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Éanna - Ein neuer Anfang

Éanna - Ein neuer Anfang

Titel: Éanna - Ein neuer Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie Britt Harper
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konnte.
    Mit einem strahlenden Lächeln nahm sie ihren eingeklappten bunten Sonnenschirm von der Ruderbank, legte ihm eine Hand auf den Arm und trat auf den Steg. Automatisch wanderte ihr Blick hinüber zu ihrer Mutter, die in der Nähe unter einer von Heckenrosen überwucherten Pergola saß und über der Lektüre eines Modemagazins eingeschlafen war.
    »Was haltet Ihr von einem kleinen Spaziergang durch den Park?«, schlug sie ihm mit leiser Stimme vor. »Nur wir beide! Diese einmalige Gelegenheit, einmal nicht den scharfen Augen meiner Mutter und der anderen Damen der Gesellschaft ausgesetzt zu sein, sollten wir unbedingt ergreifen, meint Ihr nicht auch?« Sie schenkte ihm ein verschwörerisches Lächeln.
    »Gern, Florence.« Patrick war erleichtert über den Vorschlag, denn so hatte er die Chance, ihr in Ruhe zu erklären, was er auf dem Herzen hatte, ohne dass es sofort zum gesellschaftlichen Eklat kommen würde.
    Leise entfernten sie sich vom Teich und folgten dem Kiesweg, bis sie hinter hohen Zypressen und blühenden Büschen außer Sicht waren.
    »So, hier sind wir ungestört«, stellte Florence zufrieden fest. »Und nun sagt mir endlich, was Euch beschäftigt, Patrick!« Ungeduldig spielte sie mit ihrem geöffneten Sonnenschirm.
    »Es fällt mir schwer, den richtigen Anfang und die richtigen Worte für das zu finden, was ich Euch sagen möchte«, begann er erneut verlegen.
    »Ihr, der Ihr Euch sonst so wunderbar auszudrücken wisst, wollt auf einmal nicht die richtigen Worte für mich finden?«, fragte sie scherzhaft und geschmeichelt zugleich. »Darf ich das als Kompliment deuten, Patrick? Verwirre ich Euch etwa dermaßen?«
    »In der Tat, das tut Ihr, und zwar vom ersten Tag an«, bestätigte er und seine Worte waren keine galante Schmeichelei, sondern entsprachen der Wahrheit.
    Florence errötete. »Nun bin ich aber wirklich gespannt, was Ihr mir sonst noch zu sagen habt!«
    Er räusperte sich. »Florence, ich möchte Euch bitten, mir einen Augenblick lang zuzuhören, ohne mich zu unterbrechen. Denn ich verliere sonst den Mut, Euch das von Angesicht zu Angesicht zu sagen, was Ihr endlich einmal erfahren müsst.«
    Sie blickte ihn lächelnd an und nickte.
    »Ihr seid mir schon an dem Abend, als wir uns zum ersten Mal sahen, als zauberhafte und bildhübsche junge Frau aufgefallen, Florence«, fuhr er nun mit belegter Stimme fort. »Ihr seid die Anmut in Person, habt einen wunderbaren Humor und nichts von der Oberflächlichkeit anderer junger Damen, deren Bekanntschaft ich hier in New York gemacht habe. Der Mann, der Euch zur Frau gewinnt, darf sich in höchstem Maße glücklich schätzen.«
    Florence hing an seinen Lippen, während sie weitergingen.
    Patrick fürchtete die nächsten Worte. Er wollte sie auf keinen Fall verletzen, doch einmal musste es ausgesprochen werden! »Florence, ich wünschte, ich könnte dieser glückliche Mann sein. Aber ich kann es nicht, sosehr ich mich auch zu Euch hingezogen fühle und jede Minute in Eurer Gegenwart genieße.«
    Jäh blieb sie stehen. Das Lächeln auf ihrem Gesicht erstarb, ungläubig starrte sie ihn an.
    »Glaubt mir, dass ich es mir in den vergangenen Wochen mehr als einmal vorgestellt habe, Euch eines Tages als meine Frau vor den Traualtar führen zu dürfen!«, fuhr er hastig fort. »Aber ich weiß, dass es nicht richtig wäre. Ihr verdient einen Mann, der Euch bedingungslos liebt. Und ich könnte Euch niemals so glücklich machen, wie Ihr es Euch wünscht.«
    »Aber warum?«, hauchte Florence mit bebender Stimme und kämpfte sichtlich um ihre Fassung.
    »Weil immer eine andere Frau zwischen uns stehen würde.« Endlich war ausgesprochen, was ihn so lange gequält hatte.
    »Ihr habt schon einer anderen Euer Wort gegeben? Und mir nichts davon gesagt?« Florence’ Gesicht verriet, wie verletzt sie war.
    Patrick schüttelte den Kopf und lächelte traurig. »Nein, ich bin mit keiner anderen Frau verlobt, Florence. Die Frau, der mein Herz gehört, hat meine Liebe abgelehnt. Sie lebt mit einem anderen Mann hier in New York zusammen.«
    Sofort wurde Florence’ Blick weicher. »Euch hält also eine unglückliche, unerfüllte Liebe gefangen?«, sagte sie und wischte sich rasch über die Augen. »Aber meint Ihr nicht, sie eines Tages überwinden zu können und frei für … für eine andere Frau zu sein?«
    Hilflos zuckte er die Achseln. »Ich weiß es nicht, Florence. Eines Tages vielleicht. Ich weiß im Augenblick nur, dass mich meine Sehnsucht nach ihr nicht

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