die ich erst jetzt sehe, da sie sich wieder löst. Der Ausgang dieser Abstimmung war ihm ziemlich wichtig, und ich muss herausfinden, warum. »Bist du okay?«, frage ich ihn.
    »Ja.« Anscheinend spürt er meine Besorgnis und versucht sofort, möglichst gelassen zu wirken. Innerhalb von zwei Tagen scheint er sich ganz gut an Baby-Z auf seiner Brust gewöhnt zu haben. Ich habe keine Ahnung, wofür das Z eigentlich steht, aber irgendwie ist der Name hängen geblieben. Ich habe Marsch ein paar Mal dabei erwischt, wie er dem Kleinen etwas zugeflüstert und versucht hat, die einzige Tonaufnahme, die wir von der Mareq-Sprache in Farrs Aufzeichnungen gefunden haben, so gut wie möglich zu imitieren. Und natürlich habe ich noch zweimal Ersatzmutter gespielt, als Marsch duschen war. Sonst rührt das Vieh ja keiner an, nicht einmal der Doc, der sagt, er hätte schon genug getan, womit er die Synthetisierung des Nutri-Gels meint, für das er aus der Haut des Mareq Substanzen entnimmt, die an Bord nicht vorhanden sind, die der Kleine aber zum Überleben braucht.
    »Wenn wir schon hinfliegen«, fahre ich fort, »dann tragen wir doch mal alles zusammen, was wir über die Raumstation wissen.« Ich muss eine Zeit lang in meinem Gedächtnis graben, bis ich weitersprechen kann. »Sie wurde als Durchgangsstation eingerichtet, als bestimmte Sonnenfeuer noch nicht entdeckt waren. Danach haben sich die Handelsrouten drastisch verändert.« Die anderen sollen nicht glauben, ich wäre vollkommen ungebildet. Ich weiß, warum Hon-Durren diese Ecke des Universums für sich in Anspruch nimmt: Außer ihm will sie keiner haben. Trotzdem ist er niemand, mit dem man sich leichtfertig anlegen sollte. Er nennt sich gern »Pirat« und betätigt sich auch als solcher. Wie groß seine »Armada« in Wirklichkeit ist, weiß niemand, denn für gewöhnlich sterben die, die versuchen, es herauszufinden. Schlecht für uns. Und noch schlechter für Canton Farr.
    »Farr ist dort gut aufgehoben«, erwidert Marsch, dem anscheinend nicht aufgefallen ist, dass ich Letzteres gar nicht laut ausgesprochen habe, und zum ersten Mal frage ich mich, ob die anderen es auch wissen. Mair, klar, aber was ist mit dem Rest der Crew? »Schließlich ist er ein Abtrünniger, hat sicherlich jede Menge Ärger bekommen, nachdem er seine Forschungen über einen Planeten weiterverfolgt hat, der vom Konzern mit einer Sperre belegt wurde. Das ist äußerst illegal. Für einen Abtrünnigen gibt es für ihn kaum einen besseren Ort, um sich zu verstecken.«
    Dina nickt. »Nichts ist Hon-Durren verhasster als die Obrigkeit.«
    Von den Abtrünnigen habe ich schon mal gehört; es ist eine Vereinigung von Wissenschaftlern, die auf die Restriktionen pfeifen, die der Konzern verhängt. Ab und zu organisieren sie leidenschaftliche Protestveranstaltungen, auf denen dann lauthals lamentiert wird, der Konzern hätte kein Recht, Wissen und seine Vermehrung einzuschränken und so weiter. Früher habe ich sie für Spinner gehalten, einen Haufen Aufwiegler und Dissidenten, aber mittlerweile habe ich durchaus etwas für ihre Ansichten übrig. Im Grunde sind wir viel schlimmer als die Abtrünnigen, die bei ihren Forschungen auf Klasse-P-Planeten mit größter Zurückhaltung zu Werke gehen. Sie nehmen niemals Einfluss auf die dortigen Lebensformen, unter keinen Umständen. Tatsächlich sind schon mehrere von ihnen an vergleichsweise harmlosen Krankheiten gestorben, weil sie keine ärztliche Hilfe von außen holen wollten. Im Vergleich zu ihnen haben wir uns aufgeführt wie Freakshow-Talentscouts, und nicht einmal die haben – soweit ich weiß – jemals ein Mareq-Junges gekidnappt. Wahrscheinlich sind wir eben eine Klasse für sich.
    »Dann also los.« Das war Marsch. »Springen wir.«
    »Selbst vom nächstgelegenen Sonnenfeuer aus werden wir noch volle dreizehn Tage durch den dreidimensionalen Raum schippern müssen«, spreche ich gegen seinen Rücken, woraufhin er lediglich die Hand hebt, um zu signalisieren, dass er schon verstanden hat.
    Wir nehmen unsere Plätze im Cockpit

Weitere Kostenlose Bücher