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Echo des Zorns (German Edition)

Echo des Zorns (German Edition)

Titel: Echo des Zorns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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verstanden.
    »Ich habe meinen Vater ermordet«, rief er, und seine Augen funkelten. »Jede Nacht wache ich auf, und wissen Sie, was ich da höre? Sein Gurgeln, als ich ihm das Messer in den Hals stieß. Das höre ich, und dann wird mir übel.«
    Monica war mittlerweile ebenfalls auf den Flur gekommen, hielt sich aber im Hintergrund und beobachtete die beiden schweigend. Samantha beachtete sie nicht weiter. »Sie müssen sich einen Therapeuten suchen, und warten Sie nicht zu lange.«
    »Ich scheiße auf Therapien.« Quinlan riss sich von ihr los. »Manche Dinge, manche Leute kann man nicht behandeln. Manchmal geht das einfach nicht.«
    »Manchmal schon«, erwiderte Samantha und holte tief Luft. »Sie sind nicht allein. Max liegt viel an Ihnen. Er wird Sie auf diesem Weg Schritt für Schritt begleiten.«
    Quinlan warf einen Blick zu Monica. »Was juckt das euch? Ihr habt die Verbrecher erwischt. Klopft euch gegenseitig auf die Schultern und lasst mich in Frieden.«
    Aber so einfach war das nicht. »Wollen Sie nicht wissen, warum?«, fragte Samantha. »Warum man Sie ausgesucht hat? Warum man Ihnen all das angetan hat?«
    »Das weiß ich.« Er verzog das Gesicht. »Ich bin ein Unglücksrabe. War ich schon immer.«
    Quinlan marschierte den Gang hinunter, wegen der Verletzungen nicht allzu schnell, aber er bewahrte Haltung, und dann war er fort.
    »Ist das die Frage, die du dir stellst?«, fragte Monica leise, während sie auf Samantha zuging. »Fragst du dich, warum der Watchman an jenem Tag ausgerechnet dich entführt hat?«
    Samantha drehte sich um und sah sie an. »Ich frage mich vieles, aber das nicht.« Das vollkommene Opfer am richtigen Ort. Er war bereit für sie gewesen, sie aber nicht für ihn. Sie sah auf die Uhr. Max wurde höchstwahrscheinlich immer noch verhört. »Entschuldige, ich muss …«
    »Hast du noch Albträume?«
    Erkundigte sich da eine Freundin? Oder eine Vorgesetzte, die sogleich Hyde Bericht erstatten würde? Samantha schluckte. »Um mich geht es hier nicht.«
    »So schnell kommst du über diese Hölle nicht hinweg. Du nicht, und Quinlan auch nicht.«
    Korrekt. »Ich muss gehen.« Sam eilte den Flur entlang und hätte fast etwas überhört …
    »… und ich auch nicht«, kam es leise über Monicas Lippen.
    ***
    »Hat Ihnen Ihr Bruder verraten, wie er in den Besitz des Messers kam?«, fragte Dante.
    Max starrte ihn an. »Ich habe ihn nicht gefragt. Er war nicht gerade in Plauderstimmung. Er hat seinen Vater verloren und trauert.« Quinlan sollte eigentlich gar nicht hier sein. Draußen würde die Pressemeute auf ihn lauern und sich wie die Geier auf ihn stürzen, um ein Bild zu knipsen, das sich teuer verkaufen ließe – ein Foto von Quinlans verstümmelter Hand. Eine echte Sensation.
    Luke überflog seine Notizen. »Die Überlebenden haben ausgesagt, sie seien die ganze Zeit über gefesselt gewesen.«
    Max straffte die Schultern. »Dann wird es so gewesen sein. Offenbar konnte sich Quinlan befreien.« Alles andere ergab keinen Sinn. »Er hat das Messer gefunden, mit dem sie ihm den Finger abgetrennt haben, und sich gerächt.« Aber Quinlan hatte seine Rache nicht bekommen. Frank. Einen schlechteren Zeitpunkt hätte er nicht erwischen können.
    »Die einzigen Fingerabdrücke auf dem Messer waren Quinlans«, sagte Kim Daniels. »Außerdem haben wir Blut auf der Schneide gefunden. Das Franks und welches von Quinlan.«
    »Weil sie es benutzt haben, um ihm den Finger abzuschneiden, und so schlau waren, dabei Handschuhe zu tragen.« Meine Güte, das wussten sie selbst. Die FBI -Leute waren ja nicht blöd.
    »Unserem Rechtsmediziner ist bei den Schnittwunden auf Quinlans Brust etwas Eigenartiges aufgefallen.« Dante schob ihm ein Bild über den Tisch. Ein Foto von Quinlans Rumpf, das man wohl im Krankenhaus aufgenommen hatte, ehe die Ärzte die Verletzungen verbunden hatten. »Sehen Sie das …?« Er wies auf eine Stelle links von Quinlans Magen. »Hier sind die Stiche am tiefsten, und je weiter die Diagonale aufwärtsführt, desto oberflächlicher werden sie.«
    »Ja und?« Verflucht, da waren mindestens fünf lange Schnitte zu sehen. Quinlan hatte nicht einmal über Schmerzen geklagt. Kein einziges Mal.
    »Die Verletzungen waren nicht tief genug, um wichtige Organe zu verletzen …«
    »Dann hat er entweder Glück gehabt, oder der Kerl wusste, was er tat«, platzte Max heraus. Er schob das Bild weg, weil er Quinlans geschundenen Körper nicht mehr vor Augen haben wollte.
    Dante verschränkte die

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