Duocarns - Liebe hat Klauen (Duocarns Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
seine blauen Augen musterten ihn interessiert. »Ich bin nur als stiller Zuhörer hier, wenn Sie gestatten«, sagte er höflich.
Jake biss die Zähne zusammen und nickte. Der Mann wirkte trotz seines guten Benehmens bedrohlich, aber er konnte die Gefahr nicht richtig definieren. Er würde in jedem Fall auf der Hut sein. Mit unbewegtem Gesicht bot Jake den beiden Besuchern Stühle vor seinem Schreibtisch an.
»Nun«, begann er, »die Auswertung unserer Spurensicherung liegt noch nicht vor.« Er zerrte seinen Laptop unter einem Papierstapel hervor. »Eine Sekunde, ich suche den richtigen Vordruck für Ihre Aussage.« Natürlich hatte genau in diesem Moment sein Rechner eine Art Schluckauf und ließ ihn nicht auf seine Festplatte zugreifen. Die beiden Männer warteten geduldig.
Nachdem er endlich das Formular geöffnet und den Ausweis von David Martinal erbeten hatte, konnte er mit dem Ausfüllen beginnen. Er vertippte sich einige Male. Er hasste diesen Papierkram. Außerdem, auch wenn er es sich selbst nicht recht eingestehen wollte, brachte ihn der Begleiter aus dem Konzept. Er musterte den Mann mit einem Seitenblick. Er hatte Martinal zwar zu sich bestellt, um ihn etwas zu verwirren und ihm so vielleicht doch noch eine unüberlegte Aussage zu entlocken, fühlte aber, dass seine Chancen in Anwesenheit McNamarras schlecht standen. Also ließ er sich die Geschichte erneut erzählen, die Martinal fast wortgenau wiederholte. Was hatte er ihm vorzuwerfen? Es war SEIN Wagen, der nun durch den Totalschaden zerstört war. IHN hatte man umbringen wollen! Die Frage war warum. Wusste Martinal vielleicht zu viel von den Geschäften seines Ex-Freundes? Ob er ihn danach befragen sollte? Er druckte das Protokoll in vierfacher Ausfertigung aus und ließ den Mann unterschreiben.
»Eine Frage: Haben Sie noch Kontakt zu John Dalham?«
David Martinal erbleichte, soweit das bei seiner Haut überhaupt möglich war. »In keiner Weise«, antwortete er hoheitsvoll. McNamarra sah seinen Freund prüfend an.
»Warum fragen Sie? Glauben Sie, das hat etwas mit meinem Porsche zu tun?« Martinal kniff die Augen zusammen. Dalham schien ein wunder Punkt zu sein.
Jake machte einen Rückzieher. »Nein, es war nur eine Frage. Ich muss in alle Richtungen ermitteln, da Sie ja offensichtlich jemand umbringen wollte.«
»Ich glaube kaum, dass John Dalham da verdächtig ist«, zischte Martinal. Sein Begleiter legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm. »Ich finde, das war eine recht private Frage«, empörte der Mann sich und holte bissig noch weiter aus, »ich frage Sie ja auch nicht, wie Ihr Freund heißt!«
Jake starrte ihn an. Da hatte er wohl in ein Wespennest gestochen! Und, es gab offensichtlich Männer, die ihn, auch ohne Outing, richtig zuordnen konnten.
Er räusperte sich. »Es lag mir fern, Ihnen zu nahe zu treten. Ich habe sie nur im Zuge der Ermittlungen gestellt.« Die beiden Besucher wechselten Blicke.
Martinal hatte sich wieder gefasst. »Tut mir leid, ich habe wohl etwas überreagiert. Dieses Thema ist ein abgeschlossenes Kapitel.« Sein Ton hatte etwas Endgültiges. Martinal und McNamarra erhoben sich.
Jake verabschiedete die Männer mit den üblichen Floskeln und sank wieder in seinen knarrenden Schreibtischsessel. Das war leider in die Hose gegangen.
Er nahm den Telefonhörer und ließ sich die Daten von Philipp McNamarra geben. Der schien sauber zu sein. Keine Akte. Angeblich ein Antiquitätenhändler. Wohnhaft ebenfalls im Haus in Seafair. Wie auch immer. Am nächsten Tag würden die Ergebnisse der Spurensicherung vorliegen. Er hatte die beiden nicht das letzte Mal gesehen – so viel war sicher.
»Warum hat er nach John gefragt?« Tervenarius zog sein Sakko aus und löste das Lederband aus seinem Haar.
»Ich habe keine Ahnung, Terv.« Mercuran lag nur im Slip auf ihrem Bett und starrte wütend zur Decke. »John war schon immer ein halbseidener Kerl, der seine Finger in allen möglichen Geschäften hatte. Aber er hielt sie auch vor mir verborgen. Genau wie sein Fremdgehen. Im Nachhinein frage ich mich, ob ich ihn überhaupt richtig gekannt habe – obwohl ich ein halbes Jahr mit ihm zusammen war.«
Tervenarius zog sich nachdenklich ganz aus, stand dann nackt im hellen Morgenlicht ihres Zimmers. »Dieser Michaels ist nicht zu unterschätzen. Der wird weiter wühlen, bis er irgendetwas gefunden hat. Ihm deinen Ex-Freund zum Fraß vorzuwerfen wäre klug und würde ihn zufriedenstellen. Kannst du dich ganz sicher an
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