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Echo des Zorns (German Edition)

Echo des Zorns (German Edition)

Titel: Echo des Zorns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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einen Fehler waren die Entführer eigentlich zu schlau.
    Aber jeder machte mal Fehler.
    Samantha holte ihr Handy heraus und schickte Luke die Nummer per SMS .
    »Sie wollen jetzt zehn Millionen.« Frank klang völlig bestürzt. »Zehn! Dieses Schwein hat gesagt, der Preis sei gestiegen, weil wir so spät zur Bank gefahren sind.«
    »Er spielt mit Ihnen.« Samantha tippte rasch die neue Forderung der Entführer in ihr Mobiltelefon. »Die wollten von Anfang an zehn Millionen.«
    »Warum haben sie das dann nicht gleich gesagt?«, donnerte Frank. Das war zu erwarten gewesen. Irgendwohin musste er ja mit seiner Wut.
    Samantha wusste, dass sie einfach das nächstbeste Opfer für seine Erbitterung war, und sie atmete erst mal langsam und tief ein, ehe sie antwortete. »Weil der Typ darauf steht, Leute herumzuschubsen. Er weiß, dass Sie heute Abend verzweifelt versuchen werden, Adams zu Hause zu erreichen, außerdem Ihren Anwalt, und dass Sie alle Hebel in Bewegung setzen werden, um an das Geld zu kommen. Sie werden schwach und leicht zu kontrollieren sein, und das ist genau, was er will.«
    Frank sah sie überrascht an.
    »Er hat auch bei einem der vorherigen Opfer die Summe erhöht. Allerdings nicht beim ersten. Möglicherweise dachte er nach der Geldübergabe, er hätte mehr einheimsen können.« Den Fehler würde der Entführer nicht noch mal machen. »Jetzt spielt er das Spiel eben so.«
    »Spiel?«, wiederholte Max. »Wir spielen nicht. Hier geht es um Quinlans Leben.«
    »Ich weiß, und du musst mir vertrauen. Ich kann dazu beitragen, dass Quinlan heil wieder heimkommt.« Sie sah Frank eindringlich an. »Wo soll die Übergabe stattfinden?«
    Doch Frank zögerte. »Er hat gesagt, nur Max und ich.«
    Samantha umklammerte ihr Handy. Nicht die übliche Vorgehensweise der Täter . Es hatte immer nur eine Person das Geld überbracht. »Die SSD wird die Übergabe aus großem Abstand beobachten.« Das hatte sie auch zu Max gesagt. »Die Kidnapper werden nicht mitbekommen, dass meine Kollegen in der Nähe sind. Aber meine Kollegen werden ihnen folgen. Sie werden Quinlan finden und …«
    Frank schüttelte den Kopf. »Sie haben gesagt, sie schicken ihn her. Eine Stunde nach der Übergabe ist er wieder hier.«
    Begriff er denn nicht? »Dann verschleppen sie wieder jemanden. Verletzen ihn möglicherweise. Möglicherweise lassen sie ihn leben. Eventuell laden sie ihn aber auch einfach auf der Auffahrt zum Haus seiner Eltern ab, wie Jeremy Briar.«
    Noch einmal holte sie tief Luft, weil sie merkte, dass ihre Stimme immer höher geworden war. »Sagen Sie mir, wohin Sie das Geld bringen sollen.« Sie brauchte diese Auskunft. Die SSD musste den Entführerring sprengen.
    »Wyham Park.«
    Groß, öffentlich, jede Menge Tore, haufenweise Bäume. Unendlich viele Verstecke, und man konnte sich jederzeit rasch aus dem Staub machen. Klasse.
    »Mittags«, fügte Frank hinzu.
    Die Zeit, wo am meisten los war. In der Mittagspause.
    Geschickt.
    Samanthas Finger rasten über die Tastatur ihres Handys, als es leise an der Tür klopfte. »Beth«, seufzte Max. »Sie hat uns zu dem Telefongespräch geholt.« Er ging zur Tür, drehte den Knauf und öffnete.
    Beth sah sie mit weit aufgerissenen Augen von der Schwelle aus an. »Ist er …?«
    »Sie wollen ihn freilassen«, antwortete Frank. »Nur dass die Schweine jetzt zehn Millionen verlangen, sonst töten sie ihn.«
    »Frank …«, murmelte Beth und lief auf ihn zu. »Es tut mir so leid.« Sie streckte die Hand nach ihm aus.
    Doch er stieß ihre Hand weg. »Jetzt nicht.« Er drehte sich um, ging zur Bar und goss sich ein großes Glas Whisky ein. »Nicht jetzt.«
    Samantha sah, wie Beth zusammenzuckte. Spannend.
    Sehr spannend.
    Sam dachte an die E-Mails, die sie am Abend zuvor auf Quinlans Computer gelesen hatte. Sie fragte sich, ob Frank wusste, dass sein junges Liebchen auch mit seinem Sohn schlief. Manchmal war es so einfach, eine Affäre geheim zu halten, vor allem, wenn der Betroffene jede Nacht wie ein Toter schlief.
    So einfach.
    Sam schob ihr Handy in die Tasche. Beth drehte sich um und ging zur Tür, aber Sam hatte noch ihren Blick gesehen, ehe sie sich abgewandt hatte. In ihren blauen Augen hatten nicht etwa Tränen gestanden, nein, sie hatten vor Wut gefunkelt.
    Sam zückte noch einmal ihr Handy. »Brauche umgehend Hintergrundinformationen .« Normalerweise war das Standard. Seit die SSD von dem Kidnapping erfahren hatte, war garantiert jeder mögliche Winkel beleuchtet worden.
    Auch sie

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