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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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Familie. Wenn er hier nicht glücklich ist, könnte er doch einfach heimgehen oder zu irgendeiner der vielen hundert Welten teleportieren.»
    Ehe Fian antworten konnte, kam wieder eine Durchsage – endlich mit der Nachricht, auf die wir gewartet hatten. «Hier spricht die Aufsichtsbehörde. Wir haben Anzeichen für menschliches Leben im Regenwald lokalisiert. Erkundungsflugzeug Asgard 6, Sie können zur Basis zurückkehren.»
    Ich übernahm wieder das Steuer und flog uns heim zum Quartier. Auf dem Weg dorthin erspähte ich einen Transportschlitten, der am Rand des Regenwaldes entlangfuhr. Blitzschnell beschloss ich abzudrehen und daneben zu landen. Dann öffnete ich das Cockpit, Fian und ich sprangen hinaus und jagten dem Schlitten hinterher. Der hielt kurz an, damit wir an Bord klettern konnten. Krath war der Fahrer, und Playdon, Amalie und Dalmora saßen auf der Bank hinter ihm.
    «Joth befindet sich irgendwo südöstlich unseres Quartiers», erklärte Playdon. «Wir fahren also erst in östlicher Richtung am Waldrand entlang, und dann müssen wir den Schlitten zurücklassen und zu Fuß nach Süden durch den Wald gehen, wobei uns die Aufsichtsbehörde dirigiert.»
    Fian und ich tauschten unsere Schwebetuniken gegen Schwebegürtel, während Playdon eine Kiste aufschloss, die neben ihm auf dem Sitz lag.
    «Es gibt hier im Regenwald die ursprünglichen afrikanischen Tiere, sowie einige sehr gefährliche, genetisch wiederbelebte Raubtierarten», erklärte er. «Im Gegensatz zu uns hat Joth keinen Schutzanzug an. Ich werde eine Waffe tragen, und Jarra und Fian können sich ebenfalls mit einer ausrüsten. Amalie, Dalmora und Krath, Sie bringen die Schwebebahre und eine Abdeckung.»
    «Waffen», wiederholte Dalmora geschockt.
    Dalmoras Reaktion überraschte mich nicht. Als Taggerin war ich es gewöhnt, mit einer Tagging-Pistole umzugehen, um elektronische Marker an Schuttbrocken zu setzen, die wegbewegt werden mussten. Ich hatte sogar schon die gefährlichen Laserpistolen benutzt, um uralte Stahlträger in Stücke zu schneiden, aber das waren nur die Standardwerkzeuge, wie man sie eben bei archäologischen Ausgrabungen benutzte. Playdon hatte uns noch nie echte Waffen gegeben.
    Ich gehörte jetzt zum Militär, und das Kämpfen fiel in meine Verantwortung, also nahm ich die Schusswaffe von Playdon entgegen und befestigte sie an meinem Schutzanzug. Falls Playdon dachte, wir hätten Waffentraining erhalten, so täuschte er sich, aber ich würde sowieso nur feuern, wenn es unbedingt sein musste, und vorher würde ich absolut sichergehen, dass sich niemand in der Schusslinie befand. Fian würde ebenso vorsichtig sein, da hatte ich keine Zweifel.
    Krath hielt den Transportschlitten an, und nachdem Playdon einige Schnellchecks mit einem kleinen Handsensor gemacht hatte, führte er uns in den Wald hinein. Da wir alle Schwebegürtel trugen, die wir auf Maximalhöhe eingestellt hatten, konnten wir über das Dickicht aus Gestrüpp und herabgefallenen Zweigen hinweggleiten. Ich warf einen kurzen Blick an den schwindelerregend hohen Stämmen der Baumriesen hinauf ins weit entfernte Blätterdach. An den wenigen Stellen, wo sich ein paar Sonnenstrahlen den Weg durchs Laub bahnen konnten, wirkten sie im Vergleich zum Dämmerlicht hier unten erstaunlich hell. Rasch senkte ich den Blick wieder, um mich auf mögliche Hindernisse vor mir zu konzentrieren.
    «Wenn eine ausgestorbene Tierart doch gefährlich war, weshalb waren die Menschen dann so dumm, sie genetisch wiederauferstehen zu lassen und auch noch in Afrika auszusetzen?», wollte Fian von mir wissen.
    «Das hat man vor dem Exodus gemacht, als Teil des Urweltprojekts», antwortete ich. «Es gab spezielle Zoos, in denen man die ausgestorbenen Tierarten anschauen konnte. Gegen Ende des Exodus-Jahrhunderts fehlten den Einrichtungen dann aber die Angestellten, deshalb entließen die Zoowärter die Tiere in die freie Wildbahn. Ich kann schon verstehen, dass sie die armen Kreaturen nicht verhungern lassen wollten, aber es hat durchaus für ein paar Probleme gesorgt.»
    «Darauf möchte ich wetten», meinte Fian.
    Je tiefer wir in den Regenwald vordrangen, umso besser kamen wir voran. Hier war es dunkler, und ich begriff, dass am Boden deshalb nicht mehr viel wuchs, weil kaum noch Licht durch das dichte Blätterdach sickerte. An den massiven silbrigen Stämmen konnte ich erkennen, dass es sich fast ausschließlich um Griffith-Hybriden handelte, aber ab und zu kamen wir auch an Stellen

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