Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)
ist das nicht genau das, was Acid durcheinanderbringt?
Genau, Holmes. Das heißt, du steckst in der Scheiße, du blöder Sack.– Ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ha ja Lachen ist die beste Medizin. Hab ich Ihnen schon gesagt, dass sich Ihr Atem ganz schön gequält anhört, er macht fuck fuck fuck fuck.
– Keine Hektik, Bruder, da wären wir.
Nicht atmen.
Nein, nein, nein, denk an eine paradiesische Landschaft, in der jede Menge lüsterne nackte Frauen rumliegen, und wer platzt da plötzlich rein, wenn nicht Lloyd, aber die Gesichter, ich krieg die verfickten Gesichter nicht hin, und was wäre, wenn diese grausamen Mistkerle in den Forschungslaboratorien den Delfinen LSD geben würden? Ich wette, das haben sie schon gemacht, diese miesen Fotzen. Amanda hat mir dieses Zeugs gezeigt, das sie zugeschickt kriegt, da steht drin, was diese Fotzen Katzen, Hunden und Mäusen und Kaninchen alles antun, aber das wär noch gar nichts, wirklich grausam wäre es, Delfinen LSD zu geben.
Jetzt bewegen wir uns nicht. Keine Bewegung jetzt. Wir bewegen uns jetzt nicht. Wir sind irgendwo anders. Irgendwo drin.
– Scheiße, was läuft hier?
– Ganz ruhig, du hyperventilierst … Ich mach dir nen kleinen Drink.
– Wo zum Teufel sind wir?
– Bleib cool, Kollege, in meinem Restaurant. Gringo’s. Gringo’s Mexican Cantina. Hodge Street. Wir sind hier in der Küche.
– Diesen Laden kenn ich doch. Ich war mal hier. Tolle Cocktails. Mit meiner damaligen Freundin. Wir tranken Cocktails. Ich liebe Cocktails. Haben haben haben haben … oh, ’tschuldigung, Kumpel, der Scheißtrip gibt mir den Rest. Boh ey. Verdammte Fotzenscheiße! Genau … meine Ex-Freundin. Sie hieß Stella und war nett. Allerdings liebten wir uns nicht, nee, echt nicht, Kumpel. Ohne wahre Liebe bringt’s das alles nicht, oder? Man soll sich nie mit dem Zweitbesten zufriedengeben. Wie steht’s denn mit den Cocktails, Junge? Hä?
– Kommt gleich, Junge. Ich mach dir einen. Was darf’s denn sein?
– Ein Long Island Iced Tea wär nett.
Nett. Ich kann nicht aufhören, das Wort aufzusagen, das Wort zu denken. Nett.
Der Knabe mixt also die Cocktails, und ich bin in dieser Küche, und alles rauscht an mir vorbei, aber er schwadroniert immer noch darüber, ein Sozialbau-Boy zu sein, der sich um Geld nicht schert …
– … vom Sozialen Wohnungsbau geprägt. Ich bin bestimmt nicht geldgeil, und ich weiß, dass viele Menschen in Glasgow hungern müssen und obdachlos sind, aber das ist die verdammte Regierung schuld, nicht ich. Ich versuchenur, zurechtzukommen. Ich kann nicht die ganzen Armen verpflegen, das hier ist keine Suppenküche. Weißt du, was die verschissenen Verbrecher im Rathaus für diesen Laden an Steuern verlangen?
– Nee …
Der Knabe sollte ne militante Basisgruppe in Yoker gründen und sie Sozialer Wohnungsbau nennen. Klingt doch gut. Sozialer Wohnungsbau.
– Nicht, dass ich Tory bin, Himmel nee, erklärt Sozi.– Aber der Stadtrat ist ein verfickter Tory-Stadtrat unter anderem Namen und nichts anderes. Ist es in Edinburgh genauso?
Das ist ja zu geil.– Äh, klar, Edinburgh. Leith. Lloyd. Ich hab niemals, ich meine, ich war das nicht, der seine Schwester gefickt hat, das war ein anderer Lloyd … netter Cocktail, Kollege …
Ein Long Island Iced Tea.
Der Cocktail haut rein wie nichts Gutes. Gleich explodiert er …
– Prost. Also, wenn ich zum Beispiel irgendnen Arsch wählen würde, was ich nicht tue, dann würd ich SNP wählen … nee, würd ich nicht, ich werd dir sagen, wen ich wählen würde, wenn ich jetzt irgendwen wählen müsste; erinnerst du dich an diesen Knaben, den sie eingesperrt haben, weil er die Poll Tax nicht bezahlt hat?
Dieser Cocktail ist nicht der richtige. Ich brauch Erdbeer-Dingsda, Erdbeeren, einen Erdbeer-Daiquiri.
– Wie hieß der Knabe noch?
– Erdbeer-Daiquiri.
– Nein … der Junge musste in den Knast, weil er seine Poll Tax nicht bezahlt hat. Dieser militante Junge.
Ich brauch Erdbeeren …– Einen Erdbeer-Daiquiri, Kumpel … den könnte ich jetzt vertragen.
– Erdbeer-Daiquiri … ja, geht klar. Aber mach erst mal den Iced Tea leer. Ich nehm noch n kleines Bierchen, ein San Miguel, nee, zu stark, vielleicht einfach ein Sol.
– Kein Becks da, Kollege?
– Nein, nur Sol.
Der Sozialbau-Boy erhebt sich von seinem Platz mir gegenüber, um die Drinks zu holen, und es ist der reinste Vulkanausbruch, und– verdammte Scheiße!– die Decke
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