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Durch die Hintertür

Durch die Hintertür

Titel: Durch die Hintertür Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lear
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Gespräch mit Piggott auf der Wache wusste ich, dass er sich schon an dem riesigen Kolben seines Untergebenen gütlich getan hatte – vielleicht konnte ich ja auf den hungrigen Arsch des Sergeant vertrauen, damit er von meinem die Finger ließ. Solange ich ihn mit meinem Schwanz ablenken konnte, wäre mein verborgener Schatz in Sicherheit.
    »Sie stellen sich äußerst dumm an, Mr. Mitchell«, sagte Mrs. Ramage. »Sie glauben doch wohl nicht etwa, dass Ihre Stellung als Gast des Hauses Sie in irgendeiner Weise schützen würde? Nicht nach allem, was geschehen ist.«
    »In Drekeham Hall kann mich nichts mehr überraschen, Mrs. Ramage.«
    »Niemand weiß, wo Sie sind. Niemand wird nach Ihnen suchen.«
    Wie auf Stichwort drang eine Stimme aus der Außenwelt durchs Fenster. Sie war weit weg, vielleicht auf der anderen Seite des Hauses, aber sie war klar verständlich.
    »Mitch! Wo bist du? Mitch!«
    Das war natürlich Morgan, der wie ein aufgeregter Rettungshund das Anwesen nach mir absuchte.
    Ich holte Luft, um ihm zu antworten, doch sofort drückte Kennington mir seine Hand auf Mund und Nase.
    »Wenn Sie auch nur den kleinsten Mucks von sich geben, Mr. Mitchell«, sagte Mrs. Ramage, »dann wird Kennington Sie mit dem größten Vergnügen erdrosseln.«
    Das war durchaus keine leere Drohung; Kennington hielt mich mit seiner riesigen Hand vom Atmen ab und drückte mit der anderen meine Eier. Das machte ihm offenbar große Freude. Ich bin Fesselspielen keineswegs abgeneigt, aber das hier war eine Nummer zu heftig für mich.
    »Sie machen seit Ihrer Ankunft hier nichts als Scherereien«, sagte Mrs. Ramage und sah zu, wie ich dunkelrot anlief. »Vielleicht wäre es das Beste, Sie gleich aus dem Weg zu schaffen. Was meinen Sie, Kennington?«
    »Ich werde mich um ihn kümmern, Mrs. R.«
    »Nun gut. Ich überlasse Sie Sergeant Kenningtons geübten Händen. Wie dumm von Ihnen, sich in Dinge einzumischen, die Sie nichts angehen.«
    Ich rang verzweifelt nach Luft. Als ich gerade die Besinnung verlieren wollte, ließ Kennington mich los. Er lachte wie ein grausamer Junge, der ein Hündchen quälte. Ich würgte und hustete, konnte aber wieder atmen.
    »Damit kommen Sie nicht durch«, sagte ich. »Morgan wird mich finden.«
    »Ach, Sie und Ihr verfluchter Morgan. Mit dem werden wir schon fertig. Überlassen Sie das nur Sir James. Er wird ihn mittlerweile gefunden haben und ihn zum Teufel jagen. Nein, Mr. Mitchell, ich fürchte, Ihr Freund wird Ihnen nicht helfen können. Sie sind ganz allein.«
    »Vielleicht möchten Sie sich ja Meeks in seiner Zelle anschließen«, warf Kennington ein und grinste mir ins Gesicht. »Sie haben doch gesehen, wie gut wir ihn behandeln, oder? Dreckiger kleiner Schnüffler. Wir mögen hier keine Schnüffler, nicht wahr, Mrs. R?«
    »Und wir mögen auch keine dummen jungen Männer mit Vorstellungen, die nicht zu ihrer Stellung passen und die damit für Unruhe sorgen. Aber nun, da Sie und Meeks aus dem Weg sind, kann in Drekeham Hall endlich wieder Ruhe einkehren. Sir James hat seine Lektion gelernt. Hier wird sich einiges ändern, dafür werde ich schon sorgen. Recht und Ordnung werden wieder hergestellt. Dem Himmel sei Dank, dass wir uns auf die Polizei verlassen können.«
    »Das können Sie, Mrs. R.«
    »Und das will ich auch hoffen, Kennington, angesichts der Summe, die Sir James Ihnen bezahlt hat, um diese Sache aus der Welt zu schaffen.«
    Also stand Sir James hinter der Festnahme von Charlie Meeks – aber ich verstand nach wie vor nicht, wieso ausgerechnet dem Diener das Verbrechen in die Schuhe geschoben werden sollte.
    Mrs. Ramage steigerte sich zusehends in ihre Wut hinein; ihr verzerrtes Gesicht mit den wild funkelnden Augen wirkte noch hässlicher als üblich.
    »Wieso nur haben Sie Ihre Nase in diese Sache gesteckt? In diesem Land werden wir schon selbst mit unseren Problemen fertig.«
    »Durch einen Mord?«
    »Mord? Was wissen Sie von Mord?«
    »Es ist immerhin ein Verbrechen. Dafür kommen Sie an den Galgen.«
    »Machen Sie sich mal keine Gedanken um meinen Hals, Mr. Mitchell«, sagte Mrs. Ramage und strich sich übers Doppelkinn. »Der einzige, der etwas gedehnt wird, ist der von Charlie Meeks. Was für ein Glück, dass wir den los sind! Er hat von Anfang an nur Ärger in diesem Haus gemacht, die Regeln verletzt, Traditionen missachtet …«
    Die Klingel über Mrs. Ramages Tür läutete. Das laute und unerwartete Geräusch ließ uns alle zusammenzucken.
    »Sollen die sich doch

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