Duocarns - Liebe hat Klauen (Duocarns Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
ihn schnell zur Mauer. Er hielt den Finger an seine Halsschlagader. Er lebte noch, aber das Blut pulsierte langsam. Sein Karateanzug war zerfetzt, die Brust völlig aufgerissen, wie von Krallen. Blut strömte aus den tiefen Wunden. Das nächste Windschiff würde erst in einer Weile kommen. Er musste unbedingt irgendwie die Blutung stoppen!
Kurz entschlossen zog er seine Lederhose aus und riss sie mit den Zähnen in Fetzen. Die Blutung in der Herzgegend war besonders schlimm. Hoffentlich war das Herz nicht verletzt. Er wickelte die Streifen fest um den Oberkörper. Mehr konnte er in diesem Moment nicht tun. Er horchte auf Jakes leise Atmung. Wann kam das nächste Schiff nur? Er hatte keinen eigenen energetischen Ring. Also war er nicht fähig Hilfe zu rufen. Er musste darauf bauen, dass Jake noch nicht zu viel Blut verloren hatte. Bis zum Silentium war es zu weit. »Jake! Kannst du mich hören?« Arinon strich ihm das blutverkrustete Haar aus der Stirn. Wenn Jake jetzt starb, war das ebenfalls seine Schuld. Der Mann musste nach ihrem Gespräch irgendeine Dummheit gemacht haben. Ihm wurde ganz schlecht, wenn er daran dachte. Fast wäre Jake am Hafen gestorben, während er nur ein kurzes Stück davon entfernt kopulierte. Das Windschiff legte an und Arinon trug ihn behutsam an Bord. »Halte durch, Jake!«
Solutosan sortierte die Papiere auf seinem Schreibtisch in der Residenz. Troyan hatte gut gearbeitet. Bis auf die Tatsache, dass dieser in schöner Regelmäßigkeit mit Vena schlief, hatte er eigentlich nichts an ihm auszusetzen. Aber sollte er, ausgerechnet er, über die beiden richten? Ganz gewiss nicht.
»Schau mal!«, rief Vena von der Tür des Kinderzimmers. Sie ließ Marina los, die mit ihren kleinen Beinchen auf ihn zugewankt kam. Solutosan sprang mit einem Satz auf, hockte sich einige Meter von ihr entfernt auf den Boden und lockte sie.
»Komm, noch ein Stückchen!« Marina mühte sich ab und fiel dann in seine Arme. »Was bist du doch für ein großes Mädchen!« Er lachte und schwang sie durch die Luft. Marina jauchzte. Solutosan fühlte ihre kleinen Händchen kribbeln und drehte vorsichtig eine Hand, um die Handfläche zu betrachten. Sie schimmerte in der Tiefe golden.
»Ihr Götter!« Marina war Energetikerin. Ganz am Anfang wohl, aber sie hatte Energie in sich. Er ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen und streichelte ihre Ärmchen. Ob Vena das ebenfalls aufgefallen war?
Sie trat neben ihn. »Du hast es auch gesehen?«, fragte sie gespannt.
Er nickte. »Sie wird so wie mein Vater und ich.«
»Ja«, antwortete Vena. »Deshalb lässt dein Vater sie bewachen und kommt selbst so oft.«
Von einem Wächter hörte er das erste Mal. Aber klar – dafür kam ja nur einer in Frage.
»Schick mir bitte Troyan, wenn du ihn siehst«, knarrte er.
»Das muss ich sowieso«, flüsterte Vena. »Wir haben dir nämlich etwas zu sagen.«
Solutosan sah sie mit gerunzelter Stirn an. »Wenn du eure vergnüglichen Nächte meinst – das weiß ich längst!«
Venas Schuppen am Hals verfärben sich violett. »Du nimmst das so gelassen?«
»Ja, Vena«, antwortete er ruhig. »Ich sehe dich immer noch als meine Freundin, wenn auch nicht als meine Frau oder Geliebte. Dein Liebhaber arbeitet gut und zuverlässig. Wir müssen Marina versorgen. Warum also soll ich euch Steine in den Weg legen?«
Aufatmend ließ Vena sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch fallen. Solutosan kitzelte Marina mit seiner Schreibfeder, die sie kichernd erhaschen wollte. Er gab ihr die Feder in ihr Fäustchen und setzte sie auf den weichen Flechtteppich vor seinem Tisch.
Vena druckste herum. »Und was würdest du sagen wenn, ähm wenn …«
»Wenn was, Vena?«
Was kam denn jetzt noch? Vena blickte zu Boden. Die Farbe ihrer Schuppen hatte sich in ein dunkles Violett verändert. Na das ließ ja tief blicken. Das war Verlegenheit pur. Dann verstand er. Die Nächte mit Troyan hatten eine Frucht getragen. Er fuhr sich durchs Haar. Allmählich wurde seine Situation wirklich bizarr.
»Auf der Erde würde man uns als Patchwork-Familie bezeichnen«, meinte er mit einem Anflug von Galgenhumor. »Das neue Kind hat dann eben zwei Väter. Pallasidus wird sich freuen.«
Vorsichtig, aber schnell, trug Arinon Jake zur Schule. Er legte ihn auf sein Bett und konnte ihn nun endlich richtig versorgen. Langsam löste er ihm die zerstörte Kleidung vom Leib. Auch der Unterleib war aufgerissen. Arinon sah, dass die Kralle haarscharf an seinem
Weitere Kostenlose Bücher