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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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Unfall. Wenn Joth es geplant hätte, dann hätte er doch eine Nachricht auf seinem Lookup hinterlassen. Hat er aber nicht.»
    «Aber warum ist er dann da rausgegangen?», beharrte Fian. «Er hat die Sicherheitsvids gesehen, also wusste er, wie gefährlich es war.»
    «Glaubst du, ein paar Sicherheitswarnungen würden ihn aufhalten?» Amalie schüttelte den Kopf. «Wir reden hier von Joth! Er ist einer von denen, denen man ein Dutzend Mal sagen kann, sie sollen am Lagerfeuer vorsichtig sein, und dann heben sie trotzdem einen glühend roten Ast auf und verbrennen sich. Zu Hause auf Miranda war bei jeder Gruppe neuer Siedler einer wie er darunter. Es ging nie darum, ob sie einen Unfall haben würden, sondern nur wann und wie schlimm es dann sein würde.»
    Sie fuchtelte frustriert mit den Händen herum. «Joth könnte sich all diese Vids anschauen und Playdon immer wieder sagen hören, dass er nicht ohne Anzug das Gebäude verlassen soll – er würde trotzdem denken, dass es für fünf Minuten ja nicht so wichtig wäre. Er hatte sich gerade mit Petra gestritten. Vermutlich wollte er einfach nur ein Weilchen raus aus dem Kuppelbau und weg von allem. Aber sobald er draußen im Dunkeln war, hat er sich natürlich verlaufen, und da er seinen Lookup im Zimmer gelassen hatte, konnte er nicht um Hilfe rufen.»
    Ich starrte wieder auf meinen Teller, während ich mir vorstellte, wie Joth sich zwischen den Bäumen des Regenwaldes hindurchgekämpft hatte. Und weil das typisch für ihn war, hatte er natürlich prompt die falsche Richtung eingeschlagen, und dann …
    Ich hörte, wie ein Stuhl heftig nach hinten geschoben wurde, sah gerade noch, wie Krath sich mit dem Handrücken über die Augen fuhr und aus dem Saal stürmte. Ich stand auf, um ihm zu folgen, aber Amalie schüttelte den Kopf.
    «Ist besser, wenn ich mit ihm rede. Wir sind … na ja, also wenn Krath irgendwann mal vernünftig wird, dann könnte aus uns vielleicht etwas werden.»
    Ich sah zu, wie sie den Raum verließ. Krath war einer von Joths engsten Freunden gewesen. Es würde hart für ihn werden, für ihn und Petra, das restliche Team 4 … für uns alle.
    Auch Dalmora erhob sich. «Ich werde mal mit Playdon reden. Er wirkt so angespannt, und ich bin sicher, er hat noch nichts gegessen.»
    Ich warf einen Blick zu Playdon hinüber und sah seinen Gesichtsausdruck und seine gebeugte Haltung. Die ganze Geschichte machte ihm genauso zu schaffen wie uns, oder vielleicht sogar noch mehr. Er fühlte sich verantwortlich für seine Studenten.
    Ich hatte zwei Strategien, wie ich mit schmerzhaften Emotionen umging. Die eine war, alle Gedanken an das Problem zu verdrängen, die andere, den Schmerz in Wut zu verwandeln, weil Wut viel besser zu ertragen war. Jetzt konnte ich es nicht vermeiden, darüber nachzudenken, und auf Joth konnte ich auch nicht böse sein. Aber dafür auf jemand anderen …
    «Ich werde Issette anrufen. Die eigentliche Frage ist doch nicht, weshalb Joth da rausgegangen ist, sondern warum die Ärzte ihn haben sterben lassen!»
    Von unserem Zimmer aus rief ich Issette an, wobei ich auf Notrufmodus schaltete und das Gespräch auch gleich auf die Vid-Wand projizierte. Es dauerte ein oder zwei Minuten, bis das Hologramm ihres Gesichts auf dem Bildschirm auftauchte. Sie gab ein verzweifeltes Stöhnen von sich.
    «Niemand außer dir schickt mir Notrufe. Fünf Minuten früher und mein Lookup hätte in Dr. Garmins Vorlesung geklingelt, und der ist echt furchtbar sarkastisch. Wehe, es geht nicht um Leben und Tod!»
    «Es ist tatsächlich jemand gestorben», sagte ich.
    «Oh.» Ihre vorwurfsvolle Miene wurde sofort besorgt. «Wer? Doch nicht Fian!»
    «Joth.»
    «Der, der in den Regenwald rausgelaufen ist?»
    «Ja. Ich hab dir doch erzählt, dass wir ihn gefunden und ins Krankenhaus geschickt haben. Die verdammten Ärzte haben ihn sterben lassen. Wie zum Chaos konnte das passieren? Sie können den Leuten neue Beine wachsen lassen, neue Herzen, neue Lungen, ja sogar einen kompletten Körper! Jeder weiß, dass sie alles heilen können, solange nur das Gehirn nicht beschädigt ist. Also was beim Atomschlag ist da schiefgelaufen?»
    Issette beschwerte sich nicht über mein Fluchen, sondern sah mich nur mitfühlend an. Dann erklärte sie mir geduldig: «Ich bin nur eine Grundkursstudentin, aber … Neue Gliedmaßen allein machen jemanden nicht gesund. Man muss die Krankheit heilen.»
    «Und warum haben sie Joth dann nicht geheilt?» Ich blinzelte die verräterische

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