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EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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Sie rannte durch den Überwachungsraum, wobei sie
    einen Bogen um das Feuer machte.
    Balenger nahm einen dekorativen Krug von einer Kommo‐
    de und rannte ins Bad. Er drehte einen Wasserhahn auf, aber
    es kam kein Wasser. Die Elektrizität ist ausgeschaltet! Die
    Pumpe funktioniert nicht!, fiel ihm ein. Er schöpfte Wasser aus
    der Toilettenschüssel, rannte in die Krankenstation und schüt‐
    tete das Wasser in die Flammen. Ein Schuss krachte und riss
    ein weiteres Loch in den Boden, aber Balenger war bereits auf
    dem Weg zurück ins Schlafzimmer. Er riss den Deckel des
    Wassertanks hinter der Toilette herunter und schöpfte Wasser.
    Diesmal betrat er die Krankenstation nicht, sondern blieb in
    der Tür stehen, um das Wasser auf die Flammen zu schütten.
    Das Feuer zischte und wurde kleiner. Wieder der Wassertank.
    Er schöpfte alles Wasser heraus, das er erreichen konnte, und
    rannte zurück zur Krankenstation. Als er diesmal den Krug
    entleerte, gingen die Flammen aus.
    Kein Wasser mehr. Wie soll ich jetzt – Er hörte das Zischen
    eines Feuerlöschers – Amanda bekämpfte die Flammen in ei‐
    nem anderen Raum. Aber sie war nicht im Esszimmer, und
    dort brannte es ebenfalls. Wasser. Muss mehr Wasser finden.
    Er starrte in den offenen Aufzug im Trainingsraum. Ohne sich
    um das Risiko eines Schusses von unten zu kümmern, stürzte
    er zum Aufzug und sammelte die fünf Urinflaschen ein, die
    Ronnie ihnen so höhnisch zurückerstattet hatte. Ganz falsche
    Entscheidung, Arschloch, dachte Balenger, während er Urin in
    die Flammen goss. Der Ammoniakgestank ließ ihn würgen. Er
    schüttete mehr Urin hinterher. Das Feuer zischte. Eine dritte
    Flasche. Eine vierte. Unter dem Schwall von Pisse sank das
    Feuer in sich zusammen. Die fünfte Flasche löschte es.
    Ein weiterer Schuss krachte durch den Boden. Balenger
    spürte, wie ein Holzsplitter ihn im Gesicht traf. Er fand
    Amanda in der Bibliothek, wo sie hektisch den Feuerlöscher
    bediente, um die Flammen dort zu ersticken. Sie rannte in den
    Überwachungsraum, sprühte eine weiße Wolke in die Flam‐
    men dort und löschte sie ebenfalls. Aber eine Sekunde später
    riss der Strahl ab; der Feuerlöscher war leer.
    Der Boden explodierte unter dem nächsten Schuss, aber in‐
    zwischen hatte Balenger Amanda ins Schlafzimmer gezerrt.
    Sie kauerten sich neben Vinnie an die Außenwand. Zumindest
    theoretisch war dies der sicherste Ort – über Danatas Wohn‐
    zimmer, dessen Tür verbarrikadiert war. Rauch trieb rings um
    sie her. Vinnies verkohlte Jeans klebten an seinen Beinen; das
    Fleisch war geschwärzt und begann zu nässen. Verbrennun‐
    gen dritten Grades. Balenger hatte im Irak eine Menge davon
    gesehen.
    »Tut weh«, sagte Vinnie.
    Balenger wusste, dass Vinnie noch sehr viel mehr Schmer‐
    zen haben würde, wenn sich seine Nerven erst von dem
    Schock erholt hatten. Bald würde er sich krümmen.
    »Tut weh.« Selbst in der Grünfärbung von Balengers Nacht‐
    sichtbrille war Vinnies Gesicht aschgrau. »Ich weiß«, sagte Ba‐
    lenger. »Kannst du gehen?«
    »Gibt nur eine Möglichkeit, das rauszufinden.« Vinnie
    zuckte zusammen, aber er winkte Balenger, ihn hochzuziehen.
    Doch Vinnies Beine waren geschwollen. Seine Knie wollten
    sich nicht beugen. Als er sein Gewicht auf sie zu verlagern
    versuchte, stöhnte er. Balenger fürchtete, er würde ohnmäch‐
    tig werden.
    »Okay, keine gute Idee.« Balenger ließ ihn wieder auf den
    Fußboden gleiten. »Amanda.« Er war überrascht, als er sah,
    dass sie immer noch den leeren Feuerlöscher in den Händen
    hielt. »Geh leise zum Überwachungsraum und wirf den Feuer‐
    löscher, so weit du kannst. Bis in die Bibliothek, wenn mög‐
    lich. Aber warte, bis ich an der Tür zur Krankenstation bin.«
    »Was willst du –«
    »Etwas gegen die Schmerzen holen.« Balenger ging nach
    rechts, in Richtung Krankenstation. Die Kerzen glommen trü‐
    be durch den Rauch. Er nickte zu Amanda hinüber, woraufhin
    sie den Feuerlöscher in die entgegengesetzte Richtung schleu‐
    derte. Sobald er den krachenden Aufprall auf dem Boden hör‐
    te, der Ronnie ablenken sollte, schob Balenger sich in die
    Krankenstation und griff durch das zerbrochene Glas des
    Schranks. Er nahm eine Spritze und eine Ampulle mit Mor‐
    phium und rannte zurück ins Schlafzimmer, gerade noch rech‐
    tzeitig, bevor eine Schrotladung durch den Fußboden krachte.
    Er sank neben Vinnie auf die Knie. »Ich gebe dir gerade ge‐
    nug, um den Schmerz zu

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