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Echte Morde

Echte Morde

Titel: Echte Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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mit zwei perfiden Mördern zur selben Zeit würden wir unter Garantie in sämtlichen Geschichtsbüchern landen. Er wedelte euphorisch mit einer Salzstange. „Warum nicht? Ein Nachahmungstäter! Sagen wir mal, jemand wollte die Buckleys aus dem Weg räumen und sah nach dem Mord an Marnie Wright seine Chance. Oder jemand hatte es auf Pettigrue abgesehen und brachte Marnie und die Buckleys um, um von seinem eigentlichen Anliegen abzulenken."
    Gut - für ein solches Vorgehen gab es Beispiele, aber doch wohl eher in Krimis und nicht im wirklichen Leben. „Möglich wäre es", musste ich ihm zugestehen. „Aber ich mag es einfach nicht glauben, Robin!"
    „Was hältst du hiervon: Es gibt mehr als einen Mörder, weil es sich nämlich um ein Mörderteam handelt."
    „Genau das hat Jane auch schon gesagt", fiel mir wieder ein.
    „Zwei Leute? Stell dir vor, du weißt, dass jemand so etwas getan hat: Könntest du dem je wieder in die Augen sehen? Kannst du dir vorstellen, dass du zu jemandem sagst: ,Schau mal, Kumpel, wie prima ich Marnie umgelegt habe!'?" Bei dem bloßen Gedanken wurde mir anders. Zwei Menschen, die gemeinsam teuflische Pläne ausheckten, die diese Pläne gemeinsam ausführten ...
    „Die Hillside-Würger", zählte Robin auf, „Burke und Hare".
    „Aber bei den Hillside-Würgern handelte es sich um Sexualmorde", wandte ich ein, „und Burke und Hare wollten die Leichen an medizinische Hochschulen verkaufen."
    „Das stimmt auch wieder. Bei diesen Morden hier geht es offenbar nur um den Spaß an der Sache. Der Mörder will einfach sein Spiel mit uns treiben."
    Ich dachte an Gifford und sein Beil: Richtig, der Mörder trieb auf mehr als eine Weise sein Spiel mit uns. „Ich muss dir noch was erzählen", rief ich.
    Als Robin hörte, dass Melanie, Arthur und er in der Kategorie
    „Unschuldige, die in den Fall verwickelt waren" Gesellschaft bekommen hatten, ging es ihm gleich viel besser. „Aber aufgepasst!", warnte er. „Vielleicht ist Gifford ein ganz Schlauer: nimmt das eigene Beil und dreht die Sache dann so, dass er damit seine Unschuld beweist, wenn du verstehst, was ich meine.
    „Für so intelligent halte ich Gifford nicht", sagte ich. „Er ist wohl auf eine gewisse Art schlau, aber seine Fantasie hat Grenzen."
    „Wie gut kennst du ihn?", fragte Robin ein klein wenig misstrauisch.
    „Nicht gut", musste ich zugeben. „Ich habe ihn nur bei Echte Morde getroffen. Er kommt seit gut einem Jahr, glaube ich.
    Mit einem Freund namens Reynaldo. Der anscheinend keinen Nachnamen besitzt..."
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon. Überrascht streckte ich die Hand aus. So spät ein Anruf? In Lawrenceton rief man nach zweiundzwanzig Uhr abends niemanden mehr an - jedenfalls die Leute, die ich kannte. Robin verzog sich diskret ins Bad.

    „Entschuldige, ich habe eben erst auf die Uhr gesehen!", meldete sich Arthur. „Warst du schon im Bett?"
    „Nein." Ich fühlte mich sonderbar unwohl bei diesem Gespräch, so mit Robin im Haus. Weshalb eigentlich? Ich durfte mich ja wohl mit zwei Männern treffen, wenn mir danach war!
    „Ich komme gerade von der Arbeit. Du hast wohl keine Lust, noch auf einen Sprung vorbeizuschauen?"
    Bei der Vorstellung lief mir ein gewisses Kribbeln über den Rücken, aber was für diesen Abend in Bezug auf Romantik für Robin gegolten hatte, galt auch für Arthur: Ich war nicht in Stimmung, und Robin machte auch keinerlei Anstalten aufzubrechen, im Gegenteil. Er stand gerade vor dem Kühlschrank und suchte nach Trinkbarem.
    „Ich muss morgen arbeiten", antwortete ich betont neutral.
    „Oh. Gut, verstehe. Rollschuh laufen oder gar nichts."
    Hilfe! Das hatte ich ganz vergessen! Eigentlich kein Wunder: Wer dachte denn schon an eine nette Verabredung am Samstagabend, wenn gerade so viel anderes anlag?
    „Meinst du, du kannst dich loseisen?", erkundigte ich mich vorsichtig.
    „Ich glaube schon. Ich muss dir nämlich was Irres erzählen. Sitzt du?"
    Arthur klang seltsam. Wie jemand, der aufgeregt und glücklich sein wollte, es aber einfach nicht hinbekam, und bisher hatte er mit keinem Wort das Beil und Robins Aktentasche erwähnt.
    „Ja. Was ist?"
    „Benjamin Greer hat gerade alle Morde gestanden."
    „Was? Er hat was?"
    „Er hat gestanden, Marnie, Pettigrue und die Buckleys getötet zu haben."
    „Aber was ist mit den Pralinen? Warum hat er das getan? Meine Mutter kennt ihn gar nicht."
    „Er sagte, das wäre Morrison gewesen. Weil deine Mutter eine Symbolfigur für die

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