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EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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Symmetrie
    der immer schmaler werdenden Stockwerke – größer zu wer‐
    den. Im Mondlicht glich es so sehr den Art‐deco‐Bauten der
    zwanziger Jahre, als ob Carlisle in die Zukunft hätte sehen
    können.
    Balenger sah zu seinen Gefährten hinüber. »Ihr habt gesagt,
    ihr wart alle in Professor Conklins Geschichtsseminar in Buffa‐
    lo. Haltet ihr außer euren jährlichen Expeditionen noch Kon‐
    takt zueinander?«
    »Nicht mehr so viel wie früher«, antwortete Rick. »Ferien.
    Geburtstage. Solche Anlässe eben. Vinnie ist in Syracuse. Wir
    sind in Boston. Es kommen immer wieder andere Dinge daz‐
    wischen«, fügte Cora hinzu. »Aber damals haben wir dauernd
    zusammengesteckt. Zum Teufel, Vinnie und Cora sind mitei‐
    nander gegangen«, sagte Rick. »Bevor es zwischen uns beiden
    ernst geworden ist.«
    »War das nicht ein bisschen unangenehm, wenn ihr drei
    danach noch zusammen unterwegs wart?«
    »Eigentlich nicht«, antwortete Cora. »Vinnie und ich waren
    nie wirklich ein Paar. Wir hatten einfach nur unseren Spaß
    zusammen.«
    »Warum glaubt ihr, dass der Professor euch drei ausgesucht
    hat?«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Im Lauf der Jahre muss er doch jede Menge andere Stu‐
    denten getroffen haben, die in Frage kamen. Warum gerade
    ihr?«
    »Ich nehme an, ich bin immer davon ausgegangen, dass er
    uns eben mag«, sagte Cora.
    Balenger nickte und dachte dabei: Und vielleicht hat der
    Professor auch speziell Cora gemocht, vielleicht sieht er sie
    gern wieder und hat ihre Freunde mit dazugeholt, damit sie
    sich nicht unbehaglich fühlt und um das persönliche Interesse
    eines alternden Mannes zu verbergen, dem die Frau gestorben
    ist. Balenger verspannte sich, als eine Gestalt sich gespenstisch
    aus dem Unkraut erhob. Sie stieg auf und hielt auf Gürtelhöhe
    inne, als sei sie aus der Erde aufgewachsen. Er brauchte einen
    Augenblick, um zu erkennen, dass es Vinnie war und dass er
    aus einer schattenhaften Öffnung im Boden aufgetaucht war.
    »Hier drüben.«
    Balenger sah ein rundes Loch und einen daneben liegenden
    Mannlochdeckel. Vinnie verschwand wieder unter der Erde.
    Balenger und Cora folgten als Nächste eine eiserne Leiter hi‐
    nunter, die an der Betonwand befestigt war.
    Das Deng der Metallplatte an dem unfertigen Wohnblock
    wurde schwächer. Die Luft wurde kühler und begann nach
    Feuchtigkeit und Moder zu riechen. Balengers Stiefel scharrten
    auf Beton, als er den Boden des Schachts erreichte.
    Die Dunkelheit wurde tiefer. Metall kratzte, als Rick die Lei‐
    ter herunterkam und den Deckel des Mannlochs über sich
    schloss. Es sagte etwas über seine Körperkraft aus, dass er
    überhaupt dazu in der Lage war. Endlich war die Dunkelheit
    vollständig, und das Deng von draußen war nicht mehr zu
    hören.
    Balenger stellte fest, dass er das Geräusch seines eigenen
    Atems hören konnte. Es schien, als bekomme er nicht genug
    Luft, als sei die Dunkelheit etwas, das sich gegen sein Gesicht
    drückte. Obwohl der Tunnel kalt war, schwitzte er. Er ent‐
    spannte sich nur eine Spur, als das Licht an einem der Schutz‐
    helme aufleuchtete. Es erschien über dem bärtigen Gesicht des
    Professors; der Rand des Helms warf einen Schatten über
    Conklins massige Gesichtszüge. Einen Moment später ging die
    Stirnlampe an Vinnies Helm an.
    Dann hörte Balenger, wie Rick am Boden des Schachts an‐
    kam, hörte das Geräusch von Reißverschlüssen und Stoff, als
    Rick und Cora ihre Helme aus den Rucksäcken holten. Balen‐
    ger tat es ihnen nach; das Gewicht, das er auf dem Kopf trug,
    war ihm unangenehm. Alle traten zurück und versuchten, ei‐
    nander nicht im Weg zu stehen. Zugleich spürte er, dass sie
    beieinander bleiben wollten. Die fünf Lichter tanzten und
    schwenkten umher, als sie sich den Tunnel ansahen. Pfützen
    am Boden warfen das Licht zurück.
    »Diese Stadt ist so sehr an Sanierung interessiert«, sagte der
    Professor, »ich brauchte bloß anzudeuten, dass ich für eine
    Baufirma arbeite, und nach den Lageplänen der Abflussröhren
    und Versorgungstunnel zu fragen. Der Angestellte hat mir
    sogar Fotokopien gemacht.«
    »Und dieser hier führt zu dem Hotel?«, erkundigte sich
    Vinnie.
    »Mit ein paar Umwegen. Carlisle hat dieses Tunnelsystem
    angelegt. Er hat langfristig geplant und wusste, dass das elekt‐
    rische System irgendwann ausgebaut werden musste. Um
    nicht in regelmäßigen Abständen graben lassen zu müssen,
    damit die Leitungen erreicht werden konnten, hat er diese

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