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Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag

Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag

Titel: Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frau Freitag
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haben sie die Tische exakt so hingestellt, wie ich mir das vorgestellt habe. Drei Mädchen malen Weihnachtsmänner an die Tafel, andere sägen Tannenzweige klein, der Rest dekoriert den Tisch. Dann werden Gurken, Tomaten und Paprika geschnitten. Ich renne hin und her, hole noch Teller und ein paar Messer aus dem Lehrerzimmer, finde in meinem Schrank noch Becher und Pappteller und sogar Weihnachtsservietten vom letzten Julklapp-Frühstück.
    Mit den Mädchen kann man echt alles machen. Die würde ich auch mit nach Hause nehmen und meine Wohnung renovieren lassen. Oder, wie mein Kollege neulich sagte: »Der Hassan ist ein Netter. Den würde ich auf meine Katze aufpassen lassen.« Ja, ich würde alle meine Schülerinnen auf meine Katzen aufpassen lassen, wenn ich welche hätte. Ein Frühstück bereiten die dir echt im Vorbeigehen vor – inklusive Deko und allem.
    Die Jungs hingegen – Katastrophe. Der Sportlehrer kommt und bringt mir drei Verletzte: »Vielleicht können die was helfen.« Wie die schon im Weg rumstehen … am liebsten will man sagen: Fasst nichts an, macht keinen Lärm und setzt euch da hinten in die Ecke, bis wir hier fertig sind. Jungs sehen auch nicht, was noch gemacht werden soll. Oder sie sehen es, machen es aber nicht. Ach, wie schön muss eine Mädchenschule sein. Ich würde jeden Tag mit den Schülerinnen den Raum putzen und dekorieren, und mindestens einmal in der Woche gäbe es ein Frühstück. Ach, wie schön wäre die Welt nur mit Frauen. Elif schrieb neulich bei Facebook: »Wenn Frauen die Welt regieren würden, gäbe es keine Kriege. Nur ein paar eifersüchtige Länder, die nicht miteinander reden würden. huuhuuhuu.«
    Als wir dann endlich essen, wird es ganz still. Mampf, mampf. Zufrieden stopfen sich meine Schüler mit Nutellabrötchen voll und reden über die giftigsten Schlangen der Welt. Die Kerzen brennen, und der Overhead-Projektor leuchtet die Wand an. Es ist weihnachtlich.
    »Aber wenn wir aufgegessen haben, dann machen wir die Geschenke, oder?«
    »Ja, klar.«
    Wir essen und essen. Gepflegt und gesittet. Nur bei Hamid gibt es um den Teller herum eine kleine Eisteeüberschwemmung.
    Anil sitzt auch mit am Tisch, obwohl er sich die ganze Woche geweigert hat, etwas zum Frühstücken mitzubringen. Ich habe einfach schnell bei ihm zu Hause angerufen und der Mutter gesagt, dass sie ihm irgendwas mitgeben soll.
    »Anil, du wolltest doch dein eigenes Essen mitbringen, hast du gesagt.« Anil beißt gerade in ein Brötchen. »Ich hab was mit.« Er kramt in seinem Rucksack und zieht drei Paprikaschoten raus. »Super, leg die mal auf den Tisch.« Ich grinse die Erzieherin an: »Siehst du, geht doch. Manchmal reicht ein Anruf.«
    Dann wird aufgeräumt, und der Julklapp beginnt. Zum Glück habe ich den Deal mit der Erzieherin gemacht, so dass Bella von ihr beschenkt wird, und ich mich um nichts kümmern musste. Die Geschenke stehen alle auf einem Tisch am Fenster. Die Mädchen haben sich große Mühe gegeben. Jedes Geschenk von ihnen ist aufwendig eingewickelt und liegt in einer schönen bunten Schachtel. Fast alle haben auch noch diese kitschigen Weihnachtstüten gekauft. Jeder hat sich Gedanken gemacht. Die Mädchen verschenken an die Jungen Parfum, Spardosen und Stifte. Die Mädchen bekommen Schmuck, Parfum, und Volkan verschenkt sogar einen Blumenstrauß. Erhan flüstert mir zu: »Das ist doch eigentlich das schönste Geschenk für Mädchen – Blumen –, oder?« Ich nicke und denke: Ach, ich könnte mir was Besseres vorstellen. Aber als ich Maria sehe, die strahlend ihre Nase in die Blüten hält, denke ich: Volkan und Erhan, ihr werdet es bei der Damenwelt noch zu was bringen.
    Volkan und Erhan ja, aber Yussuf …
    Yussuf ist ein Möbel. Er sitzt einfach nur da. Wenn du nicht ab und zu nach ihm guckst, kann es passieren, dass er im Unterricht bewegungslos auf seinem Stuhl sitzt und die ganze Stunde NICHTS macht, außer atmen. Wenn wir in den Tropen wären – an ihm würde Moos wachsen. Weil er sich nicht mit körperlichen Anstrengungen oder irgendetwas, was in Richtung Arbeit geht, abgibt, ist er auch nicht gerade der Dünnste. Er ist einfach nur da. Er stört nie und streitet sich mit niemandem. Man muss nur aufpassen, dass man ihn nicht irgendwo vergisst. Beim Wandertag im Bus, nach dem Klingeln im Raum. Oft weiß ich nicht, ob Yussuf mitschneidet, was gerade im Unterricht besprochen wird. Kriegt der eigentlich mit, dass wir eine Englischarbeit schreiben? Weiß der, dass wir

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