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EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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verschwanden durch ein Loch, aus dem eine weite‐
    re Leitung aus der Wand zu ihrer Rechten hervortrat.
    Auf der linken Seite tat sich eine rechteckige Öffnung auf.
    Die schwankenden Lichter zeigten ihnen ein dickes verrostetes
    Rohr, das den unteren Teil versperrte. »Wir gehen hier durch«,
    sagte Conklin. Vinnie, Cora und Rick sahen auf ihre Luftmess‐
    geräte. »Normal«, sagte Vinnie und Cora. Rick atmete schwer.
    »Das Methan ist immer noch im Grenzbereich.«
    Der Professor hielt seine Stirnlampe auf das verrostete Rohr
    gerichtet. Er fragte Balenger: »Haben Sie sich an meine Emp‐
    fehlung gehalten und sich gegen Tetanus impfen lassen?«
    »Na, raten Sie mal. Aber vielleicht hätte ich mir auch gleich
    was gegen Tollwut oder Staupe geben lassen sollen.«
    »Warum das?«
    »Die Ratten sind wieder da.«
    Anderthalb Meter weiter starrten mehrere von ihnen von
    der Leitung herunter. Die Stirnlampen erleuchteten das Rot
    hinter ihren blicklosen Augen. »Wollen die mal bei den neuen
    Nachbarn vorbeischauen«, fragte Rick sich laut, »oder überle‐
    gen sie sich, wo sie sich einen Bissen zum Abendessen raus‐
    beißen sollen?«
    »Sehr komisch«, sagte Cora.
    »Die Große da sieht aus, als könnte sie ein paar Finger auf
    einmal nehmen.«
    »Rick, wenn du in diesem Jahrhundert noch mal Sex haben
    willst…«
    »Okay, okay. Sorry. Ich geb ihnen den Marschbefehl.« Rick
    zog eine Wasserpistole aus der Jacke und trat ein paar Schritte
    auf die Ratten zu. Sie rührten sich nicht von der Leitung fort.
    »Okay, Leute, hier ist mein Angebot. Meine Frau oder ihr.« Er
    runzelte die Stirn. »Herrgott noch mal…«
    »Was ist los?«
    »Eine davon hat zwei Schwänze. Und eine hat drei Ohren.
    Genetische Schäden durch Inzucht oder so was. Verschwin‐
    det.« Rick drückte auf den Abzug. Flüssigkeit sprühte.
    Balenger hörte mehrere dünne Schreie, bei denen sich sein
    Rückgrat verspannte, als die missgestalteten Ratten durch ein
    weiteres Loch neben einer Leitung verschwanden. »Was ist in
    der Wasserpistole?«
    »Essig. Wenn wir erwischt werden, sieht das viel besser aus
    als Pfefferspray oder Mace‐Abwehrspray oder so.«
    Jetzt konnte Balenger es auch riechen. Seine Nasenlöcher
    brannten.
    »Ich nehme nicht an, dass irgendwer ein Foto gemacht
    hat?«, sagte Conklin.
    »Scheiße.« Vinnie hob verärgert die Hand. »Ich habe einfach
    hier gestanden und nichts getan. Tut mir leid. Wird nicht wie‐
    der vorkommen.«
    Vinnies Kamera, eine kompakte digitale Canon, steckte in
    einer Hülle an seinem Gürtel. Er zog sie heraus und schaltete
    sie ein; der Blitz erwischte eine einäugige Ratte, die aus einem
    Loch hervorspähte. Spinnweben versperrten die Öffnung über
    dem dicken Rohr. Ricks behandschuhte Hände schoben sie zur
    Seite.
    »Ich sehe keine Loxosceles reclusa.« Balenger wusste, wo‐
    von er sprach – einem Typ von Höhlenspinne, deren Biss töd‐
    lich sein konnte. Der junge Mann kletterte über das Hindernis,
    wobei er einen Moment lang auf dem Rohr saß wie im Sattel,
    ein Bein auf jeder Seite – die Beschreibung solcher Rohre als
    »Eiertrenner« begann Balenger einzuleuchten. Seine Schuhe
    knirschten auf der anderen Seite; er kam gebückt auf die Füße
    und leuchtete mit der Stirnlampe den Tunnel entlang.
    »Alles bestens… bis auf das Skelett.«
    »Was?«, sagte Balenger.
    »Ein Tier. Weiß nicht, was es war. Aber es ist größer als eine
    Ratte.«
    Vinnie kletterte über das Rohr und ging neben ihm in die
    Hocke. »Das war eine Katze.«
    »Woher weißt du das?«
    »Die niedrige Stirn und der etwas vorgeschobene Kiefer.
    Und die Zähne sind nicht groß genug für einen Hund.«
    Nacheinander kletterte der Rest der Gruppe über das Rohr;
    ihre Kleidung schabte auf dem Rost. Conklin kam als Letzter.
    Balenger stellte fest, dass er schwer atmete; sein Gewicht
    machte ihm das Klettern nicht leichter.
    »Woher weißt du so viel über Tierskelette?«, fragte Cora
    Vinnie.
    »Nur über Katzenskelette. Als ich ein Junge war, hab ich
    mal eines im Garten ausgegraben.«
    »Du musst ja ein bezauberndes Kind gewesen sein. Hast du
    den ganzen Garten deiner Eltern umgegraben?«
    »Ich hab nach Gold gesucht.«
    »Hast du welches gefunden?«
    »Eine alte Glasscherbe.«
    Balenger starrte immer noch auf das Skelett hinunter. »Was
    meint ihr, wie die Katze hier reingekommen ist?«
    »Wie sind die Ratten reingekommen? Tiere finden immer
    einen Weg«, sagte der Professor. »Ich frage mich, woran sie
    gestorben

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