Duocarns - David & Tervenarius
finanzieller Unterstützung durch die Duocarns hatte der Bacani die ehemalige Militärstation gekauft, das Gelände, auf dem die feindlichen Bacanis ursprünglich Unterschlupf gefunden hatten. Mit der Genehmigung der Stadt Vancouver war Chrom dabei, dort ein Tierasyl zu errichten. Psal, Frran und Pan halfen eifrig. David bewunderte Chroms Einfallsreichtum. In einem Heer von verschiedenen Tieren ließen sich natürlich außerirdische Geschöpfe wie die beiden Bacanars vorzüglich verstecken. Auch eine Wölfin fiel nicht übermäßig auf.
David lauschte. Er hörte Halia entfernt in ihrem Zimmer singen. Das Mädel war ein erstaunliches Wesen. Eigentlich hätte sie nach menschlichen Maßstäben ein quakendes Baby sein müssen. Sie jedoch sah aus wie ein etwa vierjähriges Kind, hatte bereits einen ausgebildeten Verstand, sprach fließend und besaß die geistige Reife eines sechsjährigen Menschenkindes. Mit ihr war der Sonnenschein in das Haus und die Herzen der Bewohner und deren Alltag zurückgekehrt.
Das normale Leben. David drückte auf eine Taste der Fernbedienung, und der Fernsehbildschirm flammte auf. Durch den vorläufigen Sieg der Duocarns über die Bacanis, bei dem deren Chemiker Ron und der Bacani-Soldat Pok gestorben waren, war erst einmal Ruhe eingekehrt.
Xanmeran hatte bei dieser Aktion eine taffe Karate-Trainerin namens Maureen kennengelernt, und Terv vermutete, dass dieser bei ihr auf Freiersfüßen ging. David und Terv war bereits aufgefallen, dass Xanmeran mit Meo Karate trainierte. Ein Mal waren er und Tervenarius sogar dazu gekommen, als Maureen den beiden in der Sporthalle des Hauses Unterricht gab. Die Duocarns, beziehungsweise Solutosan, schienen Maureen zu trauen, denn in das Haus eingeladen zu werden, war ein Vertrauensbeweis.
Terv und er waren kaum noch in die Aktivitäten der Duocarns eingebunden worden. Ob Solutosan wegen seiner Verletzung das schlechte Gewissen quälte? Das war anzunehmen. David war nicht sonderlich erpicht darauf, noch einmal in den Kampf gegen Bar verwickelt zu werden. So war Tervenarius und ihm ein ruhiges Leben beschert gewesen.
Fast wie ein altes Ehepaar, dachte David, legte grinsend die Füße auf einen gepolsterten Schemel und betrachtete desinteressiert die Nachrichtensprecherin mit der blonden Hochsteckfrisur. Er war fit, spürte jeden Muskel in seinen durchtrainierten Beinen, war sportlich und ausgeglichen wie noch nie zuvor in seinem Leben. Terv hielt ihn auf Trab. Durch dessen sitzende Forschungsarbeit im Labor, war Terv gierig darauf, so oft es ging, in Bewegung zu kommen. David musste grinsen. Ja, wirklich bei jeder Gelegenheit. Ihr Sexleben fand fast täglich, wild und ausschweifend statt. An ihrem Hunger aufeinander hatte sich nichts geändert. Ob andere schwule Pärchen wohl auch so waren wie sie?
Da kam er. David hörte Tervs warme, klangvolle Stimme, wie er mit Halia sprach, vernahm deren glockenhelles Stimmchen, als sie antwortete. Die beiden lachten. Dann war er da. Beugte sich über ihn, um den Kopf in Davids Halsbeuge zu drücken und seinen Duft tief einzuatmen. David schloss die Augen. Schlagartig war sein Leben perfekt. Versunken genoss David Tervs Zärtlichkeiten, der vor ihm auf dem Boden hockte.
Unvermittelt flüsterte eine dünne, innere Stimme ihm zu, dass Terv ihn auch aus einem Kontrollzwang beschnuppern könnte, weil er wissen wollte, was er den ganzen Tag über getrieben hatte. Na und? Er hatte nichts zu verbergen. Energisch schob David die Kritik an Tervs Verhalten beiseite und erwiderte die Liebkosungen, indem er seinerseits Tervenarius beschnupperte, der wie immer nach Marzipan und Veilchen duftete.
»Selbst wenn du fremdgehen würdest«, meinte David unbedacht, »ich könnte es dir nie beweisen.«
Terv hielt inne und hob den Kopf. Er hatte Davids weißes Hemd besitzergreifend aufgeknöpft, das Unterhemd hochgeschoben und war dabei, seine Nase an Davids entblößter Brust zu reiben.
»Wie kommst du denn jetzt auf so eine Idee?«, fragte Terv verblüfft.
»Du kannst deinen Geruch innerhalb eines Sekundenbruchteils ändern. Wenn du Sex gehabt hättest, könnte ich es nicht riechen. Das ist unfair.«
David wusste selbst nicht so recht, warum er nun mit dem Thema anfing. Er hatte Terv nichts vorzuwerfen. Na ja, vielleicht nervte es ihn doch ein wenig, dass sein Leben ständig wie ein aufgeklapptes Buch vor seinem Freund lag. Aber das gehörte wohl dazu, wenn man mit einem Duonalier mit Tervs Fähigkeiten zusammen war.
»Ich habe
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