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Dustlands - Der Herzstein: Roman (German Edition)

Dustlands - Der Herzstein: Roman (German Edition)

Titel: Dustlands - Der Herzstein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moira Young
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Wegbereiters. Aber um Slims Wunde da muss sich jemand kümmern, und Cassie ist die Richtige dafür. Ich werd euch ins Haus schmuggeln. Euch alle. Ich hab da eine Idee. Aber ihr müsst genau tun, was ich euch sag. Und Moses muss hierbleiben. Wir haben keine Kamele in unserem Sektor.«
    »Er muss mit«, sagt Slim. »Sonst brüllt er uns alles zusammen. Hast du keinen Stall für ihn?«
    »Doch«, sagt Bram, »aber –«
    »Er und das Pferd hier haben sich angefreundet«, sagt Slim. »Hermes. Er wird still sein, wenn sie zusammen da drin sind.«
    »Du liebe Güte«, sagt Bram. »Ein Kamel in meinem Stall. Na gut, ist ja nicht für lang, aber du sagst es Cassie. Einen Verletzten wird sie nicht umbringen.«
    Wir führen Moses und Hermes und folgen Bram zurück durch den Wald zur Straße. Plötzlich das leise Gurren einer Taube. Wir erstarren. Dann noch mal. Bram antwortet.
    »Wer ist das?«, frag ich.
    »Ihr seid nicht meine einzigen neuen Freunde«, sagt er. »Hier ist eine Menge los gewesen.«
    Zu beiden Seiten der Straße bewegt sich was, zwei Leute schlüpfen aus dem Wald. Vor uns bleiben sie stehen. Maskiert, wie Bram vorhin auch. Die Körper angespannt. Feuerstäbe schussbereit. Sie schieben die Masken hoch.
    Er ist drahtig. Mit wilden Haaren. Barfuß. Tätowiert. Sie hat den Körperbau einer Kämpferin. Ihre hüftlangen Haare hängen in Dutzenden von Zöpfen. Strenges Gesicht. Wachsame Augen.
    Creed. Ash.
    Zuletzt gesichtet in Darktrees. Vermeintlich tot.
    Direkt hier vor uns. Und sehr lebendig.
     
    Mir stockt der Atem.
    »Ash!«, schreit Emmi.
    Sie läuft los, springt, klammert sich wie eine Klette an Ash und bedeckt ihr Gesicht mit frohen Küssen. Die zähe Ash wird weich, wie immer bei Em.
    Sie sagt: »Immer noch die alte Nervensäge, wie ich seh.«
    Sie gibt ihr einen Klaps auf den Hintern und setzt sie ab. Creed zerzaust Em die Haare und zwinkert ihr zu, während er sie mit seinen weißen Zähnen strahlend anlächelt.
    Dann bin ich dran, auf sie zuzustürzen. Tränen brennen in meinen Augen, als ich Ash fest in die Arme nehme.
    »Hallo, meine Hübsche«, sagt sie.
    »Wir haben gedacht, du bist tot«, flüster ich.
    »Ich bin viel zu stur zum Sterben«, sagt sie. »Was zum Teufel macht ihr hier?«
    »Jack hat nach mir geschickt.«
    »Jack!« Ihr Gesicht verfinstert sich. »Wenn ich den Hurensohn je wiederseh, bring ich ihn um. Er ist übergelaufen, Saba. Zu den Tonton.«
    »Nein, Ash, so ist das nicht.«
    Zu mehr kommen wir nicht, denn Tommo will auch mitmachen bei den Umarmungen und beim Händeschütteln, und Lugh genauso.
    Creed nimmt meine Hand und hält sie an sein Herz. »Ich hab gewusst, dass du dich nicht von mir fernhalten kannst«, sagt er. Plötzlich sieht er Molly. Wird ganz still. Lässt meine Hand fallen wie eine heiße Kohle. »Lieber Himmel«, sagt er, »wer bist du?«
    »Ash, Creed, das ist Molly, von der ich euch erzählt hab«, sagt Bram.
    Creed geht direkt zu ihr und stellt sich mit staunendem Gesichtsausdruck ganz dicht vor sie. »Ich werd dich heiraten.«
    Molly schürzt verächtlich die Lippen. »Als wenn ich einen schmutzigen Lausebengel wie dich heiraten würde«, sagt sie.
    Mit dem Daumen wischt er ihr einen Rußfleck von der Wange. Ganz sanft.
    »Doch, du wirst«, sagt er. Molly schlägt seine Hand weg wie eine lästige Fliege. Er lächelt bloß und schlendert davon. Stirnrunzelnd guckt sie ihm hinterher, vor Ärger ist ihr Gesicht gerötet.
    »Creed«, sagt Ash. Sie nickt zu Maev.
    Maev hat sich nicht gerührt, seit Ash und Creed wie Geister hier aufgetaucht sind. Sie steht stocksteif da vor Entsetzen. Ihr Gesicht leuchtet ungesund bleich im dunklen Wald. Sie sieht schlechter aus als Slim. Maev, die aus Darktrees geflohen ist, während die Hawks und die Weststraßenräuber von den Tonton abgeschlachtet wurden. Maev, die Ash und Creed ihrem Schicksal überlassen hat.
    Wortlos gehen die beiden zu ihr. Sie gehen rechts und links an ihr vorbei und weiter in den Wald rein. Sie bleibt noch einen Augenblick stehen. Dann dreht sie sich um und geht hinterher.
    »Die haben viel zu bereden«, sag ich. »Bram, ich brauch deine Hilfe. Ein Freund von mir ist in Schwierigkeiten.«
    »Kommt ins Haus und lernt Cassie kennen«, sagt er. »Da können wir reden.«

    W ie sich rausstellt, ist Cassie in meinem Alter. Eine kräftige junge Frau, die viel lächelt, mit rosigen Wangen und wachsamem Blick. Sie zuckt nicht mal mit der Wimper, als wir alle in ihr Farmhaus schlüpfen, während Bram an der Tür

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