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Echo Park

Echo Park

Titel: Echo Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Kofferraumdeckel sprang auf, und Bosch wollte das Seil herausnehmen, das er immer dabeihatte. Es war weg. Ihm fiel ein, dass Osani es an sich genommen hatte, nachdem er es an dem Baum im Beachwood Canyon entdeckt hatte.
    »Scheiße!«
    Er sah sich hastig um und entdeckte ein Stück Wäscheleine, mit dem er den Kofferraumdeckel festgebunden hatte, als er einmal ein Möbelstück zur Heilsarmee transportiert hatte. Rasch band er das eine Ende der Leine am Abschleppring unter der Stoßstange fest, das andere am Griff des Garagentors. Irgendetwas würde auf jeden Fall nachgeben. Das Tor, der Griff oder die Leine. Die Chancen, das Tor aufzubekommen, standen eins zu drei.
    Inzwischen war Rachel ausgestiegen.
    »Was hast du vor?«, fragte sie.
    Leise schloss Bosch den Kofferraum.
    »Wir ziehen das Tor auf. Steig wieder ein und fahr los. Aber langsam, sonst reißt die Leine. Mach schon, Rachel. Beeilung.«
    Wortlos stieg sie in den Wagen, legte den Gang ein und fuhr langsam an. Sie schaute in den Rückspiegel, und er signalisierte ihr mit einem Kreisen des Zeigefingers, weiterzufahren. Die Leine spannte sich, und Bosch hörte, wie das Garagentor unter dem zunehmenden Zug zu ächzen begann. Er machte einen Schritt zurück und zog seine Pistole.
    Plötzlich gab das Garagentor nach und schnellte etwa einen Meter nach außen und oben.
    »Stopp!«, brüllte Bosch, denn inzwischen war es nicht mehr nötig, zu flüstern.
    Rachel hörte auf zu ziehen, aber die Leine blieb straff und hielt das Tor offen. Bosch machte einen Satz darauf zu und nutzte den Schwung, um sich darunter durchzurollen. In der Garage kam er, die Pistole schussbereit, sofort wieder hoch. Er schwenkte sie von einer Seite zur anderen, sah aber niemanden. Ohne den Blick von der Tür in der Rückwand abzuwenden, bewegte er sich seitwärts auf den Lieferwagen zu. Er riss eine der Schiebetüren auf und sah hinein. Leer.
    Um zur Rückwand der Garage zu kommen, musste sich Bosch an aufrecht stehenden Fässern, Rollen mit Plastikplane, Lappenballen, Gummiwischern und anderen Fensterputzutensilien vorbeizwängen. Es roch stark nach Ammoniak und anderen Chemikalien. Boschs Augen begannen zu tränen.
    Weil die Angeln der Tür in der Rückwand zu sehen waren, nahm Bosch an, dass sie sich in seine Richtung öffnete.
    »FBI!«, rief Walling von draußen. »Ich komme rein!«
    »Okay!«, rief Bosch zurück.
    Er hörte sie unter dem Garagentor durchkriechen, behielt aber weiter die Tür in der Rückwand im Auge. Er bewegte sich darauf zu, angespannt lauschend, ob irgendein Geräusch dahinter hervordrang.
    Dann postierte er sich neben der Tür, streckte die Hand nach dem Türgriff aus und drehte daran. Die Tür war nicht verschlossen. Jetzt erst sah er sich nach Rachel um. Sie hatte schräg hinter ihm Kampfhaltung eingenommen und nickte ihm kurz zu, worauf er die Tür aufriss und hindurchtrat.
    Der Raum dahinter war dunkel und fensterlos, und er sah niemanden. Er wusste, er gäbe ein hervorragendes Ziel ab, wenn er, das Licht hinter sich, in der Türöffnung stehen bliebe, und machte rasch ein paar Schritte zur Seite. Er sah eine Schnur von der Decke hängen, griff danach und zog. Die Schnur riss in seiner Hand, aber das Licht ging an. Die Glühbirne schwang wild hin und her. Er befand sich in einem vollgestellten, etwa drei Meter tiefen Arbeits- und Lagerraum, in dem sich niemand aufhielt.
    »Frei!«
    Rachel rückte zu ihm auf, und dann standen sie da und blickten sich um. Rechts war eine Werkbank, übersät mit alten Lackdosen, Werkzeug und Taschenlampen. Auf der linken Seite lehnten vier alte, verrostete Fahrräder, mehrere Klappstühle und ein umgestürzter Stapel Pappschachteln. An der gemauerten Rückwand hing die staubige alte Fahne für den Mast an der Veranda des Hauses. Davor stand ein Ventilator, dessen Propellerblätter von einer dicken Staubschicht überzogen waren. Anscheinend hatte irgendwann mal jemand versucht, damit die abgestandene modrige Luft aus dem Raum zu blasen.
    »Scheiße!«, fluchte Bosch.
    Er ließ seine Pistole sinken, machte kehrt und ging an Rachel vorbei in die Garage zurück. Sie folgte ihm.
    Bosch schüttelte den Kopf und rieb sich wegen der ätzenden chemischen Dämpfe die Augen. Er wusste nicht mehr weiter. Kamen sie zu spät? Waren sie auf einer völlig falschen Spur?
    »Sieh mal im Wagen nach, ob du irgendeinen Hinweis auf das Mädchen findest«, sagte er zu Rachel.
    Rachel ging hinter ihm vorbei zum Kastenwagen. Bosch blieb vor der Tür

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