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Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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vielleicht oder vielleicht auch nicht tot ist. Ein Anwesen, das vielleicht oder vielleicht auch nicht mit beiden Situationen in Verbindung steht.«
    Die Vermutung einer Anthropologin, die vielleicht oder vielleicht auch nicht eine Brut des Satans ist. Ich sagte es nicht.
    »Dann lassen Sie uns wenigstens zu diesem Lagerplatz gehen und ein bisschen herumschauen«, drängte ich.
    Sie überlegte kurz und sah dann auf ihre Uhr.
    »Das können wir tun.«
    »Geben Sie mir fünf Minuten.« Ich deutete auf Boyd.
    Sie nickte.
    »Komm, Junge.«
    Er hob den Kopf und bewegte die Augenbrauen.
    Plötzlich machte es klick. Das tote Eichhörnchen. Mein Beruf bringt es mit sich, dass ich eine ungewöhnlich feine Nase für Verwesungsgeruch habe, und doch hatte ich nichts gerochen. Boyd dagegen war schon durchgedreht, als er noch zehn Meter entfernt war.
    »Könnte der Hund mitkommen?«, fragte ich. »Er ist zwar kein ausgebildeter Leichenspürhund, aber Aas wittert er ziemlich schnell.«
    »Er kommt hinten rein.«
    Ich öffnete die Tür und pfiff. Boyd kam gerannt und sprang in den Fond.
     
    Elf Tage waren seit dem Absturz der TransSouth Air vergangen. Alle Überreste waren ins Leichenschauhaus gebracht worden, die letzten Wrackteile wurden eben abtransportiert. Die Bergung stand kurz vor dem Abschluss, und die Veränderung war offensichtlich.
    Die Bezirksstraße war wieder geöffnet, nur an der Abzweigung in den Waldweg des Forest Service stand noch ein Sheriff’s Deputy. Die Angehörigen der Opfer und die Presse waren verschwunden, und am Aussichtspunkt standen nur noch ein paar Fahrzeuge.
    Crowe stellte den Motor ab, wo die Straße endete, ungefähr einen Kilometer nach der Abzweigung zur Unfallstelle. Rechts erhob sich ein großer Granitfelsen. Sie klemmte sich ein Funkgerät an den Gürtel, überquerte den Weg und ging an der Bergseite entlang, die Augen immer auf den Waldrand gerichtet.
    Ich nahm Boyd an die Leine und folgte ihr, wobei ich ihn so kurz wie möglich hielt. Nach fünf Minuten bog der Sheriff links ab und verschwand die Böschung hoch zwischen den Bäumen. Ich ließ Boyd etwas mehr Leine, und er zerrte mich hinter sich her.
    Zuerst ging es steil bergauf, dann folgte ein Stück flaches Gelände und schließlich ein Abhang hinunter in ein Tal. Je weiter wir uns von der Straße entfernten, desto dichter wurde der Wald, und alles sah für mich gleich aus. Crowe aber erkannte die Orientierungspunkte, die die Wahnetahs ihr genannt hatten. Sie fand den Pfad, den sie beschrieben hatten, und auch den schmalen Kiesweg, der ihn kreuzte. Ich wusste nicht, ob es der Wirtschaftsweg war, der am Trümmerfeld vorbeiführte, oder ein ähnlicher.
    Es dauerte vierzig Minuten, bis Crowe Daniels Hütte gefunden hatte, die zwischen Buchen und Kiefern an einem kleinen Bach stand. Ich wäre wahrscheinlich daran vorbeigegangen.
    Das Lager sah aus, als wäre es hastig an einem Nachmittag errichtet worden. Die Hütte war aus Holz, der Boden nackte Erde und das Dach aus Wellblech, das vorne ein Stück vorstand als Schutz für eine behelfsmäßige Bank neben der Tür. Ein Holztisch und eine zweite Bank standen links vor der Hütte, ein Baumstumpf rechts. Hinter dem Unterschlupf sah man einen Haufen aus Flaschen, Dosen, Reifen und anderem Abfall.
    »Was meinen Sie, wie die Reifen hierher gekommen sind?«, fragte ich.
    Crowe zuckte die Achseln.
    Vorsichtig öffnete ich die Tür einen Spalt und spähte hinein. Im Dämmerlicht erkannte ich eine Koje, einen Gartenstuhl aus Aluminium und einen Klapptisch, auf dem ein Campingkocher und einige Plastikteller und -becher standen. Angelzeug, ein Eimer, eine Schaufel und eine Laterne hingen an rostigen Nägeln. Kerosindosen lagen auf dem Boden. Das war alles.
    »Hätte der alte Mann sein Angelzeug hier gelassen, wenn er vorgehabt hätte weiterzuziehen?«
    Noch ein Achselzucken.
    Da wir beide keinen richtigen Plan hatten, beschlossen wir, uns aufzuteilen. Crowe suchte das Bachufer ab, während ich den umgebenden Wald durchstreifte. Mein Begleiter schnupperte und pinkelte zufrieden.
    Zurück bei der Hütte, band ich Boyd an ein Tischbein, zog die Tür ganz auf und sicherte sie mit einem Stein. Die Luft im Inneren roch nach Schimmel, Kerosin und Muskateller. Tausendfüßler wuselten, wenn ich Gegenstände verrückte, und einmal stakste ein Weberknecht meinen Arm hoch. Ich fand keinerlei Hinweise darauf, wohin Daniel Wahnetah gegangen oder wann er aufgebrochen war. Oder warum.
    Crowe kam zurück, als ich im

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