Ebbe und Glut
wieder, in immer neuer Besetzung?«
»Könnte man so sagen, ja.«
Das war wirklich zu lächerlich! Mia sah Arthur herausfordernd an. Alle Unsicherheit war verflogen. »Haben Sie keine anderen Hobbys?«
»Wenige.«
»Vielleicht sollten Sie's mal mit Schach probieren. Das soll auch sehr entspannend wirken.«
»Ich werde darüber nachdenken.«
Kampflustig standen sie einander gegenüber.
»Die Frauen ...«, hakte Mia schließlich nach, »Warum gehen die alle immer wieder?«
Erneut fuhr Arthur sich mit der Hand durch die Haare. »Nun ja, nicht jede Frau hat Spaß an dieser sehr einseitigen Form von Erotik.« Er wirkte fast verlegen, als er fortfuhr. »Davon abgesehen finden sie mich vermutlich alle genauso unmöglich wie Sie.«
»Wenn Sie sich eine Professionelle holen, die für Geld alles macht, haben Sie das Problem nicht.« Mia war selbst überrascht von der Schärfe in ihrer Stimme.
Arthur ließ sich davon jedoch nicht beirren. Er sah so aus, als hätte er viel Erfahrung mit Frauen, auch mit Prostituierten. Er sah so aus, als hätte er überhaupt mit allem auf dieser Welt viel Erfahrung. Gelassen sagte er:
»Das ist nicht so mein Ding, wissen Sie.« Es folgte ein kleines Zögern, in dem seine Sicherheit ganz überraschend ein wenig bröckelte. «Ich finde die Situation so schon schwierig genug. Aber ich glaube, bei einer Prostituierten würde ich mich nur noch erbärmlicher fühlen.«
Mia konnte ihre Verblüffung nicht verbergen. Sie war bis jetzt davon ausgegangen, dass Arthur sich Frauen kaufte, wann und wie immer es ihm beliebte – so, wie er auch Mia gekauft hatte.
»Ja, da staunen Sie jetzt, was?«, bemerkte Arthur sarkastisch. »Der böse Arthur ist in Wahrheit auch nur ein Mensch.«
Mia grinste. » Das überrascht mich jetzt wirklich.«
Arthur nickte nachsichtig. »Spotten Sie nur. Das habe ich wohl nicht anders verdient. Aber ich sage Ihnen noch etwas, das Sie überraschen wird.« Sein Blick wurde weicher, fast freundlich. »Sie machen Ihre Sache wirklich gut. Ich wäre Ihnen daher sehr dankbar, wenn Sie noch ein wenig bleiben würden.«
Seine Augen hielten Mia gefangen, unergründlich und faszinierend. Sie gab sich einen Ruck und zog den Mantel wieder aus. Arthur nahm ihn und warf ihn achtlos über ein Schränkchen im Flur.
»Bitte«, sagte er und wies mit einer Hand zum Wohnzimmer. »Ich habe ehrlich gesagt einen ziemlichen Druck auf der Leitung.«
Als er zu seinem Sessel ging, bemerkte Mia, dass er ein wenig steif und ungelenk ging. Vielleicht hatte er sich beim Sport überanstrengt. Oder beim Sex. Es war schließlich kaum denkbar, dass er immer nur so ruhige Nummern wie mit Mia schob.
Bevor Arthur sich in seinen Sessel setzte, sagte er in versöhnlichem Tonfall: »Falls es übrigens zur Förderung eines guten Betriebsklimas beitragen sollte, dürfen Sie mich ab sofort auch gerne duzen.«
Er schaffte es tatsächlich, Mia zum Lachen zu bringen.
Sie war überwältigt von seinem Druck auf der Leitung . Nach nur wenigen Berührungen mit den Fingern spürte sie seine Energie in ihrer Hand. Sie rieb ihn energisch, beugte sich vor, um ihn zu küssen, begierig, an seiner Kraft teilzuhaben, und plötzlich drängte Arthur ungestüm vorwärts, zog ihren Kopf tiefer zu sich herab und stieß in ihren Mund hinein, bevor sie das Wort Kondom auch nur denken konnte. Sie ließ ihn gewähren und gab sich seinem Rausch hin, umschloss ihn fest mit ihrem Mund, während er immer tiefer in sie eindrang, bis sie fast würgen musste. Er kam schnell und heftig, und sie spürte ihre eigene Erregung aufwallen, als sie seine Kraft in ihrem Mund pulsieren fühlte und seinen Samen schmeckte.
Anschließend verharrten sie noch eine Weile reglos beieinander. Mia hielt ihn fest umschlossen und fühlte seine Wärme. Erst allmählich löste sie sich behutsam von ihm. Dabei musste sie seine Hand zur Seite schieben, die immer noch auf ihrem Kopf ruhte. Arthur hielt die Augen geschlossen und rührte sich nicht. Nur seine Brust hob und senkte sich in schnellem Rhythmus. Mia stand auf.
»Ich gehe mal kurz zur Toilette«, sagte sie leise.
Im Gäste-WC wusch sie sich Gesicht und Hände mit warmem Wasser und spülte den Mund kurz aus. Sie wusste selbst nicht, warum sie das tat. Sie hatte es zu ihrer eigenen Verwunderung überhaupt nicht eklig gefunden, als Arthur ungeschützt in ihrem Mund gekommen war, im Gegenteil, es hatte etwas geradezu verstörend Intensives gehabt.
Als sie zurückkam, stand Arthur bereits mit einem
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