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Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
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die in diesen ekelhaften Becken gezüchtet werden? «
    » Vermutlich. Sie sind trotzdem gut. «
    » Das glaube ich gern. « Sarah Clarice zog ein Gesicht, das nicht viel Raum für Interpretationen ließ.
    » Was nimmst du? «
    » Keine Ahnung. « Sie rief nach dem Kellner, der innerhalb von zwei Sekunden mit rotem Jackett und Fliege aus dem Boden schoss.
    » Sagen Sie, ist die Mayonnaise im Kartoffelsalat mit Ei gemacht? «
    » Natürlich, meine Dame. «
    » Und in den Bohnen, ist da Speck oder Wurst drin? «
    » Das weiß ich nicht, da muss ich mich erst erkundigen. Ich denke aber, dass der Koch sie mit Wurst macht. «
    » Schon gut, lassen Sie mal. Ich nehme einen gemischten Salat und einen Teller gedünstetes Gemüse. Lassen Sie ein paar Kartoffeln dazulegen. Und bringen Sie mir bitte eine Papaya, einmal durchgeschnitten. «
    » Gerne. Und zu trinken? «
    » Orangensaft. Aber das Eis extra. «
    Jetzt mischte sich Matheus ein. » Trinkst du nicht ein Glas Wein mit mir? «
    Sarah Clarice betrachtete ihn, und ihre Augen nahmen eine unergründliche Färbung an. » Vielleicht, ja. «
    Der Kellner bedankte sich und verschwand in Richtung Küche.
    Matheus rutschte auf seinem Stuhl herum. » Gut, das hätten wir also. Bist du Vegetarierin? «
    » Nein, Veganerin. «
    » Auweia. Das dürfte nicht leicht sein, wenn man essen geht. «
    » Nein. Vor allem nicht in diesem Land voller Höhlenmenschen. «
    Er lächelte. » Du isst also nichts Tierisches, nicht das winzigste bisschen? «
    » Nein. «
    » Ich hoffe, es stört dich nicht, dass ich die Garnelen genommen habe. «
    » Absolut nicht. Ich gehöre ja nicht zu diesen militanten Vegetariern. Jeder, wie er will. Für mich kommt es aber nicht infrage, etwas zu essen, das denkt. «
    » Denken Garnelen denn? «
    » Vermutlich mehr als manch einer dieser Leute, die im Parlament hocken. «
    Der Wein kam, ein lokaler Wein. Trauben, die in der Wüste wuchsen.
    Matheus probierte. Beachtlich, dachte er und schenkte Sarah Clarice ein.
    Sie trank langsam.
    » Gut, wirklich. Auch wenn ich, ehrlich gesagt, nicht viel davon verstehe… «
    » Man muss kein Weinkenner sein, um einen guten Wein zu schätzen. «
    Matheus schien sich ein wenig entspannt zu haben.
    » Was ist das eigentlich für ein Name, Sarah Clarice Young? «
    » Mein Vater ist Engländer. «
    Matheus schaute sie an, als wollte er sagen: Nun lass dich doch nicht so bitten.
    » Meine Mutter ist aus Bahia. Eigentlich stammt sie aus Sergipe, aber sie ist in Bahia aufgewachsen. Tja, das war schon die ganze Geschichte. «
    » Und sie leben in Salvador? «
    » Meine Mutter ja, mein Vater ist nach Bristol zurückgekehrt. Vor mittlerweile zehn Jahren. Ferien vorbei. «
    Er deutete ein Lächeln an. » Bist du mal in Bristol gewesen? «
    » Ja. «
    » Und? «
    » Unerträglicher Ort. «
    » Warum? «
    » Die Stadt ist gar nicht mal übel, aber… «
    » Bist du nur in Bristol gewesen? «
    » Nein, vier Jahre habe ich auch in London gelebt. Ich habe meinen Doktor dort gemacht, an der London School of Economics. «
    Sie wurden von dem Kellner unterbrochen, der servieren wollte. Sarah Clarice beäugte ihr Essen misstrauisch. Der Kellner strahlte. » Ich habe Ihnen auch Bohnen gebracht, ohne Wurst und ohne Speck. Großes Ehrenwort des Kochs. «
    » Danke, das ist sehr freundlich von Ihnen. «
    » Siehst du? « Matheus lächelte.
    Sarah Clarice spießte ein Stück gegrillte Zucchini auf und schaute ihn dann an.
    » Erzähl mir von dir. Ich habe gelesen, dass du in der Welt des Kakaos eine Berühmtheit bist. «
    Er wurde ernst. » Was soll ich sagen? Ich habe mich lange mit den Problemen rund um den Kakao beschäftigt und verschiedene Studien dazu gemacht. Aus der letzten ist dann ein Buch geworden. «
    » Warum ausgerechnet Kakao? «
    » Dafür gibt es keinen besonderen Grund. Als ich studierte, wurde bei den Agrarwissenschaftlern viel vom Moniliophthora perniciosa und der Wirtschaftskrise in Bahia gesprochen. Das war wirklich eine schwierige Situation, in mancher Hinsicht sogar eine tragische. Vielleicht hatte ich das Gefühl, dass Forschung auf diesem Gebiet von praktischem Nutzen sein könnte. «
    Sarah Clarice ließ zwei Eiswürfel in ihren frisch gepressten Orangensaft fallen und schwenkte das Glas leicht hin und her.
    » Das ist dir offenbar gelungen, wenn ich recht verstehe. «
    » Ich habe meinen Teil dazu beigetragen, ja. Vielleicht war es auch eine Möglichkeit, nach Bahia zurückzukehren, keine Ahnung… « Matheus steckte

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